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01.06.2010 14:43

Ein Hochleistungsnetz für Herz-Kreislaufpatienten: Prof. Dr. Rottbauer neuer Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II

Petra Schultze Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Ulm

    Der renommierte Kardiologe Prof. Dr. Wolfgang Rottbauer, der zuletzt als stellvertretender Ärztlicher Direktor der Medizinischen Klinik III am Universitätsklinikum Heidelberg tätig war, verfügt über große Erfahrung im gesamten Spektrum der Kardiologie, Angiologie und Pneumologie. Professor Rottbauer ist ausgewiesener Spezialist u. a. in der Notfallversorgung von Herzpatienten und bei innovativen Verfahren der interventionellen Kardiologie und Angiologie. Er hat zum 1. April 2010 die Nachfolge von Prof. Dr. Vinzenz Hombach angetreten, der in den Ruhestand gegangen ist.

    Erkrankungen des Herzens machen sich entweder schleichend bemerkbar oder münden direkt in eine Notfallsituation. „Das Universitätsklinikum Ulm ist für beide Fälle der richtige Ansprechpartner“, sagt Professor Rottbauer. Als Leiter der kardiologischen und pneumologischen Intensivstationen sowie der Herzkatheterlabore hat er in Heidelberg jahrelang Erfahrung in der Behandlung von Patienten mit schweren Herzinfarkten, Lungenembolien oder Schockzuständen gesammelt. „Wir werden die Notfallversorgung von Patienten mit Brustschmerzen in der Region Ulm weiter verbessern und im Zentrum für Innere Medizin eine sogenannte Chest Pain Unit einrichten, die in Zusammenarbeit mit anderen Kliniken und niedergelassenen Kollegen ein Herzinfarktnetz koordinieren wird“, blickt Rottbauer, der neben Heidelberg bereits in Lübeck und an der Harvard Medical School in Boston tätig war, in die Zukunft.

    Neben der Notfallversorgung will der neue Ärztliche Direktor mit seinem Ulmer Team auch katheterinterventionelle Verfahren der Kardiologie und Rhythmologie in der Region erheblich weiterentwickeln. Dazu gehört beispielsweise der minimal-invasive Einsatz von Herzklappen. „Mit diesen Verfahren können wir Patienten helfen, denen wir früher nicht helfen konnten. Neben dem bereits in Ulm durchgeführten Einsatz von Aortenklappen über die Herzspitze oder die Leiste wollen wir in Zukunft auch die Mitralklappe zwischen linkem Herzvorhof und linker Herzkammer über den Herzkatheter ersetzen“, so Rottbauer, der diese Verfahren in Heidelberg mitentwickelt hat. Bei der Behandlung von Verengungen der Herzkranzgefäße misst der 42-Jährige bioresorbierbaren Stents zukünftig einen hohen Stellenwert zu. Sie stützen die erweiterten Gefäße zunächst ab und werden abgebaut, wenn diese Abstützung nicht mehr notwendig ist.

    „Zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen werden wir zukünftig mehr und mehr auf modernste Navigationssystem angewiesen sein um mittels Robotertechnik die häufig lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen unserer Patienten zu heilen.“ Auch dem Einsatz neuartiger Herzschrittmachersysteme, die nicht nur Herzrhythmusstörungen behandeln, sondern das Herz wieder koordiniert und kräftiger schlagen lassen, misst Prof. Rottbauer zukünftig eine wichtige Bedeutung bei. „Diese Innovationen können nur in großen Herzzentren, begleitet von experimenteller und klinischer Forschung, weiterentwickelt und den Patienten frühzeitig zugänglich gemacht werden.“

    „Entscheidend für eine optimale Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf höchstem Niveau ist heute zum einen die fächerübergreifende Zusammenarbeit von Spezialisten innerhalb des Klinikums wie Kardiologen, Rhythmologen, Angiologen, Sport- und Rehabilitationsmedizinern, Lungenmedizinern, Herzchirurgen, Gefäßchirurgen und Kinderkardiologen, zum anderen eine intensivierte Einbindung niedergelassener Ärzte und umliegender Krankenhäuser der Gesundheitsregion Ulm. Parallel sollte der Wissenstransfer zwischen Kliniken und universitären Grundlageninstituten mit medizintechnischen oder kardiovaskulären Schwerpunkten am Standort Ulm weiter verstärkt werden, um den frühzeitigen Einzug grundlagenwissenschaftlicher Erkenntnisse in die Patientenversorgung zu gewährleisten. Diese Zusammenarbeit wollen wir zukünftig erheblich verstärken und in einem Herzzentrum koordinieren, um so Patienten in der Region Ulm modernste Herz-Kreislauf-Medizin aus einer Hand anbieten zu können“, erläutert Professor Rottbauer.

    Ein Forschungsschwerpunkt des neuen Ärztlichen Direktors sind die genetischen Grundlagen von Herzerkrankungen: „Die Zukunft einer patientenorientierten Herz-Kreislaufmedizin liegt in der nachhaltigen Entschlüsselung der molekularen Ursachen von Erkrankungen; unsere Forschungsergebnisse bilden die Grundlage für die Entwicklung gezielter und damit verbesserter Therapieverfahren für unsere Patienten“, so Rottbauer, der dafür unter anderem die durchsichtigen Zebrafische studiert. Zahlreiche seiner wissenschaftlichen Arbeiten wurden in den letzten Jahren in international renommierten Zeitschriften wie Cell und Nature Medicine veröffentlicht und mit Forschungspreisen ausgezeichnet.

    Das Herz als hochkomplexes dynamisches Organ fasziniert Professor Rottbauer seit seinem Studium: „Diese Faszination für Herz-Kreislauf-Medizin wollen wir mit unserem Team auch an die Studierenden weitergeben, und sie für die Krankenversorgung und Forschung im Dienste des Patienten hier am Universitätsklinikum Ulm begeistern.“

    Mit freundlichen Grüßen,
    Petra Schultze

    Universitätsklinikum Ulm
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Albert-Einstein-Allee 29
    D - 89081 Ulm


    Tel.: +49 - (0)731 – 500 43025
    Fax: +49 - (0)731 – 500 43026
    Mail: petra.schultze@uniklinik-ulm.de
    Internet: http://www.uniklinik-ulm.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uniklinik-ulm.de/innere2 - Ulmer Universitätsklinik für Innere Medizin II


    Bilder

    Prof. Dr. Wolfgang Rottbauer
    Prof. Dr. Wolfgang Rottbauer
    Foto: UK Ulm
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Wolfgang Rottbauer


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