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12.07.2001 13:26

Offene Beine sollen schneller heilen

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Eine Enzymsalbe und ein täglich gewechselter Spezialverband sollen offene Beine schneller heilen lassen. Bochumer Mediziner suchen Patienten als Teilnehmer.

    Bochum, 12.07.2001
    Nr. 199

    Offene Beine sollen schneller heilen
    RUB-Studie: Spezialverbände und Enzymsalben im Test
    Patienten als Teilnehmer gesucht

    Mit täglich gewechselten Spezialverbänden und einer Enzymsalbe versuchen Mediziner der Dermatologischen Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum im St. Josef Hospital (Direktor: Prof. Dr. Peter Altmeyer, Oberarzt: Dr. Markus Stücker) offenen Beinen besser beizukommen. Eine Studie soll nun zeigen, ob die chronischen Wunden mit der neuen Methode schneller abheilen. Die Wissenschaftler suchen Patienten, die an der Studie teilnehmen möchten.

    Pfenniggroße Wunde wird schnell handtellergroß

    Venenerkrankungen sind in Industrienationen eine Volkskrankheit: Allein in Deutschland leiden ca. 12 Millionen Menschen an Krampfadern, eine Million an einem Unterschenkelgeschwür (offenes Bein, Ulcus cruris) als Folge eines Venenleidens oder einer Thrombose. Bei diesen Krankheiten ist der Rückfluss des Bluts zum Herzen gestört - die Heilungsbereitschaft der Haut ist durch die verminderte Durchblutung sehr gering. Schon bei leichten Verletzungen wie Stoßen oder Kratzen kann ein Unterschenkelgeschwür entstehen, das zwar anfangs oft nur Pfenniggröße hat, jedoch sehr schnell wächst und sich im Extremfall sogar um das ganze Bein herumziehen kann. Besteht die Wunde länger, stellen sich häufig chronische Schmerzen ein, oft kommt es auch zu bakteriellen Infektionen, die in eine Wundrose übergehen kann.

    Vier Wochen lang täglich Salbe und Spezialverband

    Die Therapie des offenen Beins stützt sich vor allem auf Verbände mit so genannten Kurzzugbinden. Sie fachgerecht anzulegen ist allerdings nicht einfach - Patienten sind damit oft überfordert. Vor allem ältere Betroffene sind auf Hilfe von ambulanten Pflegediensten angewiesen, die jedoch in der Regel nur an wenigen Tagen pro Woche kommen können. Die Uni-Hautklinik testet daher nun eine neue Therapiemethode: Über vier Wochen kommen geschulte Pflegekräfte täglich zu den Teilnehmern der Studie nach Hause und legen einen Spezialverband mit Wattepolsterung an. Außerdem verwenden sie eine Enzymsalbe (Kollagenase). Einmal pro Woche bietet die Hautklinik dazu einen Kontrolltermin an, bei dem Fachärzte die Wunde genau analysieren und für die weitere Auswertung mit einer Digitalkamera fotografieren. Anhand der Bilder werden sie dann den Abheilungsverlauf computergestützt auswerten.

    Patienten können teilnehmen

    An der Studie können alle Patienten teilnehmen, die aufgrund einer Venenerkrankung an einem Unterschenkelgeschwür leiden. Eine Überweisung ist dazu nicht nötig, so dass die Teilnahme allen Patienten aus Bochum und dem mittleren Ruhrgebiet offen steht. Fragen von Betroffenen und Angehörigen beantwortet Dr. Markus Stücker.

    Weitere Informationen

    Dr. Markus Stücker, Abteilung für Gefäßerkrankungen der Dermatologischen Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum im St. Josef Hospital, Gudrunstraße 56, 44791 Bochum, Tel. 0234/509-1, Fax: 0234/509-3409, Email: markus.stuecker@ruhr-uni-bochum.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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