Das chemische Element Bor ist ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen und Tiere. Bei Bormangel wird pflanzliches Gewebe so brüchig, dass beispielsweise die Blütenköpfe von Sonnenblumen ohne weitere mechanische Einwirkung abbrechen können. Bei Tieren dagegen fördert Bor die Kalkeinlagerung in die Knochen. Die Bor-Versorgung von Pflanzen und Tieren ist vom 23. bis zum 27. Juli Thema des internationalen Workshops "Boron 2001" an der Universität Bonn. Die Wissenschaftler präsentieren unter anderem aktuelle Ergebnisse zur Wirkungsweise von Bor im pflanzlichen und tierischen Organismus.
Pflanzen mit besonders hohem Bor-Bedarf sind beispielsweise Zuckerrüben, Ölfrüchte wie Raps und Sonnenblumen sowie milchsaftführende Pflanzen wie Gummibäume, Mohn oder Feigen. Pflanzen reagieren auf eine Mangelversorgung mit typischen Symptomen: Die Triebspitzen sterben ab, das Wurzelsystem verkümmert (bei Rüben kommt es beispielsweise zur bekannten Herz- und Trockenfäule unter Absterben der jüngsten Blätter und des Rübenkopfes), das Gewebe wird brüchig. Bereits eine Unterbrechung der Bor-Versorgung von wenigen Minuten ruft eine ganze Reihe von Veränderungen im pflanzlichen Stoffwechsel hervor; die zugrundeliegenden Mechanismen werden beispielsweise am Agrikulturchemischen Institut der Landwirtschaftlichen Fakultät in Zusammenarbeit mit dem Institut für Landwirtschaftliche Botanik sowie dem Institut für Botanik der Universität Bonn erforscht.
Dass Bor auch für die Human- und Tierernährung essentiell ist, wurde erst in den letzten 15 Jahren herausgefunden. Denn Tiere mit ihrem wesentlich geringeren Bor-Bedarf zeigen bei einer Mangelversorgung weniger eindeutige Symptome. Als mittlerweile gesichert kann gelten, dass Bor die Kalkeinlagerung in die Knochen fördert. Insbesondere in den Wechseljahren scheint ein erhöhter Bedarf an Bor zu bestehen. Während Pflanzen das Element mit Blatt- und Bodendüngern zugeführt werden kann, ist die Versorgung für den Menschen angenehmer zu bewerkstelligen: Neben einer ausreichenden Menge an Blattgemüsen wie Spinat, Hülsenfrüchten und grünen Blattsalaten dürfte ein Glas Rotwein täglich sicherstellen, dass keine Mangelsituation eintritt.
Für die Tagung haben sich über 160 internationale Experten angemeldet; die wichtigsten Ergebnisse von "Boron 2001" werden als Buch veröffentlicht.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Heiner Goldbach, Agrikulturchemisches Institut der Universität Bonn, Tel.: 0228/73-2851, Fax: 0228/73-2489, E-Mail: h.goldbach
@uni-bonn.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Tier / Land / Forst
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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