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06.07.2001 12:48

Literaturwissenschaftler Harro Müller-Michaels emeritiert

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Einem der maßgeblichen Studienreformer der Ruhr-Universität Bochum und nur schwer ersetzbares Mitglieder der Fußballmannschaft der Professoren schlägt die akademisch "letzte Stunde". Nächsten Mittwoch wird Literaturwissenschaftler und Literaturdidaktiker Prof. Dr. Harro Müller-Michaels (Fakultät für Philologie der RUB) in einer akademischen Feier emeritiert (13.7.2001, 15 Uhr H-GB 10).

    Bochum, 06.07.2001
    Nr. 192

    Spielmacher "unserer Mannschaft"
    Mitgestalter des Magisterreformmodels
    Literaturwissenschaftler Harro Müller-Michaels wird emeritiert

    Einem der maßgeblichen Studienreformer der Ruhr-Universität Bochum und nur schwer ersetzbares Mitglieder der Fußballmannschaft der Professoren schlägt die akademisch "letzte Stunde". Nächsten Mittwoch wird Literaturwissenschaftler und Literaturdidaktiker Prof. Dr. Harro Müller-Michaels (Fakultät für Philologie der RUB) in einer akademischen Feier emeritiert (13.7.2001, 15 Uhr H-GB 10). Gäste und Medien sind herzlich willkommen.

    Programmfolge

    Programmfolge: nach Begrüßung durch die Direktorin des Germanistischen Instituts, Prof. Dr. Karin Pittner, und Grußworten von Dekan Prof. Dr. Manfred Beyer und Rektor Prof. Dr. Dietmar Petzina, spricht Prof. Dr. Heiner Willenberg (Hamburg) die Laudatio. Im Anschluss daran hält Prof. Müller Michaels seine Abschiedsvorlesung "Hermes geht vorbei" über den Hermes-Mythos in der Literatur.

    "Lesen müsst ihr!"

    Über 25 Jahre hat Müller-Michaels an der RUB Neuere deutsche Literatur und ihre Didaktik gelehrt und in dieser Zeit mehr als 500 Lehrern und Lehrerinnen der Region das wissenschaftliches Handwerk beigebracht. In seiner Forschung beschäftigte Müller-Michaels sich einerseits mit literarischen Werken vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart - zuletzt mit Uwe Johnsons "Jahrestagen". Zum andern begründete er den Literaturkanon für die allgemeinbildenden Schulen und plädierte - auch im Zeitalter der neuen Medien - für die Lektüre anspruchsvoller Bücher. Er beließ es aber nicht bei Forderungen, sondern erprobte seine Theorien auch in der Praxis. Am Kleist-Gymnasium in Bochum-Gerthe hat er drei Jahre lang einen Kurs unterrichtet und die Erfahrungen in einem Buch mitgeteilt ("Deutschkurse"). Auch in der Öffentlichkeit förderte und fordert Müller-Michaels das literarische Gespräch, u.a. seit 1988 als Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft, Bochum, der ältesten kulturellen Einrichtung der Stadt, deren Programm er seitdem gestaltet.

    Streitbarer Studienreformer

    Von 1996 bis 2000 war Professor Müller-Michaels Prorektor für Lehre, Studium und Studienreform. Insbesondere letzterem hat er sich in dieser Zeit gewidmet und wie kaum ein anderer die Einführung gestufter Studiengänge maßgeblich vorangetrieben. Der bundesweit anerkannte Vorsprung der RUB bei der Entwicklung von Bachelor-/Master-Programmen wird der Universität wahrscheinlich die Lehrerausbildung erhalten, für die er sich in Forschung und Lehre stark gemacht hat. 1997 war er vom Senat für das Rektoramt der RUB vorgeschlagen worden - und scheiterte im Konvent.

    Biographisches

    Harro Müller-Michaels, 1936 in Stettin geboren, hat von 1956 bis 1962 Germanistik, Anglistik, Pädagogik und Leibeserziehung an den Universitäten Marburg und Münster studiert. Nach erstem und zweitem Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien wurde er 1964 mit einer Dissertation über Heinrich von Kleist zum Dr. phil. promoviert. Er wurde anschließend wissenschaftlicher Assistent, zunächst in Wuppertal, dann in Osnabrück, ab 1967 Akademischer Rat an der Uni Oldenburg. 1971 nahm er den Ruf auf den Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät Bayreuth an. 1975 folgte Müller-Michaels dem Ruf der RUB auf den Lehrstuhl für Didaktik der Germanistik in der Fakultät für Philologie .

    Erfahrung in der Selbstverwaltung

    Prof. Müller-Michaels hat reiche Erfahrung in der universitären Selbstverwaltung. Schon in Bayreuth war er von 1973 bis 1975 Dekan seiner Fakultät. Auch an der RUB war er von 1984-87 Dekan der Fakultät für Philologie. Als Prorektor für Lehre leitete er die Universitätskommission für Lehre (UKL), die damals u.a. mit der Anpassung der Prüfungs- und Studienordnungen an die Eckdatenverordnung und mit der Beratung der erstmals vorgeschriebenen Lehrberichte der Fakultäten beschäftigt war. Außerdem war Prof. Müller-Michaels in den Jahren1994/95 Gutachter für Evaluation der Lehre im Verbund norddeutscher Universitäten.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
    überregional
    Personalia, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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