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15.04.2010 13:48

Leuphana Sommerakademie stellt Ausbildungsreife von Hauptschülern sicher

Henning Zuehlsdorff Presse und Kommunikation
Leuphana Universität Lüneburg

    Die Leuphana Universität Lüneburg widerspricht massiv den jüngsten Veröffentlichungen zur Ausbildungsreife von Jugendlichen in Deutschland. "Hauptschüler sind nicht zu dumm für eine Lehrstelle", sagt der Bildungswissenschaftler Prof. Dr. Kurt Czerwenka von der Leuphana Universität Lüneburg. Es treffe zu, dass gerade Hauptschulen ihre Schüler nicht ausreichend individuell fördern könnten. Die Erfahrungen mit den bundesweit einmaligen Leuphana Sommerakademien belegten aber eindeutig, dass gezielte Förderung fast allen Schulabgängern einen Berufseinstieg ermöglicht. Das neuartige Bildungskonzept wird bundesweit beachtet und soll jetzt in den Schulalltag Einzug halten.

    Nach einer aktuellen Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) klagen die deutschen Unternehmen über die mangelnde Ausbildungsreife von Schulabsolventen. Betriebe müssen ihre Auszubildenden zunehmend in Grundfertigkeiten nachschulen. In einer bundesweiten Erhebung des DIHK beklagen die befragten Unternehmen unzureichende schulische Qualifikationen und mangelnde persönliche Kompetenzen bei den Ausbildungsplatzbewerbern. Es mangelt an Leistungsbereitschaft (48 Prozent), Belastbarkeit (44 Prozent) und Disziplin (46 Prozent). Auch die kognitiven Fähigkeiten entsprechen meist nicht den Anforderungen der Betriebe. Die Folge: Fehlende Ausbildungsreife verwehrt einer großen Zahl von Schülern die Aussicht auf einen Ausbildungsplatz, obwohl gleichzeitig immer mehr Betriebe ihre Lehrstellen mangels geeigneter Bewerber nicht besetzen können.

    Die Leuphana Sommerakademie zeigt einen Ausweg. Seit drei Jahren werden Hauptschüler der 8. Klassen in einem intensiven Sommercamp mit anschließender einjähriger Nachbetreuung erfolgreich fit gemacht für den Einstieg ins Berufsleben. Prof. Dr. Kurt Czerwenka, Bildungswissenschaftler an der Leuphana Universität Lüneburg, hat das Konzept der Sommerakademien entwickelt: "Mathematik, Lesefertigkeiten und Auftreten in Bewerbungssituationen bilden Schwerpunkte unseres Programms. Mit kreativen Projekten und Coaching-Angeboten geben wir den Jugendlichen das nötige Selbstbewusstsein, um an der eigenen Lebenssituation zu arbeiten." Der Erfolg des Konzeptes ist wissenschaftlich nachgewiesen. Legt man die Maßstäbe der PISA-Untersuchungen an, zeigt sich, dass allein die Lesefertigkeiten der Schüler innerhalb von drei Wochen um zwei Schuljahre verbessert werden.

    Die Teilnahme an der Sommerakademie verlangt von den Jugendlichen Engagement, immerhin finden die Camps während der Sommerferien statt. Das dreiwöchige Programm trainiert auch die Belastbarkeit der Schüler, denn sie werden an jedem Tag gefordert. Eine einjährige Nachbetreuung sichert die Nachhaltigkeit der Maßnahme - in regelmäßigen Treffen mit Studierenden werden Schulabschluss und Bewerbungen vorbereitet. Damit beweisen die Jugendlichen auch Durchhaltevermögen und den nötigen "Biss", den die Unternehmen so oft vermissen.

    Leuphana Sommerakademien haben bereits von Flensburg bis München stattgefunden. In Nordrhein-Westfalen und Bayern wird damit begonnen, das Konzept in den Schulalltag zu integrieren. Die Bundesagentur für Arbeit hat das Projekt von Beginn an massiv finanziell unterstützt.


    Weitere Informationen:

    http://www.leuphana.de/sommerakademie


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

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