Mehr Autonomie für die Schule
Der Vormarsch des Internets zeigt, wie schwer sich Schule mit Veränderungen tut
Die Schüler sind schon lange im Netz, die Schulen auch, nur die Lehrer nicht. Ein Drittel der Lehrer haben noch nicht einmal Grundkenntnisse in den Neuen Medien - so eine Umfrage der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW). Experten versuchten auf dem Workshop "Lehrer ins Netz - Möglichkeiten und Grenzen von Online-Angeboten für Lehrerinnen und Lehrer" der Internet-Abstinenz der Lehrer auf den Grund zu gehen. Das Forum Bildung organisierte in Zusammenarbeit mit Schulen ans Netz e.V. diese Veranstaltung. Die Forderung aller Experten: Die Aus- und Weiterbildung für Lehrer muss sich radikal ändern. Weitere Informationen unter http://www.forumbildung.de und http://www.san-ev.de .
Der Umgang mit Computern gehört noch längst nicht zum Alltag deutscher Schulen, weder in der Unterrichtsvorbereitung noch im Unterricht selbst. Neue Medien sind aber eine Kulturtechnik, die Schüler und Lehrer beherrschen müssen - und zwar in allen Fächern. "Laptops für alle" - eine Forderung, die auch auf dem Workshop umstritten war - löst aber die Frage nach dem Know-how nicht. Die Aus- und Weiterbildung für Lehrer ist der Motor, der auch die Internet-Kompetenz vermitteln muss - darin waren sich die Experten aus Politik, Internet, Gewerkschaften, Schulbuchverlagen und Wirtschaftsunternehmen einig. Doch die Aus- und Weiterbildung von heute kann die Aufgaben nicht lösen: Dezentral, nachfrageorientiert und eigenverantwortlich lauten die Grundpfeiler der Weiterbildung von morgen, erklärte der Generalsekretär der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK), Jürgen Schlegel. Neue Medien müssten massiv in die Lehrerausbildung integriert werden und Schulen es selbst in der Hand haben, ihre Lehrer weiter zu bilden. Lothar Amann, Präsident des Deutschen Didacta Verbandes e.V, warnte aber davor, die Politik mit dieser Aufgabe allein zu lassen. Die Wirtschaft muss sich stärker engagieren - Sponsoring und Private Public Partnership als Modelle der Zukunft. Dies bedeutet aber nicht den Rückzug der Politik aus diesem Bereich. Die Schulaufsicht bleibt auch künftig verantwortlich für Qualität und Transparenz der Angebote.
Der Vormarsch des Internets in der Schule deckt auch die strukturellen Schwächen des deutschen Schulsystems auf: Schule muss sich genauso wie das Lernen selbst verändern - sonst bleibt der selbstverständliche Einsatz von PC und Internet im Schulunterricht eine Vision.
Weitere Informationen:
Arbeitsstab Forum Bildung in der Geschäftsstelle
der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung
Hermann-Ehlers-Straße 10
53113 Bonn
Telefon: (0228) 5402-126
Fax: (0228) 5402-170
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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