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27.06.2001 08:26

Bei Virusinfektionen: die körpereigene Immunabwehr stärken

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Bevor es sich gegen Viren zur Wehr setzen kann, braucht das Immunsystem eine gewisse Anlaufzeit. An der Universität Würzburg sollen darum neue Therapiemethoden entwickelt werden, die eine schnellere Immunantwort gegen Viren möglich machen.

    Jeder Mensch macht mehrere Virusinfektionen pro Jahr durch. Dabei findet immer ein Kampf zwischen den Viren und dem Immunsystem statt: Dieses braucht aber einige Tage, um sich auf den Eindringling einzustellen und eine wirksame Abwehr auszubilden.

    In dieser Phase kommt es zu einer starken Vermehrung der Viren und dadurch oft zu ersten Krankheitssymptomen. Diese bessern sich meist, sobald das Immunsystem die Viren unter Kontrolle gebracht hat. Ist die Immunabwehr aber zu langsam, dann behalten die Viren die Oberhand und es kommt zu oft lebensbedrohenden Erkrankungen.

    In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt will die Arbeitsgruppe von Dr. Ulf Dittmer am Institut für Virologie und Immunbiologie die Immunantwort gegen Viren auf Trab bringen. Dabei machen sich die Forscher Teile des Erbguts von Bakterien zunutze: Die Nukleinsäure weist bestimmte Strukturen (CpGs) auf, die das Immunsystem von Säugetieren aktivieren.

    "Wir konnten bereits zeigen, dass CpGs auch die Immunantwort gegen Viren verstärken können", sagt Dr. Dittmer: So entwickelten Mäuse, die mit einem Blutkrebs erregenden Retrovirus (zu dieser Gruppe von Viren gehört auch das AIDS-Virus HIV) infiziert wurden, keine tödlich verlaufende Krankheit mehr, wenn sie kurz nach der Virusinfektion CpGs gespritzt bekamen. Dazu Ulf Dittmer: "Offensichtlich stärken und beschleunigen die CpGs die Immunabwehr gegen das Virus derart, dass die Krankheitsentstehung verhindert wird."

    Wie diese Wirkung der CpGs genau funktioniert, soll nun aufgeklärt werden. Außerdem sollen am Mausmodell optimale Therapieverfahren etabliert werden, um in absehbarer Zeit auch klinische Studien mit CpGs am Menschen durchführen zu können. Möglicherweise lassen sich die CpGs in Zukunft zur Behandlung von Virusinfektionen des Menschen einsetzen.

    Weitere Informationen: Dr. Ulf Dittmer, T (0931) 201-3928, Fax (0931) 201-3934, E-Mail:
    ulf.dittmer@mail.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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