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09.06.2010 06:00

Schlaganfallversorgung per Telemedizin – Einladung zur Auftaktveranstaltung in Greifswald

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Und wie soll Telemedizin künftig bezahlt werden?

    Im Rahmen der europäischen Telemedizin-Modellregion POMERANIA soll die Versorgung von Schlaganfallpatienten künftig auf Telemedizin umgestellt werden. Der Nordosten betritt damit Neuland in einem Notfallbereich, in dem es für die Betroffenen auf jede Sekunde ankommt. Zur Auftaktveranstaltung am Montag, dem 14. Juni 2010, in der Universität Greifswald sind die Vertreter der Medien recht herzlich willkommen.

    Gleichzeitig sollen offene Fragen in der Bezahlung von telemedizinischen Leistungen besprochen werden. „Die Grundsatzentscheidung, wie datengebundene Prozesse finanziert werden, ist nicht geklärt“, machte der Vorsitzende des Vereins „Telemedizin in der Euroregion POMERANIA e. V.“, Prof. Norbert Hosten, deutlich.

    Nachts auf Rügen, ein Mann bekommt einen Schlaganfall und muss so schnell wie möglich behandelt werden. Für den Patienten vergeht wertvolle Zeit, bis nach der lebensrettenden Erstversorgung weitergehende medizinische Schritte eingeleitet werden können. Diese können sich jedoch erheblich auf die Wiederherstellung seiner Lebensfunktionen auswirken. Rund 200.000 Menschen erleiden jedes Jahr einen Schlaganfall, an dessen Folgen viele Betroffene sterben. Damit ist der Infarkt im Gehirn die dritthäufigste Todesursache und der häufigste Grund für Behinderungen und Pflegebedürftigkeit im Erwachsenenalter.

    „Diesen elementar wichtigen Zeitfaktor wollen wir in Zukunft mit der so genannten Tele-Stroke, der telemedizinischen Schlaganfallversorgung überbrücken“, kündigte Prof. Norbert Hosten an. „Der Patient wird dann in das nächstgelegene Krankenhaus gefahren und von dort mit den verschiedenen Experten der Stroke Unit in Greifswald telemedizinisch verbunden. Schlaganfallpatienten können auf diesem Weg mit ihren Befunden innerhalb von Minuten in Zentren vorgestellt werden, um eine bestmögliche Therapie vor Ort zu erhalten.“ Dieses Vorgehen wird in einigen ländlichen und schlecht zugänglichen Regionen Deutschlands teilweise schon sehr erfolgreich praktiziert.

    In Mecklenburg-Vorpommern soll nun erstmalig ein Versorgungskonzept mit Schwerpunktkliniken erarbeitet werden. Innerhalb des INTERREG IV-A-Förderprogramms der EUROPÄISCHEN UNION werden die technischen Komponenten für ein Netzwerk zur besseren Versorgung von Schlaganfallpatienten für die beteiligten Kliniken bis zu 85 Prozent finanziert. Seit Anfang des Jahres wird die grenzübergreifende Telemedizin-Modellregion mit 35 Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Polen mit 11,4 Millionen Euro gefördert.

    In einer Podiumsdiskussion soll darüber hinaus die grundsätzliche Finanzierung der Telemedizin erörtert werden. „Bislang werden vor allem patientengebundene, aber keine datengebundenen Leistungen abgerechnet“, erklärte der Greifswalder Radiologe. „Die Telemedizin gewinnt immer mehr an Bedeutung. Die Umsetzung einer verbindlichen Berechnungsgrundlage für die Praxis zur Aufrechterhaltung einer hochwertigen Krankenversorgung ist deshalb eine der wichtigsten aktuellen Aufgaben für die Gesundheitspolitik.“

    AUFTAKTVERANSTALTUNG Telemedizinische Schlaganfallversorgung
    Montag, 14. Juni 2010
    KONFERENZSAAL der Universität Greifswald, Domstrasse 11, Eingang 2

    12:30 Uhr - Begrüßung
    Prof. Norbert Hosten, Direktor des Instituts für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, UKG
    Gunter Gotal, Kaufmännischer Direktor, UKG
    Andreas Petters, Wirtschaftsministerium M-V
    Peter Heise, Geschäftsführer Kommunalgemeinschaft POMERANIA
    Prof. Christof Kessler, Direktor der Klinik für Neurologie, UKG

    12:50 Uhr - Vorstellung der Arbeitsgruppenleiter im Projekt Telemedizin
    Prof. Norbert Hosten, Direktor des Instituts für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, UKG

    13:00 Uhr - Telemedizinische Strategie in der Patientenversorgung in M-V
    Dr. Peter Kruse, Sozialministerium M-V

    13:20 Uhr - Deutsche Erfahrungen mit Telestroke-Projekten
    Prof. Heinrich Audebert, Leiter der Klinik für Neurologie und klinische Neurophysiologie, Charité Berlin

    13:40 Uhr - Kooperative Konzepte = Nachhaltige regionale Versorgung
    Prof. Wolfgang Hoffmann, Leiter des Instituts für Community Medicine, UKG

    14:00 Uhr - Telemedizin in der Behandlung des akuten Schlaganfalls - Anforderungen an die Radiologie
    Dr. Sönke Langner, Instituts für Diagnostische Radiologie und Neuroradiologie, UKG

    14:10 Uhr - Telemedizin in der Behandlung des akuten Schlaganfalls - Bedeutung und Potenzial
    aus neurologischer Sicht
    Dr. Alexander Khaw, Klinik für Neurologie, UKG

    14:20 Uhr - Diskussion: Was kann ein Telestroke-Netzwerk leisten?

    14:40 Uhr - Kaffeepause

    15:00 Uhr - Bedeutung der Telemedizin für Krankenhäuser im Flächenland
    Wolfgang Gagzow, Geschäftsführer Krankenhausgesellschaft M-V

    15:20 Uhr - Podiumsdiskussion: Honorierungsfragen bei telemedizinischen Leistungen
    Moderation: Prof. Norbert Hosten

    17:00 Uhr - Gründungsveranstaltung Technischer Beirat - intern

    Weitere Infos
    http://www.telepom.eu
    http://www.pomerania.net
    http://www.interreg4a.info

    Telemedizin Euroregion POMERANIA e. V.
    Vorsitzender: Prof. Dr. med. Norbert Hosten
    Geschäftstelle: Institut für Diagnostische Radiologie
    und Neuroradiologie am Uniklinikum Greifswald
    Ferdinand-Sauerbruch-Straße, 17475 Greifswald
    T +49 3834 86-69 62 oder T +49 3834 86-190 75
    E hosten@uni-greifswald.de
    http://www.klinikum.uni-greifswald.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Politik
    regional
    Kooperationen, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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