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18.07.2001 15:54

Heinrich Heine vernachlässigte auch das Bonner Studentenleben nicht

Dr. Andreas Archut Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Der Alumni-Club der Universität Bonn wurde am 7. Juli gegründet. Er ist eine Vereinigung der ehemaligen Studierenden der Universität Bonn. In einer losen Folge stellen wir berühmte und weniger berühmte "Ehemalige" der Alma mater bonnenis vor.

    Am 18. Oktober 1818 wurde die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn gegründet. Unter den ersten Studenten der neuen preußischen Rhein-Universität war auch einer, der es später zu literarischem Weltruhm bringen sollte: Heinrich Heine. Er schrieb sich zum Wintersemester 1819/20 in Bonn ein, um hier Jura zu studieren. Seine Bonner Zeit nutzte Heine allerdings weniger zum intensiven Studium als für seine literarischen Arbeiten, und auch das Studentenleben vernachlässigte Heine nicht.

    Das Jurastudium nahm Harry Heine, der erst später den Vornamen Heinrich annahm, auf Drängen seiner Mutter auf. Mit ironischem Unterton erinnert sich der große Dichter: "Da eben die neue Universität Bonn errichtet worden war, wo die juristische Fakultät von den berühmtesten Professoren besetzt war, schickte mich meine Mutter unverzüglich nach Bonn, wo ich bald zu Füßen Mackeldeys und Welckers saß und die Manna ihres Wissens einschlürfte."

    Seine Bonner Studienzeit nutzte Heine auch für die Arbeit an seinen literarischen Werken. In Professor August Wilhelm von Schlegel fand er einen großen Förderer. Von Schlegel ermutigte Heine, seine Gedichte zu veröffentlichen. Lektüre für die Arbeit an dem Drama "Almansor" fand Heine in der Bonner Universitätsbibliothek.

    Bevor Heine allerdings die erste Rechtsvorlesung gehört hatte, wurde er bereits vor den Universitätsrichter zitiert. Der untersuchte Vorfälle im Rahmen einer Veranstaltung zum Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig. Dort solle es Aufrufe gegeben haben, "das gedrückte Vaterland vom Drucke zu befreien." Der Gerichtsbesuch blieb ohne Folgen, Heine nahm wie geplant sein Studium auf und schloss sich der "Allgemeinheit" an, einer Studentenvereinigung mit burschenschaftlichem Charakter, die zu den demokratischsten der damaligen Zeit gehörte. Schon 1820 wurde sie aber wieder aufgelöst. Alle Verbote von Burschenschaften und "Turnvereinen" taten jedoch dem Bonner Studentenleben keinen Abbruch, wovon ein Heine-Gedicht aus diesem Jahr zeugt:

    "Hast du vertrauten Umgang mit Damen,
    Schweig`, Freundchen, still und nenne nie Namen:
    Um ihretwillen, wenn sie fein sind,
    Um deinetwillen, wenn sie gemein sind."

    Weitere Informationen: Archiv der Universität Bonn, Telefon: 0228/73-7555;
    E-Mail: archiv@uni-bonn.de; Informationen zum Alumni-Club: Holger Impekoven, Telefon: 0228/73-7222, E-Mail: alumni@uni-bonn.de oder unter: http://www.alumni.uni-bonn.de


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    Der junge Heine (Bleistiftzeichnung eines unbekannten Künstlers. Foto: Heinrich-Heine-Institut, Düsseldorf)
    Der junge Heine (Bleistiftzeichnung eines unbekannten Künstlers. Foto: Heinrich-Heine-Institut, Düss ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

    Der junge Heine (Bleistiftzeichnung eines unbekannten Künstlers. Foto: Heinrich-Heine-Institut, Düsseldorf)


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