Die Tragödie behauptet sich als eine Art Königsdisziplin schon seit dem fünften vorchristlichen Jahrhundert. Einen Überblick über diese erstaunlich langlebige Erfolgsgeschichte bieten zwölf Vorträge einer öffentlichen Ringvorlesung, die die Literaturwissenschaften der Saar-Uni in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Saarbrücken anbieten. Sie finden immer montags um 19 Uhr im Rathausfestsaal der Stadt Saarbrücken statt.
Die Reihe beginnt mit Montag, 19. April 2010, mit einem Vortrag von Prof. Peter Riemer zur attischen Tragödie.
Im fünften Jahrhundert vor Christus begann die Geschichte der Tragödie - im Dionysostheater von Athen. Hundert Jahre später wurde sie durch Aristoteles zur höchsten Dichtungsform erklärt. Sie hat sich nicht nur bis heute behauptet, sondern wird auch in Zukunft eine Rolle spielen. Tragik als literarisches Thema kommt auch in Novellen und Romanen sowie bereits in antiken und mittelalterlichen Epen zum Tragen. Zu den Meilensteinen der neuzeitlichen Tragödiengeschichte gehören Shakespeare, die französische Klassik, die Entstehung des bürgerlichen Trauerspiels, Dramen der Weimarer Klassik sowie bedeutender italienischer und russischer Dichter des 18. und 19. Jahrhunderts, schließlich spektakuläre Inszenierungen antiker Tragödien auf den Bühnen unserer Zeit. Die Tragödie scheint tragfähig zu sein für historische Adaptationen und immer wieder neue kreative Transformationen - damit ist sie eine bleibende Herausforderung auch für Autoren und Regisseure der Gegenwart.
Den ersten Vortrag der Ringvorlesungen hält Professor Peter Riemer, Lehrstuhl für Klassische Philologie an der Universität des Saarlandes, am Montag, 19. April 2010, zum Thema "Die attische Tragödie".
Mit der Tragödie haben die Griechen eine besondere Gattung entwickelt, in der viele Kunstformen vereint sind. Darüber hinaus haben die tragischen Dichter Athens, allen voran Aischylos, Sophokles und Euripides, in ihrer jeweiligen Dramatisierung mythischer Themen öffentlich eine zeitgenössische intellektuelle Diskussion geführt. In einer Zeit des Umbruchs, als Philosophen und Sophisten den Menschen und seine Stellung in der Welt neu definierten, wollten sie vor allem klären, welche Macht den Göttern (noch) zukommt.
Mehr Infos unter: http://www.uni-saarland.de/tragoedie
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Dr. Manfred Leber
Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften
E-Mail: m.leber@mx.uni-saarland.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Musik / Theater, Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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