Erstmals in Russland wurde einer 60-jährigen Patientin ein vollständig implantierbares Kunstherz erfolgreich eingesetzt. Der erfahrene Kunstherzexperte Dr. Latif Arusoglu aus dem Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen (Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum), hat dabei die Operation, die am 23. März im Moskauer Bakoulev Herzzentrum stattfand, fachlich begleitet und überwacht.
Arusoglu ist Leitender Oberarzt für Herzunterstützungssysteme in der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie unter Prof. Dr. Jan Gummert. Der Spezialist für Kunstherzsysteme verfügt über 20-jährige herzchirurgische Erfahrung im HDZ NRW und bildet Fachärzte in Europa und weltweit als Trainer für den Einsatz künstlicher Herzunterstützungssysteme aus.
Das CardioWest-Kunstherz des amerikanischen Herstellers Syncardia ist das zur Zeit einzige, vollständig implantierbare künstliche Herz im klinischen Einsatz. Weltweit wurde es bisher 850 Mal erfolgreich eingesetzt, 136 Mal davon in Bad Oeynhausen.
Die russische Patientin litt an fortgeschrittener, lebensbedrohlicher Herzmuskelschwäche. Der Einsatz des Kunstherzens war notwendig geworden, um die Wartezeit auf ein Spenderorgan zu überbrücken. Das künstliche System sichert ihr eine akzeptable Lebensqualität. Bereits im vergangenen Jahr waren bestehende Kontakte zum Bad Oeynhausener HDZ NRW vertieft worden, um russische Fachärzte im Umgang mit mechanischen Kreislaufunterstützungssystemen und Kunstherzen fortzubilden. Allein im Bakoulev Herzzentrum warten aktuell 45 Patienten auf ein Spenderherz.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Jan Gummert wurden im vergangenen Jahr 122 Herzunterstützungssysteme eingesetzt, dagegen konnten nur 74 Herztransplantationen durchgeführt werden. In Bad Oeynhausen befinden sich zur Zeit 259 Patienten auf der Warteliste für ein Spenderherz, davon 22 im höchsten Dringlichkeitsstatus "HU" (High Urgency). Die Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie des HDZ NRW führt mit über 1.500 erfolgreich durchgeführten Operationen eines der weltweit größten Kunstherzprogramme.
Kunstherz-Experten unterstützen Russland: Dr. Latif Arusoglu (lks.) und Prof. Dr. Jan Gummert.
(Foto: Armin Kühn)
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Vollständig implantierbares Kunstherz: Das Cardio West (Fa. Syncardia).
(Foto: Armin Kühn)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Kooperationen
Deutsch
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