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04.07.2001 10:03

HRK-Präsident: Repräsentanten der Wirtschaft dürfen Hochschulen nicht schlechtreden!

Susanne Schilden Kommunikation
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

    HRK-Präsident: Repräsentanten der Wirtschaft dürfen Hochschulen nicht schlechtreden!
    Rolle der HRK im Reformprozess betont

    Gegen die öffentliche Behauptung einiger prominenter Wirtschaftsvertreter, die Qualität der deutschen Hochschulen in Forschung und Lehre sei international nicht wettbewerbsfähig, hat sich der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Professor Dr. Klaus Landfried, mit Schärfe zur Wehr gesetzt.

    Anlässlich einer Pressekonferenz im Anschluss an die HRK-Plenarversammlung, die ihn in seiner Position nachdrücklich unterstützte, erklärte Landfried am 4. Juli in Berlin: "Der derzeitige Mangel an Hochschulabsolventen bestimmter Fachrichtungen ist nicht auf eine verfehlte Ausbildung an den Hochschulen, sondern auf unglückliche Fächerwahl der jungen Leute in den Schulen zurückzuführen." Bei diesen spielten auch Abwehrsignale aus Großunternehmen und deren z.T. kurzsichtige zyklische Einstellungspolitik eine Rolle. Auch die Aussage, man müsse wegen der angeblich schlechten Ausbildungsqualität in Deutschland breitflächig ausländische Absolventen einstellen, sei nicht durch Sachargumente gestützt und schade zudem dem Wirtschaftsstandort Deutschland.

    Landfried wies schließlich auf die nach wie vor mangelhafte Akzeptanz der in Deutschland inzwischen zahlreich eingeführten Bachelor- und Masterabschlüsse hin. "Es ist erschreckend, dass große Teile der Wirtschaft bislang von diesen Studiengängen noch nicht einmal Kenntnis genommen haben, obwohl doch gerade in diesen Studiengängen ein großes Potential beispielsweise für die stärkere Verknüpfung von Theorie und Praxis liegt." Wenn Wirtschaftsrepräsentanten im übrigen auf leistungsfähige ausländische Hochschulen verwiesen, sollten sie fairerweise festhalten, dass diese nachhaltig besser finanziert seien.

    "Die deutschen Hochschulen haben in den letzten Jahren eine Vielzahl von Reformprojekten realisiert", so Landfried. "Dazu zählen nicht nur die schon erwähnten Bachelor-/Masterstudiengänge oder moderne Formen des Berichtswesens, sondern z.B. in jüngster Zeit auch die Reform der Juristenausbildung. Nach jahrelangem Stillstand der Reformbemühungen auf der Seite der Justiz- und Wissenschaftsminister war es die HRK, die zusammen mit dem juristischen Fakultätentag ein neues Ausbildungsmodell entwickelt hat, das nun weitgehend im Gesetzgebungsverfahren umgesetzt werden soll. Allerdings müssen aus Gründen der Qualität endlich die Betreuungsrelationen zwischen Lehrenden und Lernenden - wie auch in der Medizinerausbildung - auf ein international wettbewerbsfähiges Maß zurückgeführt werden. Mit dieser Leistungsbilanz können sich die Hochschulen insgesamt sehr gut sehen lassen."


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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