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27.04.2010 17:51

HIS GmbH evaluiert die formelgebundene Mittelvergabe in Mecklenburg-Vorpommern

Theo Hafner Pressestelle
HIS Hochschul-Informations-System GmbH

    Die Vergabe von Finanzmitteln nach leistungsorientierten Kriterien stellt ein
    zentrales Element aktueller Hochschulsteuerung dar. In Mecklenburg‐
    Vorpommern kommt die formelgebundene Mittelvergabe (FMV) schon seit
    2002 zum Einsatz. Der Mittelanteil wurde in den letzten Jahren kontinuierlich
    auf gegenwärtig zehn Prozent gesteigert. Die HIS Hochschul‐Informations‐
    System GmbH legt nun eine Evaluation des Verfahrens vor. Dabei wird deutlich:
    Ein einfaches „Weiter so“ ist nicht zu empfehlen; vielmehr scheint eine
    Fortentwicklung der FMV geboten.

    Eine besondere Herausforderung ergibt sich in Mecklenburg‐Vorpommern daraus,
    dass zwei Universitäten und drei Fachhochschulen mit stark unterschiedlichen
    Größen und Profilen als Wettbewerbspartner direkt um die verfügbaren Mittel
    konkurrieren. Die von der HIS GmbH durchgeführte Evaluation der
    formelgebundenen Mittelvergabe zeigt, dass das bisherige Verfahren dem
    Anspruch nicht gerecht wird, einen aussagekräftigen Leistungsvergleich zwischen
    Universitäten und Fachhochschulen zu ermöglichen. Umverteilungen ergeben sich
    zumindest in Teilen nicht durch Leistungsunterschiede, sondern durch die
    Modellkonstruktion. Die Gewinner-Verlierer-Konstellationen zeigen sich seit
    Jahren fixiert. Hinzu kommen Intransparenzen durch unterschiedliche Typen von
    Indikatoren, Verrechnungsmodalitäten sowie Gewichtungsfaktoren, die kaum
    empirisch basiert sind.

    Gleichwohl zeigen sich in Mecklenburg-Vorpommern positive Dynamiken: Die
    Leistungsdaten zu den FMV-Parametern entwickeln sich überwiegend in die
    intendierte Richtung, und alle Hochschulen haben auch intern leistungsbezogene
    Allokationssysteme implementiert oder befinden sich in deren Einführungsphase.
    Um diese Entwicklungen durch Anreizsetzungen weiter zu fördern, werden
    verschiedene Optionen diskutiert.

    Ein Zweikreismodell mit einem getrennten Wettbewerb für Universitäten
    einerseits und Fachhochschulen andererseits könnte Hochschulartenspezifika besser handhabbar machen. Angesichts der Tatsache, dass sich die verschiedenen
    Hochschultypen einander annähern (Studienstrukturreformen, Stärkung der
    Promotionsmöglichkeiten an Fachhochschulen) wäre ein solcher Ansatz allerdings
    wenig zukunftsorientiert. Zudem verringerte sich die Zahl der
    Wettbewerbspartner so stark, dass eine weitere Zementierung der vorhandenen
    Gewinner-Verlierer-Konstellationen zu befürchten wäre.

    Ein weiterer möglicher Weg könnte darin bestehen, die leistungsbezogene
    Mittelvergabe stärker an das Steuerungsinstrument der Zielvereinbarungen zu
    binden, wie dies beispielsweise in Bremen praktiziert wird. So könnte das
    Erreichen spezifischer Ziele belohnt werden, die auf das Leistungsprofil der
    jeweiligen Hochschule abgestimmt sind. Diese Variante würde aber einen
    Paradigmenwechsel bedeuten und wäre für beide Seiten, Land und Hochschulen,
    mit einem hohen Aufwand verbunden.

    Alternativ könnte die FMV mit gewissen Veränderungen fortgesetzt werden.
    Zentral erscheint dabei eine Fortentwicklung des Modells in Richtung einer
    Vereinfachung sowie einer besseren Vergleichbarkeit der Leistungen je nach
    Hochschulart. Konkret sollten Indikatorkonstruktionen, Bezugszeiträume und
    Berechnungen vereinheitlicht und Gewichtungsfaktoren stärker empirisch
    fundiert werden. Dies erscheint angesichts der großen Heterogenitäten innerhalb
    des Hochschulsystems zwar nur mit einer großen Ungenauigkeitstoleranz möglich.
    Gleichwohl ist ein solches Vorgehen im Sinne einer Kontinuität staatlicher
    Steuerung positiv zu bewerten.

    Die gesamte Publikation „Evaluation der leistungsbezogenen Mittelvergabe an die
    Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern“ (HIS:Forum Hochschule 4|2010)
    steht als PDF-Download kostenlos unter http://www.his.de/pdf/pub_fh/fh-201004.pdf
    zur Verfügung. Eine Printversion können Interessenten gegen eine Schutzgebühr
    von 20 Euro direkt bei der HIS GmbH bestellen.

    Nähere Auskünfte:
    Dr. Michael Jaeger
    Tel.: 0511/1220-377
    E-Mail: m.jaeger@his.de

    Dr. Susanne In der Smitten
    Tel.: 0511/1220-362
    E-Mail: smitten@his.de

    Pressekontakt:
    Theo Hafner
    Tel.: 0511/1220-290
    E-Mail: hafner@his.de

    Tanja Barthelmes
    Tel.: 0511/1220-384
    E-Mail: barthelmes@his.de

    Über die HIS GmbH
    Die HIS Hochschul-Informations-System GmbH unterstützt die Hochschulen und ihre Verwaltungen sowie die staatliche Hochschulpolitik als Dienstleister im Bemühen um eine effektive Erfüllung ihrer Aufgaben. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf Aktivitäten
    o als Softwarehaus der Hochschulverwaltungen
    o im Sektor Hochschulforschung in Form von empirischen Untersuchungen und anderen Expertisen
    o im Bereich Hochschulentwicklung mit den zentralen Themenfeldern Hochschulmanagement, Hochschulorganisation und Hochschulbau


    Weitere Informationen:

    http://www.his.de/pdf/pub_fh/fh-201004.pdf - Download HIS:Forum Hochschule 4|2010


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Presseinfo HIS:Forum Hochschule 4|2010

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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