Bleibende Ideen des Widerstands gegen Hitler
Nr. 68 / 13.7.2001/sto
Am 23. Juli 2001 um 18 Uhr findet im Ahnensaal des Rastatter Schlosses die zweite Reinhold-Frank-Gedächtnisvorlesung statt. Mit dieser öffentlichen Veranstaltung ehren die Karlsruher Forschungsstelle "Widerstand gegen den Nationalsozialismus im deutschen Südwesten" der Universität Karlsruhe, die Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte in Rastatt, die Stadt Karlsruhe und die Stadt Rastatt einen bedeutenden Vertreter des deutschen Widerstands gegen Hitler.
Reinhold Frank lernte als Rechtsanwalt und gerichtlicher Beistand von Verfolgten das menschenverachtende System des NS-Regimes kennen. Seine Erfahrungen brachten ihn in die Nähe von Carl Goerdeler, dem Hauptvertreter des zivilen Widerstands gegen Hitler. Als dieser ihn in seine Staatsstreichpläne einweihte und ihn für die Zeit nach dem Untergang der braunen Diktatur einplante, sagte Frank seine Unterstützung zu. Nachdem jedoch das Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 fehlgeschlagen war, wurde er verhaftet und am 12. Januar 1945 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Reinhold Frank starb am 23. Januar 1945 in der Hinrichtungsstätte in Berlin-Plötzensee.
Um bleibende Ideen des deutschen Widerstands gegen Hitler für die Gegenwart fruchtbar machen und damit demokratisch-rechtsstaatliches Bewusstsein zu schärfen, hat die Forschungsstelle "Widerstand" die Reinhold-Frank-Gedächtnisvorlesung begründet. Namhafte Historiker aus dem In- und Ausland referieren in jährlichem Wechsel - einmal in Karlsruhe und einmal in Rastatt - über den Widerstand gegen die braune Diktatur. In diesem Jahr spricht Professor Dr. Klemens von Klemperer über den "Deutschen Widerstand gegen Hitler als freie verantwortliche Tat".
Klemperer kennt die NS-Zeit noch aus eigener Anschauung, studierte er doch bis 1938 an der Universität Wien, ehe er in die USA emigrierte. In seiner umfangreichen und mit Preisen ausgezeichneten Forschertätigkeit untersuchte er die Wesensmerkmale des deutschen Widerstandes aus unterschiedlichen Perspektiven. Sein Augenmerk richtet sich vor allem auf die ethische, christliche, rechtliche und politische Motivation der Handelnden.
Neben von Klemperer sprechen auch der Leiter der Berliner Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Professor Dr. Peter Steinbach, und der Präsident des Bundesarchivs, Professor Hartmut Weber. Grußworte überbringen der ehemalige Wissenschaftsminister Klaus von Trotha und der Rastatter Oberbürgermeister Klaus-Eckhard Walker.
Weitere Informationen:
PD Dr. Michael Kißener
Leiter der Forschungsstelle "Widerstand"
Telefon (0721) 608 4796
http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/Pressestelle/pi068.html
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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