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04.07.2001 09:52

Feldhamster wird Maskottchen für den Naturschutz Kinderwettbewerb: Namen für den Hamster gesucht

Heike Sommer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesamt für Naturschutz

    Bonn, 04. Juli 2001: Auf dem Sommerfest des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) lüftete BfN-Präsident Hardy Vogtmann gestern das Geheimnis: Das BfN bekommt einen Feldhamster (lat. Cricetus cricetus) als Maskottchen. Die Bonner Naturschützer wählten den stark bedrohten Feldhamster aus, weil er sehr typisch den BfN-Slogan "Busy for Nature" verkörpert. "Ich glaube, dass der Feldhamster schnell die Kinderherzen und die der junggebliebenen Erwachsenen erobern wird", sagte der Präsident. Doch mit der neuen Identifikationsfigur gibt es ein kleines Problem: Dem süßen kleinen Kerl (oder vielleicht ist es auch ein Weibchen) fehlt noch ein passender Name. "Wir bitten die Kinder, uns Namensvorschläge zu senden", sagte Vogtmann. Selbstverständlich fällt der Namen Hardy aus, schließlich passt beim Präsidenten das Körperverhältnis nicht so richtig. Denn Feldhamster sind eher klein (24 bis 34 cm) und wiegen nur bis zu 600 Gramm.
    Alle Kinder bis zum Alter von 10 Jahren können bis zum 1. September 2001 einen Namensvorschlag einreichen (BfN Stichwort Feldhamster, Konstantinstr.110, 53179 Bonn). Für die ersten drei Gewinner gibt es einen Spielzeug-Gutschein, ein Kuscheltier und ein Buch und für die ersten 50 Einsendungen ein kleines Geschenk. "Aber Vorsicht," mahnte Vogtmann, "der Feldhamster sieht nicht so aus wie der Goldhamster aus der Zoohandlung. Dieser wildlebende Vorratssammler ist sehr selten geworden und steht auf der Roten Liste. Ich rate allen Kindern mal ins Tierlexikon oder ins Internet unter www.bfn.de oder www.feldhamster.de zu schauen."

    Zum zweiten Mal fand bei strahlendem Sonnenschein der Sommertreff im Bundesamt für Naturschutz statt. In seiner Begrüßungsansprache sagte Hartmut Vogtmann, das BfN wolle die Tradition der sommerlichen Feste im politischen Bonn als Möglichkeit zum lockeren Meinungsaustausch unter Journalisten und Multiplikatoren fortsetzen. Bonn als Standort für Wissenschaft, Umwelt, Naturschutz, Gesundheit, Entwicklung und Medien brauche Anlässe wie diese, so Vogtmann. Mehr als 250 Gäste (darunter der Bundesumweltminister, Landesminister, Staatssekretäre und Verbandspräsidenten) besuchten das Fest. Für die musikalische Umrahmung des Sommer-Treffs sorgten die Dürener Rockband "Sound Generation", Jazz-Formation "Lost in the Jam" und der Kabarettist Carsten Höfer.


    Steckbrief: Der Feldhamster (Cricetus cricetus) - Ein liebenswerter Eigenbrötler

    Vor 50 Jahren zählte der Feldhamster in einigen Regionen noch zu den Schädlingen in der Landwirtschaft, weil zahlreiche Exemplare Übermehrung in Getreidefeldern durch emsiges Einsammeln von Feldfrüchten die Ernteerträge stark schmälerten. Heute sind die Feldhamster in Deutschland sehr stark gefährdet und kommen nur noch in wenigen Regionen vor. Dies ist eine Folgeerscheinung der modernen industriellen Landwirtschaft mit all ihren negativen Merkmalen.

    Lebensweise
    Der Feldhamster ist dämmerungs- und nachtaktiv. Er legt sich große Bauten unter der Erde an, die er als Einzelgänger bewohnt und die über viele Ein- und Ausgänge verfügen. Er bewohnt gerne landwirtschaftliche Kulturflächen und bevorzugt mehrjährige Feldfutterkulturen und zwar neben Rotkelle besonders die Luzerne. Obwohl der Hamster ein Allesesser ist, lebt er überwiegend von Pflanzenkost. An tierischer Nahrung nimmt er Regenwürmer und auch Feldmäuse zu sich. Das erstaunlichste Organ des Feldhamsters ist sein Magen. Er besteht aus zwei Kammern, seine Bauart erfüllt Anforderungen von Wiederkäuern und nichtwiederkäuenden Pflanzenfressern. Eine Eigenart der Hamster ist die Fähigkeit, Nahrung in den Backentaschen zu sammeln, die sie dann in den Vorratskammern ihres Baus entleeren. Feldhamster halten in der nahrungsarmen Zeit kurzzeitig Winterschlaf. Dabei senken sie die Körpertemperatur von über 32 Grad auf etwa vier Grad. Der Hamster unterbricht seinen Schlaf etwa alle fünf Tage, um aus seinen angelegten Vorräten Nahrung zu sich zu nehmen. Als ausgesprochen sauberes Tier setzt er dann seinen Kot regelmäßig an einem besonderen Kotplatz ab, der im Bau blind endet.
    Übrigens wohnen Weibchen und Männchen meistens getrennt. Das liebende Männchen darf die ansonsten recht unleidliche Angebetete nur zur Paarungszeit in ihrer Höhle besuchen. Sobald er seine Schuldigkeit getan hat, fliegt er raus. Nach einer Tragzeit von 18 bis 20 Tagen kommen jährlich zwei Würfe von vier bis zwölf Jungen zur Welt. Weil das Weibchen nur acht Zitzen hat, überleben aber nur acht Junge. Die Neugeborenen sind nackt und blind und wiegen 7 Gramm. Nach zwei Wochen öffnen sie die Augen und sind bereits dicht behaart. Nach drei Wochen sind sie selbstständig und verlassen den Bau.
    Der Feldhamster setzt sich gegen Mensch und Tier mit unwahrscheinlicher Kühnheit zur Wehr. Dazu richtet er sich zunächst männchenmachend in Imponierhaltung auf und wetzt dabei schnatternd und ziemlich laut die Zähne. Dann springt er knurrend, fauchend und schrill kreischend seinen Gegner in hohen Sätzen an. Durch diesen Überraschungsangriff rettet er häufig Freiheit und Leben.

    Aussehen
    Grundsätzlich ist seine Oberseite gelblichbraun, die Unterseite schwarz. Flanken und Halsband zeigen sich rotbraun, und charakteristisch sind die weißgelben Flecken an den Wangen, der Vorderseite und Hinterseite der Arme und die kleinen Flecken hinter den Ohren. Feldhamster werden zwischen 24 und 34 cm groß, wobei die Männchen größer sind als die Weibchen. Sie wiegen bis zu 600 Gramm.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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