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17.10.1997 00:00

Ein Forscherleben zwischen heiss und kalt

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    IfADo - Medieninfo 17/97 Dortmund, 17.10.1997

    Ein Forscherleben zwischen heiß und kalt Gründervater Professor Dr. med. Hans Gerd Wenzel geehrt

    Anhang: Biographie

    Einen herzlichen Empfang und ein Wiedersehen mit alten Freunden, wissenschaftlichen Weggefährten und Schülern bereitete das Institut für Arbeitsphysiologie an der Universität Dortmund (IfADo) gestern seinem Gründervater Univ.-Professor Dr. med. Hans Gerd Wenzel. Zu Ehren des 75. Geburtstags des international führenden Thermophysiologen waren zahlreiche Gäste aus ganz Deutschland zum festlichen Kolloquium angereist.

    Behutsame Anleitung im wissenschaftlichen Denken, Strenge und Disziplin in der Durchführung wissenschaftlicher Untersuchungen und Freiheit der Gedanken in der Kreativität: Diesem wissenschaftlichen Motto folgte Professor Wenzel sein Leben lang und gab es auch an seine Schüler weiter.

    Über die allgemeine wissenschaftliche und internationale Anerkennung hinaus wurde Professor Wenzel in seinem Spezialgebiet Thermophysiologie weltweit führend. Seine Forschungstätigkeit über die Auswirkungen von Hitze und Kälte auf den menschlichen Organismus führten ihn bis in die südafrikanischen Goldminen und sogar zu Selbstversuchen in die Kalahari-Wüste. Professor Wenzel, hat sich - neben einer Leidenschaft zu Bachmusik und Orgelspiel - ganz dem Gesundheitsschutz im Arbeitsleben verschrieben. Der langjährige Direktor des IfADo trug nicht nur wesentlich zur Entwicklung und zum heutigen Stand der Arbeitswissenschaften in Deutschland bei; die Gründung und der Ausbau des IfADo sind ebenfalls maßgeblich sein Verdienst. So war denn auch das Kolloquium dem 41-jährigen wissenschaftlichen Berufsleben des Professors gewidmet. Der humorige Fünfundsiebzigjährige bedankte sich für Ehren, Blumen und Präsente: "75 Jahre, dieses Schicksal kann Sie alle auch ereilen. Ich rate Ihnen, tragen Sie es mit Fassung."

    Bis heute ist die Arbeitswissenschaft eine Passion geblieben. Auch Jahre nach seiner Emeritierung verfolgt Professor Wenzel die Fortschritte in der von ihm über viele Jahre geprägten Disziplin mit Wachsamkeit und Interesse. Am IfADo ist weiterhin ein Zimmer für den gern und oft gesehenen 'Gast' reserviert und in Kürze steht ein Vortrag für Studenten an der Universität Clausthal-Zellerfeld an.

    Das IfADo gratuliert von Herzen. Wir wünschen Professor Wenzel noch viele Jahre in Gesundheit, Kraft und Lebensfreude - und noch lange Teilhabe an seinem väterlichen, freundlichen Wesen. bs

    Biographisches:

    Behutsame Anleitung im wissenschaftlichen Denken Strenge und Disziplin in der Durchführung wissenschaftlicher Untersuchungen Freiheit der Gedanken in der Kreativität:

    Professor Dr. med. Hans Gerd Wenzel, Gründervater des IfADo

    Am 19.08.1922 als Sohn einer Arztfamilie in Dortmund geboren Reifeprüfung am humanistischen Stadtgymnasium in Dortmund (1940) Frühe Passion, die ihn ein Leben lang begleitet, ist die Orgelmusik

    1940 Medizinstudium in Münster, mit Unterbrechung durch den Kriegsdienst (Sanitätsfeldwebel) an Urlaubstagen Dienst als Organist in niederländischen Kirchen 1947 Staatsexamen und anschließendes Volontariat am Pathologischen Institut der Universität Münster 1949 Promotion mit einer preisgekrönten Dissertation, 1951 ärztliche Approbation

    Die zweite Passion 1951 Wissenschaftliche Arbeit am damaligen Max-Planck-Institut für Arbeitsphysiologie. Bedeutende Beiträge zur Entwicklung und Förderung der heutigen deutschsprachigen Arbeitsmedizin und Arbeitsphysiologie. Weggefährten sind Gunther Lehmann, E. A. Müller, Rohmert, Hettinger, Hollmann, Scholz, Schmidtke und Josef Rutenfranz. Intensive wissenschaftliche Beschäftigung mit Fragen der Thermophysiologie des arbeitenden Menschen und der Auswirkung von hohen und tiefen Temperaturen auf den Organismus. 1 1/2 jährige Forschungstätigkeit in Südafrika. Untersuchung zur klimatische Belastungen und Akklimatisation bei hitzebelasteten Menschen im südafrikanischen Goldbergbau, Klimabelastung in der Kalahari-Wüste, Eigenversuche.

    1969 Die Max-Planck-Gesellschaft zieht sich aus dem Forschungsbereich Arbeitsphysiologie zurück. Großer Einsatz für den Erhalt der arbeitsphysiologischen Forschung in Dortmund. Wesentliche Beteiligung an der Gründung des IfADo in Trägerschaft der 'Forschungsgesellschaft für Arbeitsphysiologie und Arbeitsschutz e. V.' Habilitation für das Fach Arbeitsphysiologie

    1971 Berufung zum ordentlichen Professor an der Universität Dortmund und Aufbau des IfADo Direktor der Abteilung Umweltphysiologie und kommissarischer Direktor des IfADo

    1972 Geschäftsführender Direktor, weiterer Ausbau des Instituts und wissenschaftliche Tätigkeit, Voraussetzungen für interdisziplinäre Kooperation der Wissenschaftler geschaffen

    1976 Das IfADo ist auf fünf wissenschaftliche Abteilungen angewachsen, deren Direktoren das Institut in gemeinsamer Verantwortung leiten. Jeweils für zwei Jahre wird ein geschäftsführender Direktor gewählt. Prof. Wenzel entwickelt und realisiert das hochleistungsfähige Klima-Simulationslaboratorium des IfADo.

    International anerkannter Experte, führend im Bereich der Thermophysiologie. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen. Langjähriger Herausgeber des 'European Journal of Applied Physiology and Occupational Physiology' Aktives Engagement in der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin. Seinen Schülern - darunter einige heute ebenfalls namhafte Arbeitsphysiologen - gibt er mit väterlicher Reife seine wissenschaftliche Philosphie als Motto weiter: Behutsame Anleitung im wissenschaftlichen Denken, Strenge und Disziplin in der Durchführung wissenschaftlicher Untersuchungen und Freiheit der Gedanken in der Kreativität.

    1992 Lebenswerk: 41 Jahre Forschung und Lehre in der Arbeitsphysiologie. Doch auch nach der Emeritierung bleibt die Arbeitswissenschaft eine Passion: Prof. Wenzel verfolgt mit Wachsamkeit weiterhin die Fortschritte in der von ihm über viele Jahre geprägten wissenschaftlichen Disziplin und die des IfADo.

    1997 Das IfADo kann seinem Gründervater zum 75. Geburtstag gratulieren. Fünf Jahre nach seinem Ausscheiden hat Prof. Wenzel noch immer ein Zimmer an der Ardeystraße und ist häufig - und gern gesehen - am Institut. Das Interesse an der Wissenschaft - und seinem 'Kind IfADo' ist nicht geringer geworden.

    Diese Medien-Information des IfADo kann von Agenturen, Presse- und Funk-Medien honorarfrei genutzt werden.

    Copyright: IfADo Dortmund.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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