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10.07.2001 11:06

RUB-Publikation: Frauenrollen in Religionsgemeinschaften

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    In ihrer ersten Publikation stellt die Landesarbeitsgemeinschaft Theologische Frauenforschung/Feministische Theologie" traditionelle religiöse Leitsätze in Frage und untersucht die "sozialen Rollen von Frauen in Religionsgemeinschaften".

    Bochum, 10.07.2001
    Nr. 197

    Gott als Frau ...
    ...und Frau als Priester
    RUB-Publikation: Rollen der Frauen in Religionsgemeinschaften

    'Gott als Frau Mensch geworden?' - der Kirchenlehrer und Philosoph Thomas von Aquin aus dem 13. Jahrhundert hätte damit keine Probleme gehabt, diese haben wohl aber noch immer viele in den heutigen Kirchen. Daher sind Frauen in Kirchenämtern zumeist in der "dienenden" Rolle zu finden. In ihrer soeben erschienenen ersten Publikation stellt die "Landesarbeitsgemeinschaft Theologische Frauenforschung/Feministische Theologie" (LAG, Leiterin: Prof. Dr. Irmgard Pahl, Katholisch-Theologische Fakultät der RUB) in sechs Projekten traditionelle religiöse Leitsätze in Frage und untersucht die "sozialen Rollen von Frauen in Religionsgemeinschaften".

    Kampf für Ordination

    Wie begründen religiöse Gemeinschaften die Zuweisung sozialer Rollen an Frauen? Und wie haben die Frauen diese Rolle beeinflusst? Zum Beispiel Catherine Booth Sie war eine Vorkämpferin für die Ordination der Frau. Alle Nachschlagwerke würdigen William Booth als Begründer der Heilsarmee und unterschlagen dabei, dass seine Frau bedeutenden Anteil an der Entstehung der Heilsarmee hatte. Prof. Dr. Erich Geldbach (Ökumenik und Konfessionskunde, Evangelisch-Theologische Fakultät der RUB) zeigt in seinem Beitrag "Frauen in der Heilsarmee" wie Catherine Booth für die Frauenemanzipation in Kirche und Gesellschaft, für das Recht der Frau zu predigen eingetreten ist. Dabei hat sie sich auch auf die Bibel berufen.

    Frau am Kreuz

    "Weil Gott in einem Mann Mensch geworden ist, kann nur ein männlicher Priester am Altar Christus repräsentieren" - so argumentiert ein offizielles Dokument der römisch-katholischen Kirche von 1976. Prof. Martin Leutzsch (Paderborn) weist in seinem Beitrag z. B. darauf hin, dass bereits in der hebräischen Bibel zahlreiche Bilder und Wendungen Gott als Frau oder Mutter darstellen. Im 12. Jahrhundert redeten Zisterzienser-Äbte von Jesus als "Mutter", der bekannte Fotograf Helmut Newton stellt in seinen Bildern Frauen dar, die am Kreuz hängen. Welche Konflikte birgt die Vorstellung eines weiblichen Christus, und wie hat sie sich im Lauf der Zeit gewandelt? Solche Fragen will das Projekt "der weibliche Christus" klären, das Leutzsch leitet.

    LAG will Kompetenz von Frauen stärken

    Die 1999 gegründete LAG ist ein interdisziplinärer Zusammenschluss von Wissenschaftler/innen aus NRW, kirchlichen Einrichtungen und Verbänden. Sie hat sich vorgenommen, die religiöse Kompetenz von Frauen zu stärken. Die LAG wird an der RUB koordiniert und ist auf drei Jahre angelegt. In ihren weiteren Teilprojekten geht es um Frauen in kirchlichen Berufen, im Ehrenamt, in der Diakonie sowie um "Muslimas und Christinnen und im Dialog".

    Titelaufnahme

    Landesarbeitsgemeinschaft "Theologische Frauenforschung/Feministische Theologie": "Soziale Rollen von Frauen in Religionsgemeinschaften", Broschüre I. Hrsg. von Irmgard Pahl und Andrea K. Kaus, Bochum, 2001.

    Weitere Informationen und Bezug

    Siri Kannengießer, Koordinationsstelle der Landesarbeitsgemeinschaft "Theologische Frauenforschung/Feministische Theologie", Ruhr-Universität-Bochum, Tel.: 0234/32 24 705, Fax: 0234/32 14 641, e-mail: lag-fem-theol@ruhr-uni-bochum.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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