Foto-Ausstellung mit Bildern aus den Sammlungen der Universität Jena / Vernissage am 15. Juni
Jena (14.06.10) Auf eine Entdeckungsreise der ganz besonderen Art begab sich die Fotografin Claudia Fischer im Februar dieses Jahres. Mit ihrer Kamera im Gepäck begegnete sie dabei u. a. exotischen Tieren und Pflanzen, die allerdings nicht mehr lebten. Denn ihr Weg führte die Jenenserin nicht in den Dschungel, sondern in die wissenschaftlichen Sammlungen der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Die auf der „Reise“ entstandenen Fotos sind vom 16. Juni bis 1. August in der Ausstellung „Expedition 2010“ in der Galerie Stadtspeicher (Markt 16) zu sehen. Claudia Fischer hatte sich vor allem auf die Suche nach dem Sammler – das unbekannte Wesen – begeben. Sie interessierte sich weniger für die Abbildung einzelner Objekte als vielmehr für die Art ihrer Archivierung. „Eine Sammlung beginnt immer damit, dass sich jemand überlegt, wie er etwas ordnen will“, erklärt die Künstlerin. „Die Fotos folgen den Spuren der Menschen hinter den Ordnungsprinzipien.“ Wie vielfältig die Möglichkeiten sind, Dinge zu konservieren und für die Nachwelt sortiert zu erhalten, hat die Kamera vor allem fragmentarisch eingefangen. Während Claudia Fischer im Phyletischen Museum in Folie eingepackte Tierpräparate und Wildkatzenfelle auf einer Kleiderstange vorfand, waren es im Herbarium Haussknecht hauptsächlich dünne Mappen, in denen getrocknete Pflanzen gelagert werden. „Gerade hier ist die faszinierende Akribie, mit dem die Sammler zu Werke gegangen sind, zum Greifen nah“, sagt Claudia Fischer, die Künstlerische Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig studiert hat. Und gerade das Ausschnitthafte macht die Bilder so eindrucksvoll.
„Dieser unverstellte Blick der Künstlerin lässt die Objekte wissenschaftlicher Erkenntnis in ganz anderem Licht erscheinen“, schildert Dr. Tilde Bayer ihre Eindrücke. „Der Besucher der Ausstellung wird einen ganz neuen, anderen Eindruck von wissenschaftlichem Arbeiten bekommen“, berichtet die Sammlungsbeauftragte der Universität Jena, die die Ausstellung initiiert hat.
Schon seit dem Sommer 2009 liefen die Planungen für das Projekt. Immer wieder besuchte Claudia Fischer die Schatzkammern der Universität und konzipierte die Fotos bereits im Kopf. Durch den Kunstpreis der jenAcon foundation 2009 konnte ein großer Teil der Finanzierung abgedeckt werden. Die Ausstellung selbst entstand mit Unterstützung der Freundes-Gesellschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Exposition eröffnet eine Reihe von Ausstellungen über die oder aus den Sammlungen der Universität Jena im Stadtspeicher.
Für Claudia Fischer, die derzeit zwischen Jena und ihrer Wahlheimat Lissabon pendelt, war die Expedition in einen solchem Mikrokosmos auch eine wichtige persönliche Erfahrung: „Einerseits habe ich viel über die Gegenstände der einzelnen Wissenschaften gelernt. Andererseits mache ich als Fotografin auch Bilder, um die Welt zu ordnen.“
Die Ausstellung „Expedition 2010“ wird am 15. Juni um 17.00 Uhr in der Galerie Stadtspeicher (Markt 16) eröffnet. Sie läuft bis zum 1. August.
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag von 12-19 Uhr
Samstag und Sonntag von 10-16 Uhr.
Weitere Informationen zu den Museen und Sammlungen der Universität Jena sind zu finden unter: http://www.uni-jena.de/Museen_Ueberblick.html.
Kontakt:
Dr. Tilde Bayer
Sammlungsbeauftragte der Universität Jena
Zwätzengasse 4, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 931015
E-Mail: tilde.bayer[at]uni-jena.de
http://www.uni-jena.de/Museen_Ueberblick.html - weitere Informationen zu den Museen und Sammlungen der Universität Jena.
Bild der Fotoplattensammlung der Jenaer Altertumswissenschaftler.
Foto: Claudia Fischer
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Buntes aus der Wissenschaft
Englisch
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