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26.06.2001 13:12

Strömungsforscher der BTU bereiten Experimente für Raumstation ISS und Space-Shuttle vor

Margit Anders Kommunikation & Marketing
Brandenburgische Technische Universität Cottbus

    BTU mit erstem deutschem ISS-Beitrag im Weltall mit von der Partie/Lehrstuhl von Prof. Egbers will Cottbus zu einem Zentrum der Luft- und Raumfahrttechnik ausbauen

    Strömungsforscher der BTU bereiten Experimente
    für Raumstation ISS und Space-Shuttle-Flug vor

    BTU mit erstem deutschem ISS-Beitrag im Weltall mit von der Partie/
    Lehrstuhl von Prof. Egbers will Cottbus zu einem Zentrum der Luft- und Raum-fahrttechnik ausbauen

    Auf der Internationalen Raumstation ISS sollen vom Jahr 2004 auch Strömungsexpe-rimente laufen, die von der BTU am Lehrstuhl Aerodynamik und Strömungslehre (Prof. Christoph Egbers) entwickelt werden. Die europäische Raumfahrtagentur ESA gab dazu unlängst ihre Zustimmung. 150 Wissenschaftler-Teams hatten sich für ei-nen der begehrten Plätze im europäischen Raumfahrtlabor Columbus auf der ISS gemeldet. Zu den 45, die in den Disziplinen Fluidphysik, Materialwissenschaften und Medizin ausgewählt wurden, gehört der BTU-Vorschlag. Er ist damit der erste deut-sche ISS-Beitrag im Bereich Fluidphysik, der jetzt als Experiment auf der Raumsta-tion realisiert wird. Dem BTU-Lehrstuhl obliegt die europäische Projektleitung für das Raumstationsexperiment - zusammen mit, DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) und ESA (Europäische Raumfahrtagentur) - und in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universitäten in Nizza und Glasgow. Bereits im kommenden Sommer werden Versuchsanordnungen aus Cottbus in einem Spezialbehälter auf einer amerikanischen Raumfähre deponiert.

    Diese Experimente zur Erforschung von Strömungen und Bewegungen im Erdinne-ren werden meist an einem so genannten Kugelspalt-Modell vorgenommen, das von den Cottbuser Wissenschaftlern um Prof. Christoph Egbers entwickelt wurde. Die für die ISS auf Schuhkartongröße reduzierte Versuchsanordnung wird sonst überwie-gend in der Grundlagenforschung eingesetzt. Die Experimente bringen jedoch nur dann verwertbare Ergebnisse, wenn sie ohne verfälschende oder störende Einflüsse der Erdschwerkraft ablaufen. Aus diesem Grund werden sie in den Weltraum verlegt. Der jetzt geplante Transport mit der US-Raumfähre ins All und die später vorgesehe-nen Experimente auf der Internationalen Raumstation bieten die Möglichkeit, die Be-dingungen der Schwerelosigkeit tage- beziehungsweise jahrelang nutzen zu können.

    Prof. Christoph Egbers ist seit Juli 2000 Inhaber des Lehrstuhls Aerodynamik und Strömungslehre an der BTU - einer von insgesamt nur 20 strömungstechnischen Lehrstühlen in ganz Deutschland. Der 37-Jährige kam aus Bremen mit dem An-spruch in die Lausitz, die BTU in bundesweiten und internationalen Forschungsinitia-tiven zur Weiterentwicklung von experimentellen Methoden in der Luft- und Raum-fahrttechnik sowie zur Erforschung geophysikalischer Strömungen zu etablieren.

    Die Arbeitsplätze von fünf seiner zehn Mitarbeiter entstanden neu über die Einwer-bung von Drittmitteln. "Brandenburg ist der künftige Standort Nummer 1 für die Luft- und Raumfahrt in Europa. In keiner Region Deutschlands sind Produktions- und Entwicklungsstätten in einer solchen Dichte angesiedelt. Unternehmen wie MTU, Cargo Lifter oder RollsRoyce suchen kompetente Partner. Industrie und Forschung stehen miteinander in regem Austausch", begründet Prof. Egbers diese neuen For-schungsfelder der Universität. "Im Zusammenspiel von Forschungseinrichtungen im Bereich Luft- und Raumfahrt in Berlin und Brandenburg spielt die BTU mit dem Insti-tut für Verkehrstechnik und seinem Forschungsschwerpunkt Fahrzeug- und Antriebs-technik für den wichtigen Umstrukturierungsprozess in Südbrandenburg eine ent-scheidende Rolle." Egbers Lehrstuhl erforscht im Bereich der Luftfahrttechnik bei-spielsweise Flügel-/Triebwerkswechselwirkungen, Triebwerksströmungen sowie die Entwicklung und Anwendung neuer Messtechniken in der Aerodynamik und Ver-suchstechnik. Dafür soll auf dem Campus in zwei Jahren ein Windkanal zum Test von Flugzeugmodellen und Autos entstehen.

    Das an der BTU entwickelte Labormodell zur Untersuchung von geophysikalischen Strömungen aus der ISS wird zur Festwoche anlässlich des zehnjährigen Bestehens der BTU (3. bis 7. Juli 2001) im Foyer des Audimax zu sehen sein.

    Weitere Informationen zu Luft- und Raumfahrtforschung an der BTU:
    Prof. Christoph Egbers, Lehrstuhl Aerodynamik und Strömungslehre (LAS),
    Tel. 0355/69-4868 (e-mail: egbers@las.tu-cottbus.de)

    Ein umfassender Bericht zum ISS-Experiment ist in BTU-Profil, Ausgabe 45 -
    erscheint Ende Juni - zu finden sowie im Internet unter www.tu-cottbus.de/Presse/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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