500 Organe wurden seit der Gründung des Transplantationszentrums in der Chirurgischen Universtitätsklinik der RUB im Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer 1993 bereits erfolgreich verpflanzt.
Bochum, 03.07.2001
Nr. 188
500. Organtransplantation durchgeführt
Transplantationszentrum arbeitet seit acht Jahren
Spenderorgane sind knapp - Lebendspende ist wichtig
Ohne Probleme verlief am letzten Samstag die 500. Organtransplantation in der Chirurgischen Universitätsklinik der Ruhr-Universität am Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer. Die Ärzte transplantierten einer jungen Diabetikerin, die seit anderthalb Jahren auf die Dialyse angewiesen war, gleichzeitig Bauchspeicheldrüse und Niere eines hirntoten Spenders. Anlässlich des erfreulichen Ereignisses an dem 1993 von Prof. em. Dr. Dr. h.c. Waldemar Kozuschek gegründeten Transplantationszentrum gilt der Dank besonders den Angehörigen der Spender, die in einer schweren Zeit die Einwilligung zur Spende gegeben haben, sowie den Ärzten und Pflegekräften, betont Prof. Dr. Wolf O. Bechstein, Direktor der Klinik. Trotz der Freude bleibt ein bitterer Beigeschmack: Die Spendebereitschaft in der Bevölkerung ist zu gering, über 400 Patienten warten in Bochum auf ein Organ.
Stolze Bilanz - kein Grund auszuruhen
267 Nieren-, 191 kombinierte Bauchspeicheldrüsen- und Nierentransplantationen, 14 einzelne Bauchspeicheldrüsenverpflanzungen, 6 davon nach einer Nierentransplantation und 27 lebend gespendete Nieren - so lautet die stolze Bilanz des Zentrums nach acht Jahren. Alle Organe von hirntoten Spendern wurden von Eurotransplant in Leiden vermittelt. Kein Grund, sich auszuruhen, unterstreicht Prof. Bechstein: "Bei stagnierenden Zahlen der Organspende von hirntoten Spendern müssen wir uns anstrengen, die Organspendebereitschaft in der Bevölkerung zu steigern und die Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern und Transplantationszentren weiter zu verbessern." Heute warten in Deutschland ca. 10.000 Patienten auf eine Niere, nur ca. 2000 Nieren werden jedoch pro Jahr transplantiert.
Lebendspende verspricht Verbesserung
Besondere Bedeutung misst Bechstein angesichts dieser Zahlen der Lebendspende zu. Durch sie wird die Transplantation einerseits zu einem planbaren Ereignis und die Wartezeit auf ein dringend benötigtes Organ verkürzt sich. Andererseits gehen Mediziner auch von einer längeren Funktionsfähigkeit lebend gespendeter Organe aus: "Nach Transplantation einer Niere eines hirntoten Spenders besteht eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass das Organ nach zehn bis zwölf Jahren noch funktioniert. Mit der gleichen Wahrscheinlichkeit funktioniert eine lebend gespendete Niere noch nach 16 bis 20 Jahren", so Bechstein. Auch durch die Entwicklung neuer Medikamente zur Unterdrückung der körpereigenen Immunabwehr soll sich die Lage in Zukunft verbessern.
Weitere Informationen
Prof. Dr. Wolf O. Bechstein, Chirurgische Universitätsklinik im Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer, In der Schornau 23-25, 44892 Bochum, Tel. 0234/299-3201, Fax: 0234/299-3209, E-Mail: Wolf.Bechstein@ruhr-uni-bochum.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Organisatorisches
Deutsch
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