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24.03.2010 10:50

Hochmoderne Radiojodtherapiestation am UKJ eröffnet

Helena Reinhardt Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

Jenaer Klinik für Nuklearmedizin erhält für 1,75 Millionen Euro neuen Bereich für Nuklidtherapien

(Jena) An der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Jena (UKJ) wird heute die neue Radiojodtherapiestation eröffnet. Der entsprechend den strengen Strahlenschutzbestimmungen ausgebaute Bereich bietet zehn hochmoderne Behandlungsplätze für Schilddrüsenpatienten. Für den Neubau der komfortablen patientenfreundlichen Patientenzimmer sowie der innovativen technischen Serviceanlagen wurden 1,75 Millionen Euro investiert.

Sie ist die einzige Station am Universitätsklinikum Jena mit eigenem Klärwerk: Die neu eröffnete Radiojodtherapiestation der Klinik für Nuklearmedizin gehört mit zehn Betten zwar zu den kleinen Bereichen, erfordert aber ein aufwändiges technisches Umfeld. Dazu gehört eine eigene Kläranlage, in der das Abwasser der Station nach einem innovativen Verfahren zunächst biologisch aufbereitet und dann mit Hilfe von Aktivkohlefiltern von den schwach radioaktiven Medikamenten gereinigt wird. "Diese neuartige, ökologisch und betriebswirtschaftlich zukunftsweisende Anlage ist die dritte ihrer Art weltweit und ermöglicht unseren Patienten endlich einen entspannten Umgang mit Wasser, so dass tägliches Duschen beispielsweise kein Problem mehr ist", freut sich Dr. Martin Freesmeyer, Chefarzt der Klinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Jena.

Vor dem Neubau der Station war dies aufgrund der geringen Kapazität der alten Anlage, die überdies nach dem herkömmlichen Prinzip arbeitete, nicht möglich. "Für unsere Patienten, die die Station auf Grund der Vorgaben des Strahlenschutzes zwischen zwei und vierzehn Tagen nicht verlassen dürfen, war das kein schöner Zustand", sagt Dr. Freesmeyer.

Auf der Station erhalten Schilddrüsenpatienten eine Therapie mit schwach radioaktivem Jod. "Obwohl die Strahlenbelastung außerhalb der Schilddrüse gering ist, müssen wir Vorkehrungen treffen, um Umwelt und Bevölkerung selbst vor einer geringen Strahlenbelastung zu schützen. Alles, womit die Patienten während des stationären Aufenthaltes in Berührung kommen, kann durch das radioaktive Medikament belastet sein", erklärt Dr. Freesmeyer. Das betrifft vor allem das Abwasser, aber auch den Abfall und selbst die Raumluft. Die Zimmer sind deshalb vollklimatisiert und die Abluft wird aufwändig gefiltert. Die Abfälle der Station werden zunächst verpackt und dann gesondert gelagert, bis die Reststrahlung abgeklungen ist. "Neben einer optimalen medizinischen Versorgung der Patienten genießt der Strahlenschutz bei uns höchste Priorität", so der Chefarzt der Nuklearmedizin.

Für die Patienten dagegen sind die schwach radioaktiven Medikamente ein Glücksfall. Schilddrüsenerkrankungen lassen sich mit einer Radiojodtherapie schonend, sicher und effektiv behandeln. Neben der gefährlichen Schilddrüsenüberfunktion, ist auch Schilddrüsenkrebs auf diesem Weg heilbar. Darüber hinaus ist bei einer Schilddrüsenvergrößerung - dem sogenannten Kropf - eine fast nebenwirkungsfreie Verkleinerung des Organs möglich. Insbesondere dann, wenn eine Operation nicht möglich oder nicht gewünscht ist. Bei der Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen ist lediglich die Einnahme einer kleinen Tablette - der sogenannten Jodkapsel - notwendig.

Die neue Station in der Bachstraße, die den bisherigen Außenstandort am Steiger ersetzt, ermöglicht dafür nun optimale Bedingungen. Jedes der hellen und freundlichen Patientenzimmer hat einen komfortablen Sanitärbereich. Darüber hinaus steht eine moderne TV- und Telefonanlage sowie drahtloser Zugang zum Internet zur Verfügung.

Ein positiver Nebeneffekt des Neubaus ist die Zusammenführung der ehemals drei Standorte der Klinik für Nuklearmedizin im Klinikumsgelände Bachstrasse. So verkürzen sich die Wege für Personal und Patienten erheblich.

"Wir freuen uns sehr, dass es uns durch den aufwändigen Neubau jetzt ermöglicht wurde, den Patienten so gute Bedingungen anbieten zu können", sagt Dr. Martin Freesmeyer.

Ansprechpartner:
Dr. Martin Freesmeyer
Chefarzt der Klinik für Nuklearmedizin, Universitätsklinikum Jena
Tel.: 03641/933220
E-Mail: nuk[at]med.uni-jena.de


Weitere Informationen:

http://www.nukleramedizin.uniklinik-jena.de


Bilder

Ergänzung vom 24.03.2010

Die korrekte URL der Klinik für Nuklearmedizin lautet:
www.nuklearmedizin.uniklinikum-jena.de


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch


 

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