In den letzten 15 Jahren sind die Karieswerte in Greifswald drastisch gesunken. »Während Mitte der 80er Jahre pro Jugendlichem noch über sechs Zähne betroffen waren, sind es heute im Durchschnitt nur noch zwei«, weiß Privatdozent Dr. Christian Splieth, der gestern zum Vorsitzenden der Kreisarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege gewählt worden ist. Er folgt Dr. Dirk Teichmann, dem er für sein Engagement während der letzten drei Jahre dankte; die Anzahl der betreuten Kinder erhöhte sich unter seinem Vorsitz deutlich.
Christian Splieth aus der Kinderzahnheilkundeabteilung des Zentrums für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Greifswald ist für die Aufgabe prädestiniert. Im letzten Jahr habilitierte er sich nämlich über »Risikospezifische Kariesprophylaxe bei Kindern«. In diesem Projekt wurden über 500 Greifswalder Kinder vier Jahre lang präventiv betreut und die Ergebnisse wissenschaftlich ausgewertet. In einer AB-Maßnahme konnte im letzten Jahr die Qualität der Mundhygiene in der Greifswalder Pestalozzi-Schule, im Sprachheilkindergarten sowie in den Kindergärten Am Grünland, Makarenko und Rosengarten deutlich verbessert werden (ca. 60%).
Im April 2001 schließlich unterzeichneten die Hansestadt Greifswald und die Universität Greifswald eine Vereinbarung, die eine Verknüpfung der kommunalen Jugendzahnpflege und der bisherigen wissenschaftlichen Arbeiten der Zahnheilkunde der Universität vorsieht. So soll universitäres Know-How zum Nutzen der Kommune angewendet werden. Unter der Leitung von Dr. Splieth sollen jetzt vor allem Programme für Kinder mit immer noch hohen Karieswerten durchgeführt werden. Generell seien die Werte für die Milchzahnkaries immer noch zu hoch. Nicht ganz verwunderlich: »Das Haarewaschen und die Fingernägel übernehmen die Eltern, aber das Zähneputzen sollen die Kinder schon früh alleine können«. Untersuchungen in Bornholm/Dänemark, wohin eine Kooperation reicht, haben gezeigt, daß Kinder, deren Eltern vom ersten Zahn an die Zähne mit fluoridhaltiger Zahnpasta bis zur Einschulung nachputzen, keine Karies bekommen.
Neu ist, daß seit letztem Jahr als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen gilt, wenn Eltern mit Kindern ab zweieinhalb Jahren bei ihrem Zahnarzt Informationen zu Ernährung, Mundhygiene und Fluoridnutzung neben der Untersuchung auf Karies in Anspruch nehmen. »Ziel der weiteren Bemühungen«, so Christian Splieth, »soll sein, für Greifswald Karieswerte, die unter dem Bundesdurchschnsitt liegen, zu erzielen und möglichst vielen Kindern den frühen Kontakt mit dem Bohrer zu ersparen.«
Information: Priv.-Doz. Dr. Christian Splieth, Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Kinderzahnheilkunde, Rotgerberstraße 8, 17487 Greifswald, Tel. 03834-86-7136, Fax 03834-86-7171
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
regional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch
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