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29.04.2010 14:38

Ultraschall-Untersuchung kann Leben retten

Dr. Annette Tuffs Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Heidelberg

    Am 8. Mai 2010 bietet die Universitätsklinik für Gefäßchirurgie von 10 bis 13 Uhr kostenlose Vorsorge-Untersuchung der Bauchschlagader an / Schirmherr des bundesweiten Aktionstages ist Mike Krüger

    Eine Aussackung der Bauchschlagader, das sogenannte Bauchaortenaneurysma, verursacht selten Beschwerden und bleibt häufig unentdeckt. Doch es besteht die Gefahr, dass die Gefäßwand der Hauptschlagader an dieser Stelle reißt – für 80 Prozent der Betroffenen kommt dann jede Hilfe zu spät.

    Am Samstag, dem 8. Mai 2010, lädt die Klinik für Gefäßchirurgie der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg zur kostenlosen Ultraschall-Untersuchung der Bauchschlagader ein. Von 10 bis 13 Uhr nehmen die Experten des Universitätsklinikums die Untersuchung im Eingangsbereich der Chirurgischen Universitätsklinik, Im Neuenheimer Feld 110, vor und beantworten Fragen zum Thema. Jeder Besucher erhält einen persönlichen Screening-Pass mit seinen Untersuchungsergebnissen und kann sich zu dieser Erkrankung individuell beraten lassen. Für Obst und Getränke ist gesorgt.

    Die Aktion findet im Rahmen des ersten „Bauchaortenaneurysma-Screening-Tages“ der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin statt, an dem sich über 100 Kliniken und Praxen in ganz Deutschland beteiligen. Schirmherr des bundesweiten Aktionstages ist Mike Krüger.

    "Wir wollen die Öffentlichkeit auf diese wenig bekannte, aber gefährliche Gefäßerkrankung und die Möglichkeit der Früherkennung aufmerksam machen", erklärt Professor Dr. Dittmar Böckler, Ärztlicher Direktor der Heidelberger Klinik für Gefäßchirurgie. „Viele Todesfälle wären durch eine einfache Vorsorgeuntersuchung und gegebenenfalls rechtzeitige Behandlung in einem spezialisierten Zentrum vermeidbar.“ Mit einer schmerzlosen Ultraschalluntersuchung kann ein solches Aortenaneurysma der Hauptschlagader im Bauch ausgeschlossen werden, eine spätere Wiederholung der Untersuchung ist dann in der Regel nicht notwendig.

    Männer über 65 sollten zur Vorsorge gehen

    Raucher sind besonders gefährdet, ein Aneurysma zu entwickeln, aber auch Übergewicht, Diabetes, Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose), Veranlagung und zunehmendes Alter können die Aufweitung der Schlagader begünstigen. Eine familiäre Häufung ist ebenfalls bekannt. Männer sind häufiger betroffen als Frauen: Fünf von hundert Männern über 65 Jahren haben ein Aortenaneurysma.

    Beträgt der Durchmesser des Aneurysmas fünf Zentimeter oder mehr, sollte behandelt werden. Dazu stehen unterschiedliche Therapieverfahren zu Verfügung: Entweder im Rahmen einer offenen Operation oder über einen Leistenkatheter bringen die Gefäßchirurgen eine Gefäß-Prothese (Stent) in das Aneurysma ein und stabilisieren so das Gefäß von innen. Kleinere Ausweitungen sollten in regelmäßigen Abständen mit Ultraschall überprüft werden.

    “Aktuelle Studien haben ergeben, dass rund 100.000 Männer über 65 mit einem Bauchaortenaneurysma leben, bei 35.000 ist der Durchmesser des Aneurysmas größer als fünf Zentimeter“, so Professor Böckler. „Ich empfehle daher Männern ab dem 65. Lebensjahr, aber auch Männern und Frauen mit nachgewiesenen Aneurysmen in der nahen Verwandtschaft, eine Vorsorgeuntersuchung vornehmen zu lassen.“ Die Vorsorgeuntersuchung wird nicht von den Krankenkassen übernommen, von manchen Ärzten aber als Individuelle Gesundheitsleistung (IgeL) angeboten.

    Die Behandlung von Aortenaneurysmen ist ein Schwerpunkt der Heidelberger Gefäßchirurgie

    Die Heidelberger Gefäßchirurgen verfügen über große Erfahrung auf diesem Gebiet: Jährlich behandeln sie mehr als 250 Patienten mit Aortenaneurysmen. Die Patienten profitieren dabei von einer Behandlung im interdisziplinären Gefäßzentrum des Universitätsklinikums Heidelberg. Hier erarbeiten Gefäßchirurgen, Radiologen und Angiologen gemeinsam mit Neurologen, Nephrologen, Diabetologen und Ernährungsmedizinern für jeden Patienten ein individuell angepasstes Behandlungskonzept, das zusätzliche Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck berücksichtigt.

    Literatur:
    Eckstein HH, Böckler D, Flessenkämper I, Schmitz-Rixen T, Debus S, Lang W Ultraschall-Screening abdomineller Aortenaneurysmen (AAA) Deutsches Ärzteblatt,2009; 41:697-664

    Flyer im Internet:
    www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/pressestelle/pdf/VK_2010/100414CHI__PO_SS_Bauch420x824_ID9781.pdf

    Ansprechpartner für Journalisten:
    Prof. Dr. Dittmar Böckler
    Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Gefäßchirurgie
    Tel.: 06221 / 56 62 49 (Sekr.)
    E-Mail: Dittmar.Boeckler@med.uni-heidelberg.de

    Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
    Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
    Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 7.600 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 40 Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.400 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.

    www.klinikum.uni-heidelberg.de

    Bei Rückfragen von Journalisten:
    Dr. Annette Tuffs
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
    und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
    Im Neuenheimer Feld 672
    69120 Heidelberg
    Tel.: 06221 / 56 45 36
    Fax: 06221 / 56 45 44
    E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

    Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
    www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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