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04.07.2001 10:07

Weitere Schritte zu einem europäischen Hochschulraum

Susanne Schilden Kommunikation
Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

    Das 194. HRK-Plenum der Hochschulrektorenkonferenz hat es am 3. Juli 2001 in Berlin begrüßt, dass die weitere Realisierung des europäischen Hochschulraumes energisch vorangetrieben werden soll und die nächste Konferenz der europäischen Bildungsminister im Herbst 2003 in Berlin stattfinden wird. Damit unterstützte es die Ergebnisse des letzten Treffens von Bildungsministern, Hochschulleitern und Studierenden am 18./19. Mai 2001 in Prag. Als konkrete Maßnahmen zur Unterstützung der Hochschulen bei der weiteren Verwirklichung des Europäischen Hochschulraums beschloss die HRK, Workshops für Dekane und andere Hochschulangehörige durchzuführen, die eine Auseinandersetzung mit den strukturellen Entwicklungen in den europäischen Partnerländern ermöglichen. Die Plenarversammlung forderte zudem eine noch stärkere Förderung der Mehrsprachigkeit der Schüler. Allerdings sei die Situation in einigen anderen Staaten noch unbefriedigender als in Deutschland.
    In diesem Zusammenhang steht auch das von der Europäischen Kommission vorgestellte Memorandum über lebenslanges Lernen (http://europa.eu.int/comm/education/life/memode.pdf). Es beschreibt die Anforderungen an ein verändertes Lernen, die wichtigsten Elemente des Konzepts lebenslangen Lernens und schlägt sechs Schlüsselfelder europäischer und nationaler Maßnahmen zur Umsetzung vor (neue Basisqualifikationen für alle, höhere Investitionen in Humanressourcen, Innovationen in Lehre und Lernen, Bewertung des Lernens, neuer Stellenwert von Lernen und Berufsorientierung, bürgernahe Lernangebote).

    Das HRK-Plenum begrüßte ausdrücklich, dass die Bedeutung des lebenslangen Lernens mit Vorlage des Memorandums auf höchster politischer Ebene bekräftigt wurde und äußerte die Hoffnung, dass damit ein längst überfälliger Handlungsdruck in den einzelnen Mitgliedstaaten entsteht, der zu konkreten Maßnahmen führt. Die Entwicklung und Umsetzung einer umfassenden Strategie des lebenslangen Lernens in Deutschland müsse wegen der besonderen Bedeutung aktueller Forschungsergebnisse in der wissenschaftlichen Weiterbildung unter Beteiligung der Hochschulen erfolgen. Deren Bedeutung werde allerdings von der EU-Kommission in dem Memorandum stark vernachlässigt.

    HRK-Präsident Professor Dr. Klaus Landfried erläuterte dazu im Anschluss an die Plenarsitzung vor der Presse in Berlin, Weiterbildung sei zwar eine gesetzliche Aufgabe der Hochschulen. Die dienst- und haushaltsrechtlichen Rahmenbedingungen erlaubten in vielen Bundesländern aber noch nicht, ein größeres Engagement der Hochschulen zu erreichen und sie in die Lage zu versetzen, konkurrenzfähig am Markt zu agieren. "Weiterbildungsaufgaben müssen unbedingt bei der Ressourcenzuweisung berücksichtigt werden", so Landfried. "Darüber hinaus müssen die Einnahmen aus Weiterbildungsaktivitäten bei den Hochschulen verbleiben. Es ist außerdem dringend erforderlich, dass die besoldungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen werden, zusätzliche Leistungen angemessen zu honorieren bzw. Lehrleistungen in der Weiterbildung auf das Lehrdeputat anzurechnen."
    Gefordert und gestärkt werden müssten allerdings auch transparente und vergleichbare Verfahren der Qualitätssicherung. Es könne davon ausgegangen werden, dass der Boom im Bereich der Weiterbildung auch unseriöse Angebote hervorbringe. "Im Sinne des Verbraucherschutzes und des verantwortungsvollen Umgangs mit öffentlichen Geldern muss sich die Qualitätssicherung in diesem Bereich zu einer festen Größe etablieren", sagte Landfried.
    Das HRK-Plenum empfahl die Einrichtung angemessen ausgestatteter Weiterbildungszentren in den Hochschulen. Sie sollen die Aufgabe haben, den vertraglich gesicherten Kontakt zwischen den Partnern innerhalb und außerhalb der Hochschulen herzustellen und zu koordinieren, Interessierte qualifiziert zu beraten und zu betreuen, die notwendigen organisatorischen Rahmenbedingungen zu schaffen, den Bedarf zu ermitteln und zielgruppenspezifische Angebote zu entwickeln sowie Marketing zu betreiben. Ihre Unterhaltung soll durch insgesamt mindestens kostendeckende Preise gesichert werden.
    (Wortlaut der Stellungnahme zum Lebenslangen Lernen unter www.hrk.de (Archiv - Stellungnahmen))


    Weitere Informationen:

    http.://www.hrk.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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