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25.09.1997 00:00

Sportwiss Hochschultag an UBT

Ursula Küffner Pressestelle
Universität Bayreuth

    Medienmitteilung der Uni Bayreuth, Nr. 59/97, 25. September 1997

    Bewegung ist nicht alles

    SPORT ERHOEHT NICHT AUTOMATISCH DAS WOHLBEFINDEN AELTERER

    Bayreuth (UBT). Die Annahme, dass Bewegungs- und Sportaktivitaeten bei aelteren Menschen zu positiven Wirkungen auf die Lebenssituation fuehrt, ist nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht haltbar. Aus der empirischen Befundlage lasse sich ein eher nuechternes Fazit ziehen, sagte der Koelner Sportpsychologe Professor Dr. Henning Allmer jetzt bei einem entsprechenden Symposium im Rahmen des Sportwissenschaftlichen Hochschultages an der Universitaet Bayreuth. Positive Bewirkungen der Bewegungs- und Sportaktivitaeten bei Aelteren liessen sich nicht widerspruchsfrei nachweisen.

    Der Wissenschaftler von der Deutschen Sporthochschule sagte in Bayreuth, der sportaktive Aeltere passe in das Alltagsbild, denn es sei inzwischen selbstverstaendliche Realitaet, dass Aeltere sich in der Oeffentlichkeit in Sportkleidung praesentieren, durch den Wald joggten, Fahrrad fuehren oder Tennis spielten. Sporttreibende Aeltere seien dennoch nach wie vor in der Minderzahl und vorhandene Sport- und Bewegungsangebote wuerden zu wenig genutzt.

    Wolle man Aeltere davon ueberzeugen, sich verstaerkt Bewegungs- und Sportaktivitaeten zuzuwenden, muesse nach jenen Argumenten gefragt werden, die fuer ein "bewegtes Alter" ins Feld gefuehrt werden. Nach heutigen medizinischen Erkenntnissen sollen Bewegung und Sport zur Erhaltung und Foerderung der koerperlichen Gesundheit beitragen, die die selbstaendige Alltagsbewaeltigung erhoeht und die Lebensqualitaet verbessert. Angesichts der mit Bewegungs- und Sportaktivitaeten verknuepften Wirkungsmassnahmen koenne der Eindruck entstehen, Bewegung und Sport seien unbestreitbar das Mittel gegen das Alter mit seinen Mangelerscheinungen und wissenschaftlich gesicherter Garant fuer vielfaeltige positive Wirkungen auf die physische, psychische und soziale Lebenssituation der Aelteren. Dies sei jedoch nicht widerspruchsfrei belegbar. Eine wesentliche Erklaerung fuer die widerspruechliche Befundlage liege in der irrtuemlichen Annahme, sagte Professor Allmer weiter, Bewegung und Sport mit Aelteren haetten unabhaengig von spezifischen Durchfuehrungsbedingungen positive Funktions- und Befindungsveraenderungen zur Folge. "Bewegung und Sport hat aber nicht in jedem Fall ausgepraegte positive Wirkungen bei Aelteren", sagte der Koelner Wissenschaftler weiter.

    Getragen von der Zauberformel "mens sana in corpore sana" (ein gesunder Geist in einem gesunden Koerper) habe man sich bisher wissenschaftlich zu wenig darum gekuemmert, die den Wirkungszusammenhaengen zugrunde liegenden Einflussgroessen aufzudecken. Eine Analyse des komplexen Bedingungsgefueges sei aber unerlaesslich, um die in den Bewegungs- und Sportaktivitaeten liegenden Chancen fuer Aeltere effektiv zu nutzen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Sportwissenschaft
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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