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18.04.2010 22:08

Wie viel Text verträgt ein Bilderbuch?

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    In der Ausstellung "Enblemata" zeigt die Universitätsbibliothek Augsburg vom 6. Mai bis zum 17. Juli 2010 von Germanistik-Studentinnen und -studenten erschlossene barocke Sinnbildkunst aus ihren Oettingen-Wallerstein-Beständen.

    Augsburg/KPP - Mit Kurzvorträgen von Dr. Friedmann Harzer und PD Dr. Bettina Banasch (beide Neuere Deutsche Literaturwissenschaft) zur Ausstellungskonzeption und zum Thema "Emblematik" allgemein wird am 5. Mai 2010 um 18.00 Uhr in der Zentralbibliothek der Universitätsbibliothek Augsburg (Universitätsstraße 22, 86159 Augsburg) die Ausstellung "Enblemata - Wie viel Text verträgt ein Bilderbuch? Eine Ausstellung zur barocken Sinneskunst" eröffnet. Die in einem Seminar Harzers von Studentinnen und Studenten erarbeitete Ausstellung wird bis zum 17. Juli 2010 in der Ausstellungshalle der Zentralbibliothek zu sehen sein. Der Eintritt ist frei. Geöffnet ist die Ausstellung montags bis freitgs von 8.30 bis 24.00 Uhr und samstags von 9.30 bis 24.00 Uhr.

    Ein Emblem hat heute jede Firma und jeder Verein. Man meint damit gemeinhin ein Markenzeichen oder ein Logo. Vom 16. bis ins 18. Jahrhundert bedeutet "Emblem" hingegen eine gewitzte Kombination aus Bildern und kurzen Texten, deren Zusammenhang nicht immer gleich auf der Hand liegt. Manchmal stellen Embleme - von Herder als "Denkbilder" bezeichnet, richtige Denksportaufgaben dar.

    Frühneuzeitliches Massenmedium

    1531 ließ der Mailänder Jurist Andrea Alciati bei Heinrich Steiner in Augsburg eine Sammlung von lateinischen Epigrammen drucken, die Jörg Breu der Ältere mit Holzschnitten illustrierte. Mit dieser Ausgabe und der 1534 in Paris gedruckten - der zweiten von über 150 Auflagen - beginnt die beispiellose Erfolgsgeschichte eines frühneuzeitlichen Massenmediums, das im 17. Jahrhundert seinen Höhepunkt erlebt. Man kennt heute neben Emblembüchern von 600 namentlich bekannten Verfassern auch zahlreiche anonyme Drucke.

    In der Form variiert das Emblem nur wenig: Auf eine Überschrift (inscriptio) folgt ein Bild (pictura), dessen Sinn eine Erläuterung in Versform (subscriptio) erschließen hilft.

    Von religiösen über naturwissenschaftliche bis zu lebenspraktischen Fragen

    Das Themenspektrum der Emblembücher ist reich: Es erstreckt sich von religiösen über naturwissenschaftliche bis hin zu lebenspraktischen Fragen. Gemeinsam ist allen Emblembüchern ein didaktischer Anspruch: Sie wollen dem Leser und Betrachter eine bestimmte Lehre erteilen. Dies erklärt vielleicht auch, warum das Emblem sich vom 16. bis ins späte 18. Jahrhundert so großer Beliebtheit erfreute, im frühen 19. Jahrhundert mit dem Beginn der Moderne aber weitgehend verschwindet.

    Aus der Oettingen-Wallersteinschen Schatzkammer der UB Augsburg

    Die Universitätsbibliothek Augsburg verfügt in ihrem Oettingen-Wallersteinscheinschen Sonderbestand über eine Reihe schöner und einschlägiger Emblembücher. Studentinnen und Studenten des Lehrstuhls für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft der Universität Augsburg haben einige dieser Schätze im Rahmen eines von Harzer geleiteten Seminars gehoben und kommentiert. Die daraus entstandene Ausstellung erlaubt einen Einblick in Geschichte, Vielfalt und auch Rätselhaftigkeit einer faszinierenden Literatur- und Kunstgattung, die zu Unrecht etwas in Vergessenheit geraten ist.

    An dem von Dr. Friedmann Harzer geleiteten Seminar und an der Konzeption und Organisation der Ausstellung beteiligt waren: Diana Augustin, Sylvia Ehrenreich, Daniela Holzmann, Julia Kiefer, Benjamin Kraus, Johanna Meinberger, Maria Müller, Corinna Ramsmeier, Johanna Schafitel, Clemens Schroeter, Hanna Stark, Konstantin Steenberg und Lucia Stuhler.
    ____________________________

    Ansprechpartner:

    Dr. Friedmann Harzer
    Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft der Universität Augsburg
    Telefon 0821/598-5794
    friedmann.harzer@phil.uni-augsburg.de

    Dr. Peter Stoll
    Universitätsbibliothek Ausgburg
    - Handschriften, Alte Drucke, Sondersammlungen -
    Telefon 0821/598-5373
    peter.stoll@bibliothek.uni-augsburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bibliothek.uni-augsburg.de/ausstellungen/archiv_2010/emblemata.html - Ausstellungshomepage mit weiterem Bildmaterial


    Bilder

    Manchmal stellen Embleme ...
    Manchmal stellen Embleme ...

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    ... richtige Denksportaufgaben dar.
    ... richtige Denksportaufgaben dar.
    Copyright: Universitätsbibliothek Augsburg
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Manchmal stellen Embleme ...


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