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02.07.2001 10:59

Reimar Lüst erhält Leibniz-Medaille der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften

Renate Nickel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften

    Professor Dr. rer. nat. Dr. h. c. mult. Reimar Lüst, geboren 1923 in Wuppertal-Barmen, ist eine der einflußreichsten deutschen Wissenschaftlerpersönlichkeiten, deren Wort bei allen wesentlichen Entscheidungen, die in Forschung und Wissenschaft zu treffen sind, besonderes Gewicht hat. In den zahlreichen Ämtern und Funktionen, in die der international hochangesehene Astrophysiker bislang berufen wurde, prägte er nicht nur die europäische Weltraumforschung, sondern vor allem die Wissenschaftspolitik der Bundesrepublik Deutschland in maßgeblicher Weise mit.
    Nach dem Studium der Physik in Frankfurt/Main und der Promotion in Göttingen (1951) lehrte Reimar Lüst u.a. mehrere Jahre als Gastprofessor am renommierten Massachussetts Institute of Technology sowie am California Institute of Technology.
    Seit 1960 Wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für Physik und Astrophysik, München, und von 1963-1972 Direktor des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching übernahm er bereits früh Funktionen im Wissenschaftsmanagement: So baute er von 1962-1964 als Wissenschaftlicher Direktor die European Space Research Organisation (ESRO) auf und vertrat von 1968-1970 als deren Vizepräsident auch die Bundesrepublik in den internationalen Gremien der Weltraumforschung.
    Von 1969 bis 1972 bekleidete er den Vorsitz des Wissenschaftsrats und war seinerzeit u.a. mitverantwortlich für dessen Empfehlung zur Errichtung von Gesamthochschulen. 1972, in einer Periode der Grundsatzdebatten über die Strukturen des bundesdeutschen Bildungssystems und die Frage der Mitbestimmung, übernahm Reimar Lüst für die folgenden zwölf Jahre das Amt des Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft. In dieser Funktion verfestigte sich auch eine seiner Grundüberzeugungen, der zufolge die einzelne Forscherpersönlichkeit entscheidend für den Erfolg wissenschaftlicher Projekte und Institutionen ist. Daher trat er auch immer wieder entschieden für die Freiheit der Forschung - insbesondere der Grundlagenforschung - und für die Flexibilisierung ihrer Strukturen gegen den Zugriff durch die Bürokratie ein.
    Von 1984-1990 ging er als Generaldirektor der Europäischen Weltraumorganisation ESA nach Paris und trieb in dieser Funktion die Integration Europas in einem industriepolitisch bedeutsamen Sektor engagiert voran.
    1989 wurde Reimar Lüst in einer Zeit tiefgreifender politischer Umwälzungen in das Amt des Präsidenten der traditionsreichen Alexander von Humboldt-Stiftung berufen, einer der wichtigsten Mittlerorganisationen deutscher auswärtiger Kulturpolitik. Während seiner insgesamt zehnjährigen Amtszeit gelang es ihm, eine doppelte Herausforderung dergestalt zu meistern, daß die Stiftung sowohl auf den stark angestiegenen Bedarf an Fördermöglichkeiten für Wissenschaftler aus den Staaten Mittel- und Osteuropas mit einer deutlichen Erhöhung der Zahl ihrer Stipendien reagierte, als auch innerhalb kurzer Zeit ihre Programme für Wissenschaftler und Institutionen der neuen Bundesländer öffnete.
    Indem die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Reimar Lüst ihre höchste Auszeichnung für besondere Verdienste um die Förderung der Wissenschaften verleiht, ehrt sie zugleich eine der seltenen und in aller Welt angesehenen Persönlichkeiten, die nicht nur die Interessen einer einzelnen Institution zu vertreten haben, sondern deren von Ideenreichtum und außergewöhnlichem organisatorischen Geschick geprägtes Wirken über die Jahrzehnte hinweg dem Wohl der Gesamtheit von Wissenschaft und Forschung und der Bewahrung ihrer Freiheit gilt.

    Informationen:
    Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Leiterin des Präsidialbüros,
    Renate Nickel, Tel.: 030/20370241, FAX: 030/20370622, email: nickel@bbaw.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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