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26.07.2001 11:24

Erster Absolventenjahrgang der Technischen Informatik heiss begehrt

Achim Fischer Abteilung Kommunikation
Universität Mannheim

    Der erste Jahrgang des Studienganges Technische Informatik an der Universität Mannheim steht kurz vor dem Abschluss. Die Absolventen haben selbst für Informatiker ungewöhnlich gute Berufschancen, wie das Beispiel zweier international engagierter Studenten zeigt.

    Nach dem Praktikum in den amerikanischen Mitsubishi Laboratories ins 25.000 Dollar-Stipendium
    Die Absolventen des Studiengangs ''Technische Informatik'' sind sehr begehrt / Hervorragende Lehr- und Forschungsbedingungen

    Besser hätte das Timing kaum sein können: Die ersten Absolventen des Studienganges Technische Informatik an der Universität Mannheim machen dieser Tage ihren Abschluss. 1996 - als andere Hochschulen Informatik-Studienplätze strichen - startete die Universität Mannheim den Studiengang. Obwohl sich heute noch vieles im Aufbau befindet - so wurden erst vor wenigen Wochen die neuen Gebäude der Technischen Informatik feierlich eingeweiht - sind die Studienplätze heiß begehrt. Schon im ersten Jahrgang bewarben sich auf die maximal 65 Studienplätze mehr als doppelt so viele Kandidaten. Nach 10 Semestern verlassen demnächst die ersten Diplomanden des TI-Studiengangs die Schlosshochschule. Ihr Ruf ist bereits jetzt excellent - unter anderem dank der strengen Selbstauswahl der Studierenden durch die Universität.

    Welche Chancen den Absolventen offen stehen, zeigen die Lebensläufe von Stefan Roth und Matthias Heiler - beides TI-Studenten des ersten Jahrganges. Roth und Heiler arbeiten in diesem Sommersemester an ihrer Diplomarbeit am Lehrstuhl für Bildverarbeitung, Mustererkennung und Computergrafik von Prof. Dr. Christoph Schnörr. Das dreimonatige Industriepraktikum, das für jeden Studenten vorgeschrieben ist, nutzte Stefan Roth für einen U.S.A.-Aufenthalt. Die Mitsubishi Electric Research Laboratories in Cambridge/Massachusetts übernahmen alle Kosten und luden ihn ein, mit hochkarätigen Forschern zusammenzuarbeiten.

    Diese Erfahrungen haben Stefan Roth so geprägt, dass es ihn nach dem Diplom wieder in die U.S.A. zieht. Die Eintrittskarte hierzu sind seine Studienleistungen und seine in Englisch verfasste Diplomarbeit zur Bilderkennung mit neuen computergestützten Methoden: Bei über 200 Mitbewerbern weltweit wurde ihm von der Brown University (Providence, Rhode Island) ein Doktoranden-Stipendium gewährt. Die nicht unerheblichen Gebühren von jährlich 25.000 Dollar übernimmt dabei die Brown University.

    Matthias Heiler nutzte das Austauschprogramm der Fakultät für Mathematik und Informatik der Universität Mannheim. Er studierte ein Jahr an der angesehenen Informatik-Fakultät der University of Waterloo in Kanada. Die Anerkennung seiner dort absolvierten Prüfungen in den Fächern Computergrafik, Künstliche Intelligenz, Computeralgebra und Computer Vision war mit den hiesigen zuständigen Professoren abgestimmt. Somit war der Auslandsaufenthalt mit keiner Verlängerung der Studiendauer verbunden. Das Industriepraktikum nutzte Heiler ebenfalls für einen Auslandsaufenthalt: vier Monate arbeitete er auf Einladung der Firma Siemens in Berkeley, Kalifornien. In seiner Diplomarbeit erforscht er gegenwärtig an der Universität Mannheim neue Methoden zur Mustererkennung in digitalen Bildern. Ein Thema, das ihn so gefesselt hat, dass er es nach seiner Diplomarbeit als Doktorand am Lehrstuhl für Bildverarbeitung, Mustererkennung und Computergrafik der Schlossuniversität weiter vertiefen möchte.

    Jährlich werden maximal 65 begabte Studienanfänger aufgenommen. Einmalig für eine deutsche Informatik-Fakultät: Die Studierenden werden von ihr selbst und nach eigenen Qualitätsmerkmalen ausgewählt. ''Eine wesentliche Konsequenz unserer Selbstauswahl von Studienanfängern ist die hohe Motivation, die diese Studenten mitbringen'', äussert sich Prof. Dr. Christoph Schnörr zufrieden. Insbesondere freut es ihn, dass die Studierenden sich neben gegenwärtigen praktischen Fragestellungen aus der Industrie auch sehr für mathematisch fundierte Methoden zur Lösung der technologischen Probleme von morgen und übermorgen interessieren. ''Die Vermittlung solcher Erkenntnisse wird nur von den Universitäten übernommen und ist unverzichtbar für die Sicherung des Hochtechnologie-Standortes Deutschland'', so Prof. Schnörr.

    Zusätzlich zu der hochqualitativen Lehre bekommen die Technischen Informatiker an der Universität Mannheim auch recht früh einen Einblick in die Spitzenforschung auf international konkurrenzfähigem Niveau. ''Jeder Student kann in der Regel ab dem zweiten Semester in konkreten Forschungsprojekten an den Lehrstühlen mitarbeiten'', versichert Prof. Schnörr. Amüsiert berichtet er von einem Diplomanden, der ziemlich verwundert war, dass er ''einfach so'', ohne längere Voranmeldung über eine Stunde mit seinem Professor über seine Diplomarbeit diskutieren konnte. Was an anderen (Massen-)Universitäten gegenwärtig noch undenkbar ist, war und ist bei den Technischen Informatikern der Universität Mannheim von Anfang an möglich. Vom Motto: ''Klasse vor Masse'' soll auch in Zukunft nicht abgerückt werden.

    Weitere Informationen:
    Institut für Technische Informatik
    Lehrstuhl für Bildverarbeitung, Mustererkennung und Computergrafik
    Prof. Dr. Christoph Schnörr
    Tel. 0621/181 27 46
    christoph.schnoerr@ti.uni-mannheim.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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