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04.05.2010 10:23

Kanadistik-Tagung in Greifswald fragt nach der Rolle Kanadas innerhalb Amerikas

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Im Rahmen des Greifswald Canadian Studies Programme lädt der Lehrstuhl für Amerikanistik/Kanadistik der Universität Greifswald wieder zu seiner traditionellen Kanada-Konferenz in die Aula und den Konferenzsaal der Universität ein. Die diesjährige Tagung „Canada in the Americas“ findet in Zusammenarbeit mit den Uni-versitäten Trier (Deutschland), Manitoba (Kanada) und Szczecin (Polen) vom 6. bis zum 8. Mai 2010 statt. Es werden Gäste aus Kanada, Polen, Finnland, Dänemark, Großbritannien, den USA und Deutschland erwartet.

    Eine interdisziplinäre Gruppe hochkarätiger Wissenschaftler wird sich mit der Rolle Kanadas innerhalb Amerikas und der globalisierten Welt auseinandersetzen. Unter anderem wollen sie der Frage nachgehen, inwieweit Modelle des multikulturellen Miteinanders, die von Eingeborenen Nationen Nordamerikas entwickelt wurden, zur Sicherung von Demokratie und Menschenrechten auch außerhalb Kanadas fruchtbar gemacht werden können, und wie andererseits unsere Erfahrungen und Vorstellungen in Europa neue und gegebenenfalls kritischere Sichtweisen auf Nordamerika ermöglichen.

    „Kanada ist zu einer Nation der Amerikaner geworden“, so James Ferguson von der Universität Manitoba; aber wie haben die nordamerikanischen Nationalstaaten ihre politischen Systeme entwickelt? Wie hat das 'Große Gesetz des Friedens' des indigenen Bunds der Sechs Nationen westliche Demokratien beeinflusst? Unbestritten ist die widerrechtliche Enteignung von Land der indigenen Nationen; die Aneignung von indigenen Konzepten von Demokratie, Humanität, Frieden und Nachhaltigkeit wird jedoch weitgehend ignoriert. Mit einer Fokussierung auf Kanada wird die internationale Konferenz eben diese Entwicklung der demokratischen Verfassungen der nordamerikanischen Nationen untersuchen.

    Dabei wird auch der Frage nachgegangen, inwieweit die kanadische Multikulturalität, einzigartig verankert in der Konstitution, in unserer globalisierten Welt als multilaterales Model für wirtschaftliche Beziehungen, Friedensmissionen, Menschenrechtsproblematiken und nachhaltiger Entwicklung dienen kann. Hat die Globalisierung die Tendenz regionale kulturelle Identitäten auszulöschen? Oder generieren eben diese Modelle neue dezentralisierte Netzwerke, die Grenzen von Nationalstaaten überwinden? Auf der Konferenz wird ebenfalls der Kontextualisierung dieser Fragen in öffentlichen Diskussionen, Literatur und Film nachgegangen.

    Im Mittelpunkt der Konferenz-Beiträge stehen Themen, die sich mit indigener kommunaler Mitbestimmungspolitik und transnationalen Bündnissen auseinandersetzen. Dabei wird auch auf die Beziehungen zwischen den USA, Kanada und Europa eingegangen, speziell die aktuelle Entwicklung nach dem 11. September 2001. Des Weiteren wird die Rolle von multikultureller Literatur und anderen Medien wie Musik und Film in einer zunehmend globalisierten Welt diskutiert. Dadurch werden international bekannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Fachgebieten Ethnologie, Bildung, Geschichte, Politikwissenschaften, Verteidigungsstudien, Literaturwissenschaft, Linguistik und Filmwissenschaft aus Kanada, Großbritannien, Polen, Dänemark, Finnland und Deutschland zusammenkommen.

    Zu den Sponsoren zählen neben der Kanadischen Regierung und deren Botschaftsvertretung in Berlin auch die Gesellschaft für Kanada Studien, der Fachschaftsrat der Studierenden der Anglistik/Amerikanistik, die Universität Greifswald sowie die Nordamerikafreunde Greifswald e.V.

    Internationale Konferenz des Greifswald Canadian Studies Programme 2010
    Canada in the Americas:
    Democratic Vistas and Discursive Perspectives from Tribal to Global

    06.05.2010, 18:00 Uhr, Aula der Universität Greifswald
    07./08.05.2010, Konferenzsaal der Universität Greifswald
    Domstraße 11, Eingang 2, 17489 Greifswald

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Prof. Dr. Hartmut Lutz
    Institut für Fremdsprachliche Philologien – Anglistik/Amerikanistik
    Lehrstuhl North American Studies
    Steinbeckerstraße 15, 17487 Greifswald
    Telefon 03834 86-3353
    Telefax 03834 86-3365
    lutz@uni-greifswald.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-greifswald.de/~anglam/staff/lutz/ – Homepage Prof. Hartmut Lutz
    http://www.phil.uni-greifswald.de/philologien/fremdsprachen/anglistik.html – Homepage Anglistik
    http://www.phil.uni-greifswald.de/bereich1/fremdsprachen/anglistik/lehrstuehle/a... – Homepage Amerikanistik/Kanadistik


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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