Schwere Autounfälle werden oft unter Alkohol- und Drogeneinfluss verursacht. Dieses Risiko soll mit modernen Sensoren verringert werden, die den Alkoholgehalt im Atem des Fahrers messen. Sie lassen sich jedoch manipulieren. Wissenschaftler am Lehrstuhl für Kommunikationstechnik an der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben jetzt ein erweitertes System zum Patent angemeldet. Es verbindet die Vorteile bestehender Messgeräte mit einer Identifikation des Fahrers - und erinnert an die cleveren Autos von James Bond.
Die bisherigen mobilen Geräte sind vergleichbar mit den Alkomaten der Polizei. Doch kann beispielsweise der Beifahrer den Alkoholsensor bedienen, während der Fahrer alkoholisiert ist. Um das zu vermeiden, geht die Erfindung der UDE-Kommunikationstechniker einige Schritte weiter: Sie nutzt zusätzlich u.a. Gewichtssensoren im Fahrersitz und elektronische Wegfahrsperren. Denkbar sind zudem ein Iris-Scan oder Fingerabdruck. Erst wenn eindeutig feststeht, dass der Fahrer verkehrstauglich ist und auch selbst am Steuer sitzt, kann er den Motor starten.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
"Alle Autos, die weltweit produziert werden, können mit dem System ausgestattet werden", blickt Prof. Dr. Peter Jung in die Zukunft. "Dadurch wird die Zahl der Unglücksfälle und Unfallopfer kleiner." Sein Team ist kreativ und arbeitet an einer breiten Lösungspalette: So können sich die Fachleute zum Beispiel auch vorstellen, dass bei Luxusautos ab einem kritischen Alkoholgehalt automatisch ein Taxiruf angeboten wird.
Unter Alkoholeinfluss kommt es allerdings nicht nur zu Unfällen im Straßenverkehr, sondern auch in Arbeitsbereichen mit motorisierten Maschinen. Deshalb soll die Erfindung auch für alle motorbetriebenen Geräte wie Drehmaschinen oder Bagger nutzbar sein.
Auf der Hannover-Messe vom 19. bis zum 23. April wird die Idee dem Fachpublikum vorgestellt. Derzeit werden interessierte Unternehmen zur Vermarktung gesucht.
Weitere Informationen: Prof. Dr.-Ing. Peter Jung, Tel. 0203/379-2590, peter.jung@Kommunikationstechnik.org; Dr.-Ing. Guido Bruck, Tel. 0203/379-2757, guido.bruck@Kommunikationstechnik.org
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Informationstechnik, Verkehr / Transport
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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