Jenaer Medizinstudenten rufen am 5. Mai zur Typisierung als Stammzellspender und zur Blutspende auf
(Jena) Frauke ist 14 Jahre alt. Sie spielt gern Fußball und geht gern schwimmen. Eigentlich wollte Frauke gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester in diesem Jahr ihre Jugendweihe feiern. Doch es kam anders.
Vor etwa zwei Monaten konnte das Mädchen ihren Schulranzen nicht mehr allein tragen, fühlte sich unwohl und schlapp. Eine Blutuntersuchung brachte die erschreckende Diagnose: Blutkrebs (Leukämie). Seit etwa vier Wochen liegt Frauke auf einer Station der Kinderklinik des Universitätsklinikums Jena (UKJ) und erhält eine Chemotherapie. Ihre einzige Chance ist eine Stammzelltransplantation. Doch in ihrer Familie wurde kein Spender gefunden, die Gewebemerkmale stimmen nicht überein. Nur ein Fremdspender könnte helfen.
Um Kindern wie Frauke helfen zu können, rufen Medizinstudenten der Friedrich-Schiller-Universität Jena alle Studenten und Bürger dazu auf, sich am 5. Mai als Stammzellspender registrieren zu lassen und Blut zu spenden. Unter dem Motto „Deine Chance, Leben zu retten!“ können sich von 9 bis 19 Uhr in der Blutspende am Uniklinikum Jena in der Bachstraße 18 alle Spendewilligen von den angehenden Ärzten Blut abnehmen lassen und sich damit als Lebensretter betätigen.
Bereits am 29. April findet um 19. 00 Uhr eine Informationsveranstaltung dazu im Hörsaal 3 des Uni-Campus (Carl-Zeiß-Str. 3) mit einer anschließenden Vorführung des Films „Grüne Wüste“ statt. Hier können sich alle Interessierten vorab über die Typisierung als Stammzellspender informieren.
Nur fünf Milliliter Blut sind für eine Typisierung notwendig – diese werden im Labor typisiert und anonym in der lokalen Spender-Datei des Instituts für Transfusionsmedizin am Uniklinikum Jena gespeichert. Einzelne Dateien werden in einem zentralen Knochenmarkspenderregister gesammelt, so dass auf alle Spendereinträge weltweit zugegriffen werden kann. Die mit der Typisierung gezeigte Spendenbereitschaft kann jederzeit widerrufen werden. Stimmen die Gewebeeigenschaften mit denen eines Erkrankten überein, kommt eine Spende in Frage.
Spenden kann jeder Gesunde zwischen 18 und 50 Jahren – und zwar ohne Gefahr für die eigene Gesundheit. Die Stammzellen können aus dem Blut nach Gabe eines körpereigenen hormonähnlichen Stoffes oder durch Knochenmarkentnahme gewonnen werden.
Dieser relativ kleine Schritt für den Spender ist oft die letzte Chance für Leukämiepatienten. Jährlich erkranken circa 4.000 Menschen in Deutschland an Leukämie – Tendenz steigend. Bei Kindern ist der Blutkrebs mit 45 Prozent sogar die häufigste bösartige Erkrankung. Für viele ist eine Stammzelltransplantation die letzte Hoffnung – nur die Übertragung der gesunden Stammzellen eines Spenders kann die tödliche Krankheit stoppen und heilen.
Um dies zu ermöglichen, muss ein genetisch passender Spender gefunden werden, dessen individuelle Gewebemerkmale mit denen des Leukämieerkrankten übereinstimmen. Bei einer millionenfachen Kombinationsmöglichkeit dieser Merkmale ist die Suche nach kompatiblen Spendern oft schwierig. Wichtig für den Erfolg der Transplantation ist eine möglichst große Übereinstimmung der Gewebemerkmale. Die Chance, passende Stammzellen zu finden, erhöht sich somit mit jedem zusätzlich typisierten und eingetragenen Spender.
Stammzelltypisierung und/oder zusätzliche Blutspende
Termin: 05.05.2010 von 9.00-19.00 Uhr
Ort: Universitätsklinikum Jena-Innenstadt, Bachstr. 18, Haus 1
Kontakt:
Fachschaft Medizin Jena
Tel.: 03641/935399 – Dienstag und Donnerstag 16-18 Uhr
E-Mail: fachschaftsrat[at]med.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Deutsch
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