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31.03.2010 09:32

Den Pädagogen Friedrich Fröbel neu entdecken

Stephan Laudien Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Universität Jena lädt Fröbel-Forscher aus der ganzen Welt zu Kongress vom 8.-10. April ein

    Jena (31.03.10) Die weltweite Fröbel-Gemeinde versammelt sich vom 8. bis 10. April 2010 in Jena: "Fröbelpädagogik im Kontext der Moderne", so ist der internationale Fröbel-Kongress überschrieben, zu dem das Institut für Bildung und Kultur der Friedrich-Schiller-Universität Jena und die International Froebel Society einladen.

    "Obwohl Friedrich Fröbel im 19. Jahrhundert gelebt hat, waren sein Denken, seine Erkenntnisse in Theorie und Praxis geradezu phänomenal weitsichtig", sagt Prof. Dr. Michael Winkler, der den Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Theorie der Sozialpädagogik der Uni Jena innehat. "Vieles von dem, was wir heute entdecken, war für Fröbel selbstverständlich", fügt Ulf Sauerbrey hinzu. Der Mitarbeiter an Winklers Lehrstuhl richtet den Kongress mit aus. Nicht ohne Stolz sagt er, dass Jena durchaus seinen Teil dazu beitrage, Friedrich Fröbel allmählich auch in Deutschland wieder zu entdecken. In den USA, in England und sogar in Korea und Japan würden die Ideen des Thüringer Pädagogen weiterentwickelt. In Deutschland dagegen habe Fröbel lange quasi als Heiliger gegolten, was der Aneignung und lebendigen Weiterführung seiner Gedanken im Wege stand. Unbestritten seien die Verdienste Fröbels (1782-1852), der insbesondere erkannte, wie wichtig die ersten Lebensjahre für die Entwicklung der Kinder sind. Fröbel, ein Schüler Pestalozzis, stammte aus Oberweißbach und studierte eine Zeit lang an der Universität Jena. Er prägte den Begriff des "Kindergartens".

    Michael Winkler hebt besonders die "schier unglaubliche Beobachtungsgabe" Fröbels hervor. Ganz ohne technische Hilfsmittel wie Computer-Tomographen oder dergleichen habe Fröbel beispielsweise die Prozesshaftigkeit von Lernprozessen erkannt und vor allem "unglaublich detailgetreu" beschrieben. Einfach sei das nicht zu lesen, aber es zeige, wie Fröbel darum gerungen hat, seine Beobachtungen und Erkenntnisse adäquat aufs Papier zu bekommen.

    Der Fröbel-Kongress trägt den Untertitel "Bildung, Erziehung und soziales Handeln". Im Mittelpunkt wird die frühkindliche Pädagogik stehen, konkret die ersten zehn Lebensjahre. Dazu könne Fröbel entscheidende Impulse beitragen, sagt Michael Winkler. So seien Familie, Kindergarten und Schule für den Pädagogen Fröbel einander ergänzende Elemente gewesen - eine Erkenntnis, die im neuen Thüringer Bildungsplan ihren Niederschlag findet.

    Das Treffen der Fröbel-Forscher richtet sich ausdrücklich auch an die Praktiker. So ist der Kongress vom Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (Thillm) als Fortbildung anerkannt. Herzlich willkommen ist zudem die interessierte Öffentlichkeit, wenn am Donnerstag (8. April) ab 20 Uhr im Hörsaal 3 im Uni-Campus (Carl-Zeiß-Straße 3) kontrovers diskutiert werden wird: "Kindheit, Bildung und Armut" ist eine Podiumsdiskussion überschrieben, bei der Staatssekretär Prof. Dr. Roland Merten mit dem Soziologen Prof. Dr. Bruno Hildenbrand von der Uni Jena und dem Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Michael Opielka von der Fachhochschule Jena debattieren wird.

    Als besonderen Leckerbissen hält Ulf Sauerbrey für die Teilnehmer des Kongresses noch den Film "Fröbel in Thüringen - damals und heute" bereit. Im Rahmen seines Projektseminars besuchten und filmten Studenten die Thüringer Lebensstationen Fröbels in Oberweißbach, Keilhau, Bad Blankenburg und Jena.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Michael Winkler
    Institut für Bildung und Kultur der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Am Planetarium 4, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 945310
    E-Mail: Michael.Winkler[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de/froebelkongress - Weitere Informationen zur Tagung.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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