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22.09.1997 00:00

Staatssek.Klinger an UBT

Ursula Küffner Pressestelle
Universität Bayreuth

    Medienmitteilung der Uni Bayreuth, Nr. 54/97, 22. September 1997

    Eroeffnung des 13. Sportwissenschaftlichen Hochschultages (22. bis 24. September 1997)

    STAATSSEKRETAER KLINGER: METHODEN DER SPORTWISSENSCHAFT INDIVIDUALISIEREN

    Leistungen im Sport ohne staatliche Hilfe nicht denkbar

    Bayreuth (UBT). Die Sportwissenschaft wird um die Entwicklung, Verfeinerung und Propagierung individualisierender statt komparativer Instrumente und Methoden zur Leistungsbeurteilung nicht herumkommen. Dies prognostizierte heute zum Auftakt des 13. Sportwissenschaftlichen Hochschultages in Bayreuth der Staatssekretaer im Bayerischen Kultus- und Wissenschaftsministerium, Rudolf Klinger.

    Leistung im Sport kann an der Schwelle zum 3. Jahrtausend nicht mehr ausschliesslich ueber das Rekord- und Ueberbietungsparadigma definiert werden. Und die gewohnten Methoden der Leistungsmessung oder Beurteilung versagten in besonders schnell expandierenden Sportbereichen wie etwa Gesundheitssport, Praeventionssport, Erlebnissport oder Sport mit Hochbetagten.

    Zu den vom Staat geschaffenen Voraussetzungen, ohne die die heutigen Leistungen im Sport nicht denkbar waeren, gehoerten auch die Sportwissenschaft, sagte Klinger weiter. "Es ist muessig darueber nachzudenken, auf welchen Niveau heute die Leistungslimits in den verschiedenen Sportarten waeren, gaebe es nicht weltweit eine intensive Begleitung und Betreuung des Leistungssports in der Sportwissenschaft." Er glaube nicht, dass eine grosse Oeffentlichkeit dieser Leistung der Sportwissenschaft bewusst sei, fuegte der Staatssekretaer an und forderte die Wissenschafter auf, ihre Leistungen intern wie in der oeffentlichen Darstellung zu verbessern. Klinger wies darauf hin, dass ohne die Leistung des Staates fuer den Sport in den letzten 50 Jahren die heute erbrachten Leistungen voellig undenkbar seien. Von den wichtigsten sportlichen Sozialisationsraeumen Familie, Kindergarten, Schule oder Sportverein in denen meist die ersten sportlichen Gehversuche stattfaenden, sei eigentlich nur der Sport in der Familie ganz ohne staatliche Hilfen vorstellbar. Beispielsweise seien seit 1970 aus Kultusmitteln und anderen Einzelplaenen des Staatshaushaltes ueber 3,5 Milliarden DM an Foerdermitteln fuer den Sportstaettenbau ausgegeben worden. Da nach seiner Ueberzeugung unsere heutige Gesellschaft nur dann Zukunft habe, wenn sie im Zeitalter der Globalisierung "den Leistungswettbewerb mit anderen Gesellschaften auf allen Gebieten annimmt und auch besteht", sei ein Vorbild vonnoeten, naemlich das besonders leistungsbereiter und leistungsfaehiger Menschen, wie es im Sport vor Augen gefuehrt werde.

    Im Hinblick auf Fitness sagte Klinger, er assoziiere damit die Wunschvorstellung, dass ein Mensch in der Lage sein sollte, entsprechend seiner jeweiligen Lebenssituation die verschiedenen Anforderungen seines konkreten Lebens bestmoeglich gerecht zu werden. "Dafuer muss er etwas tun, und dafuer eignet sich nicht nur - aber doch ganz besonders - gezielte, dosiertes und spassmachendes sportliches Training". Eine solche individualisierende statt normierende Auffassung von Fitness wuerde von manchem Fitness-Freak den Druck nehmen, vermeindlich immer noch mehr fuer seine persoenliche Fitness tun zu muessen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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