Letzte Ringvorlesung "Weltreligionen im 21. Jahrhundert"
Zur letzten Ringvorlesung im Sommersemester laden Universität und Universitätsgesellschaft am Dienstag, dem 3. Juli 2001, um 18.00 Uhr, in die Universitätskirche (Michaeliskirche) ein. Prof. Dr. Maria-Theresa Wobbe von der Universität Erfurt spricht zum Thema "Frauen in der Religion".
Der gesellschaftliche Wandel im Geschlechterverhältnis habe auch neue Dynamiken im Bereich der Religion auslöst, meint die Soziologin. "Zum einen hat die Bedeutung von Frauen als Mitglieder in Religionsgemeinschaften, als religiöse Akteurinnen und als Expertinnen zugenommen. Zum anderen ist die hierarchische Geschlechterordnung religiöser Kosmologien, die bis ins 20. Jahrhundert noch selbstverständlich war, zunehmend schwerer zu rechtfertigen". Insgesamt sei in diesem Prozess die männliche Zentralperspektive in der Religion erklärungsbedürftig geworden, so Wobbe. Das Bemerkenswerte dieses Wandels liege darin, dass er nicht nur auf das Christentum und auch nicht auf Europa und Nordamerika beschränkt sei, sondern ein weltweites Phänomen darstelle. Der Vortrag solle diskutieren, welche Spannungen sich daraus für Religionen in der Gesellschaft des neuen Jahrtausends entwickelten und welche Konflikte zwischen den Geschlechtern daraus entstünden, so die Ankündigung.
Prof. Dr. Maria-Theresa Wobbe hat seit dem vergangenen Jahr den Lehrstuhl für Soziologie mit Schwerpunkt Struktur und Spezifik der Geschlechterbeziehungen/ Frauenforschung an der Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt inne. Zuvor war sie Vertretungsprofessorin an der Technischen Universität Berlin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Gastdozenturen führten sie 1998 an die Universität Bern und 1996 an die Duke University, North Carolina.
Sie studierte Literatur und Geschichte und legte 1977 das 1. Wissenschaftliche Staatsexamen ab. 1988 promovierte Wobbe zum Dr. phil. am Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin. 1996 folgte die Habilitation im Fachbereich Philosophie und Sozialwissenschaften. Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind Geschlechtersoziologie, Politische und Allgemeine Soziologie sowie Wissenssoziologie. Seit 1998 koordiniert sie das Forschungsvorhaben Frauen in Akademie und Wissenschaft der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, ein Kooperationsprojekt mit dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Philosophie / Ethik, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).