Bayern ist Meister, das steht fest. Doch Meister der Herzen ist ein anderes Team und dies ist weder der FC Bayern noch der FC Schalke, sondern Werder Bremen, das zeigt eine Untersuchung der TU Dortmund. Das Forscherteam um Prof. Dr. David Woisetschläger befragte hierzu über 6.000 Fußball-Fans deutschlandweit zur Attraktivität und Sympathie der Bundesliga-Vereine. Dabei kamen jedoch nicht nur die Fans des eigenen Vereins zu Wort, sondern auch die Fans der übrigen Bundesligisten: Die Bayern wurden also nicht nur von Bayern-Fans, sondern auch von Schalkern, Dortmundern, Kölnern etc. bewertet.
Dass der FC Bayern mit gut 55 von 100 Punkten trotz so mancher Antipathie anderer Fans weit oben in der Tabelle rangiert, liegt unter anderem an seiner mit Abstand größten Fanbasis. Denn die Bewertung des Vereins durch eigene Fans und die anderer Clubs wurden jeweils mit der Fanbasis gewichtet und zum Gesamtindex verdichtet. Mit Werder und dem HSV machen zwei Nordlichter die ersten beiden Plätze unter sich aus. Das grundsätzlich eher besonnene Auftreten der Nordclubs scheint im Rest der Republik gut anzukommen. Bei Werder Bremen kommt weiterhin positiv zum Tragen, dass der Verein mit vergleichsweise geringen finanziellen Mitteln regelmäßig im Konzert der Großen mitspielt und sportlich erfolgreich ist. Dies wird nicht nur vor den eigenen, sondern auch von vielen Fans anderer Vereine honoriert: 63,71 Punkte bedeuten Platz eins.
Obwohl die Befragung auf längerfristige Überzeugungen der Fans abstellt, ist die Platzierung nicht völlig unabhängig vom aktuellen sportlichen Erfolg. Dies zeigt sich beim Abschneiden von Hannover 96 und Hertha BSC, die sich am Ende der Beliebtheits-Tabelle wiederfinden. Insbesondere das schlechte Votum der eigenen Fans führt zu einer Gesamtbeurteilung auf den Abstiegsplätzen.
Bei den eigenen Fans ganz vorne liegt die Borussia aus Dortmund. Ihr bescheinigt die Untersuchung mit 95,11 Punkten die beste Bewertung durch die eigenen Anhänger – dicht gefolgt von Leverkusen, Bremen und Bayern.
In der Gunst der Fans anderer Vereine schneidet neben den beiden Nordclubs aus Bremen und Hamburg der gern als Werksclub titulierte Verein aus Leverkusen besonders gut ab. Bayer 04 ist es offensichtlich gelungen, das Image eines Retortenclubs weitgehend abzustreifen. Anders sieht dies im Fall des VfL Wolfsburg aus, der ebenfalls mit einem starken Unternehmen im Rücken agiert. Trotz der letztjährigen Meisterschaft schneidet der VfL mit 37,24 Punkten bei den Fans anderer Vereine eher unterdurchschnittlich ab. Auffallend ist ebenso der hohe Polarisierungswert, d. h. der Unterschied zwischen dem Urteil der eigenen Fans und dem der Fans anderer Vereine. Mit 52,84 Punkten rangiert der VfL Wolfsburg hierbei nur knapp hinter der TSG 1899 Hoffenheim. Es sind jedoch nicht die Hoffenheimer, die Freund und Feind am stärksten spalten: Mit 55,75 Punkten weist Schalke 04 den höchsten Polarisierungswert auf. Der FC Bayern – oft als der am stärksten polarisierende Verein in der Bundesliga gesehen – liegt hier mit 46,12 Punkten nur auf Rang 6. Durch das überraschend gute Abschneiden des Rekordmeisters in der Champions League hat der Verein offensichtlich weitere Sympathiepunkte auch unter den Fans anderer Vereine hinzugewinnen können.
Ausführlichere Ergebnisse finden sich in der Studie „Trikotsponsoring 2010“, die von der Juniorprofessur für Dienstleistungsmanagement an der Technischen Universität Dortmund bereits zum zweiten Mal erstellt wird. Sie erscheint in Kürze und kann bei Prof. Dr. David Woisetschläger (david.woisetschlaeger@tu-dortmund.de) kostenlos angefordert oder als Executive Summary unter http://www.wiso.tu-dortmund.de/dlm heruntergeladen werden.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. David Woisetschläger
Tel: 0231 755-4611
E-Mail: david.woisetschlaeger@tu-dortmund.de
http://www.wiso.tu-dortmund.de/dlm
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