Am Dienstag, 22. Juni 2010, werden Dr. Karin Grossmann und Prof. Dr. Klaus Grossmann (Träger des Bowlby-Ainsworth Award 2006 und des Arnold-Lucius-Gesell-Preises 2007) an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt einen öffentlichen Vortrag zum Thema „Die Entwicklung von Bindung und von psychischer Sicherheit“ sowie einen Workshop halten. Das Forscherpaar Grossmann, das weltweit als „the Grossmanns“ zu den renommiertesten Bindungsforschern zählt, widmet sich seit fast 40 Jahren der Untersuchung von verschiedenen Formen sicherer und unsicherer Bindung und deren Auswirkungen auf die psychische Sicherheit vom Kleinkind bis zum Erwachsenen.
Die beiden Veranstaltungen, die vom Fach Psychologie sowie die Fakultät für Soziale Arbeit organisiert werden, beschäftigen sich mit den wichtigsten Erkenntnissen der Bindungsforschung und den Anregungen daraus für die Arbeit in pädagogischen, sozialpädagogischen, psychologischen, pflegerischen, medizinischen und anderen Arbeitsfeldern. Der Vortrag beginnt um 18 Uhr in der Aula der Universität (Kollegiengebäude Bau D, Ostenstraße 28, Eichstätt). Zusätzlich bieten Karin und Klaus Grossmann am selben Tag bereits von 12.15 Uhr bis 16 Uhr einen Workshop zum aktuellen Stand der Bindungsforschung an. Diese Veranstaltung richtet sich vor allem an Studierende und Lehrende als auch an alle interessierten Personen aus den Arbeitsfeldern der psychosozialen Praxis. Anmeldungen zum Workshop, der im Raum 018 des ehemaligen Kapuzinerklosters (Kapuzinergasse 2, Eichstätt) stattfindet, sind telefonisch an Tel.: 08421/93-1633 oder per email an ppa084@ku-eichstaett.de zu richten.
Wie wir im Kleinkindalter Bindungen an Eltern und anderen Bezugspersonen erfahren, bestimmt unser Bindungsverhalten im Erwachsenenalter. Die Bindungsbeziehung hat die Funktion, dem Kind ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen zu vermitteln, wenn es unter emotionaler Belastung und erschöpften eigenen Ressourcen auf die Unterstützung einer Bindungsperson angewiesen ist.
Insbesondere mit den Ergebnissen ihrer Bielefelder und Regensburger Längsschnittuntersuchungen beeinflusste das Forscherpaar Grossmann die internationale Bindungsforschung – die auf der Bindungstheorie von John Bowlby und ihrer empirischen Umsetzung durch Mary Ainsworth aufbaut – grundlegend. Die Bindungstheorie bzw. die Ergebnisse der empirischen Bindungsforschung haben gerade heute einen starken Einfluss auf die Diskussion und praktische Behandlung von Themen wie „Bindung und Bildung“, „Liebe und Partnerschaft“, „Trennung und Scheidung und die Folgen“, „Bindungsstörungen“, Bindung und Trauma“, „Kindesvernachlässigung und deren Auswirkungen“, „Resilienz (Widerstandsfähigkeit gegenüber Belastungen)“, „Kinder in der Kinderkrippe, in der Kindertagesstätte, in einer Pflegefamilie, im Krankenhaus“ etc.
Zur Person:
Karin Grossmann, Dr. phil. Dipl.-Psych. Ist zusammen mit Prof. Dr. Klaus Grossmann seit Anfang 1973 in der Bindungsforschung tätig. In einer Gesamtschau hat sie mit ihrem Mann ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse 2004 (Bindungen: Das Gefüge psychischer Sicherheit), in einem internationalen Sammelband 2005 (Attachment from Infancy to Adulthood) und in einem weiteren Standardwerk 2009 (Bindung und menschliche Entwicklung) veröffentlicht.
Prof. Dr. Klaus Grossmann war Professor für Psychologie in Bielefeld (1970-1977) und an der Universität Regensburg (1978-2003) er hat sowohl verhaltensbiologisch als auch Kulturen vergleichend gearbeitet.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Psychologie
regional
Wissenschaftliche Tagungen, wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch
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