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22.06.2001 09:32

Lausitzer Revier liefert weltweites Beispiel für "Leben nach dem Tagebau"

Margit Anders Kommunikation & Marketing
Brandenburgische Technische Universität Cottbus

    Am 22. und 23. Juni findet ein Workshop an der BTU zum Sonderforschungsbereich "Entwicklung und Bewertung gestörter Kulturlandschaften" statt

    Lausitzer Revier liefert weltweites
    Beispiel für "Leben nach dem Tagebau"

    22./23. Juni: Workshop an der BTU zum Sonderforschungsbereich
    "Entwicklung und Bewertung gestörter Kulturlandschaften"

    60 Wissenschaftler treffen sich am 22./23. Juni zu einem Workshop an der BTU Cottbus, um darüber zu diskutieren, wie sie Bergbaufolgelandschaften in Zukunft er-forschen werden. Der Workshop dient zur Entwicklung von Methoden, mit denen die aus unterschiedlichen Fachbereichen kommenden Wissenschaftler gemeinsam an dieses Thema herangehen wollen. Der Sonderforschungsbereich (SFB) "Entwicklung und Bewertung gestörter Kulturlandschaften" (SFB) will am Beispiel des Braunkohle-bergbaus untersuchen, wie sich eine intakte Kulturlandschaft entwickeln kann, nach-dem der Mensch Eingriffe vorgenommen hat, die die gesamte Landschaft stark ver-ändert, d.h. gestört, haben.

    Wissenschaftler von sieben Lehrstühlen der Universität sowie aus dem Zentrum für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung e.V. in Müncheberg erforschen im Rahmen des Sonderforschungsbereichs in der Beispielregion Niederlausitz die Ent-wicklung einer typischen Bergbaufolgelandschaft. Dabei werden interdisziplinär öko-logische Fragestellungen zu Stoffkreisläufen, Lebensgemeinschaften von Pflanzen und Tieren, zum Wasser- und Stoffhaushalt im Einzugsgebietsmaßstab sowie so-zioökonomische Probleme untersucht.
    Das Forschungszentrum Bergbaulandschaften (FZB) der BTU koordiniert dieses Vorhaben. Das FZB ging aus dem Innovationskolleg Bergbaufolgelandschaften her-vor und wird - wie auch der SFB - von Prof. Reinhard Hüttl geleitet.

    Mit dem Workshop endet die Anlaufphase des SFB, der insgesamt auf 12 Jahre Forschungstätigkeit ausgerichtet ist.
    Im Workshop werden für gestörte Kulturlandschaften relevante Fragestellungen aus allen Wissensbereichen diskutiert: "Neben bodenkundlichen und wasserwirtschaftli-chen Untersuchungen der Tagebauflächen beleuchtet der Sonderforschungsbereich auch ökonomische, juristische und historische Fragen. Das können Fragestellungen sein wie: Welchen Wert hat die Rekultivierung für die Menschen in der Region? Ist es ihnen wichtig, dass Geld dafür bereitgestellt wird oder favorisieren sie stattdessen Investitionen in neue Industrieansiedlungen?", erklärt SFB-Koordinator Dr. Edwin Weber mögliche Ansatzpunkte. Im Rahmen des Sonderforschungsbereiches werden einerseits am Beispiel der Region Entwicklungsalternativen erarbeitet, andererseits werden methodische Ansätze entwickelt, die auf vergleichbare Situationen im inter-nationalen Maßstab übertragbar sind. Bergbauregionen in Brasilien, Südafrika Aust-ralien oder Russland stehen vor ähnlichen Situationen wie die Niederlausitz. Auch hier stehen die gleichen Fragen an: Wie entwickeln sich Grundwasserspiegel und Bodenwerte nach der Verkippung? Welche Bodenmaterialien fördern beziehungs-weise verhindern das Wachstum welcher Pflanzen? In welchem Zeitraum erobern sich welche Tier-Populationen die Landschaft zurück?

    Während der ersten Förderphase (2001 bis 2003) des Sonderforschungsbereichs stellt die DFG der BTU insgesamt sechs Millionen Mark zur Verfügung. Insgesamt verfügt der SFB während dieser Phase über 7,5 Mio. DM. Inzwischen sind 30 Wis-senschaftler-Stellen durch den Sonderforschungsbereich an der Universität neu ent-standen.

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hatte den Sonderforschungsbereich im November letzten Jahres für die BTU bestätigt und damit erstmals Mittel für eine national und international so bedeutsame Grundlagen-Forschungsaufgabe nach Brandenburg vergeben.

    Der Sonderforschungsbereich zählt zu den Themen der Podiumsdiskussion "Leucht-türme der Lausitz" am 3. Juli, 15.30 Uhr an der BTU (Hörsaal 1, Lehrgebäude 1). Die Veranstaltung gehört zum Programm der Festwoche anlässlich des zehnten Gründungstages der Universität (3. bis 7. Juli).

    (Detaillierte Informationen zum SFB "Gestörte Kulturlandschaften":
    Prof. Reinhard F. Hüttl, Tel. 0355/692112 oder Dr. Edwin Weber, Tel. 0355/694225)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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