Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat für drei Jahre rund 900.000 Euro für ein deutsch-afrikanisches Kooperationsprojekt auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten bewilligt. Unter Federführung der Universität des Saarlandes wollen Wissenschaftler erforschen, wie sich der in Europa weit verbreitete Krankheitserreger „Staphylococcus aureus“ in Süd- und Zentralafrika verhält. Dieses Bakterium, das in entwickelten Ländern ein Haupt-Krankheitserreger ist, stellt auch für afrikanische Krankenhäuser ein großes Problem dar. Seine Ausbreitung und Bekämpfung sind noch ungeklärt.
Das deutsch-afrikanische Kooperationsprojekt ist auf eine Laufzeit von zunächst drei Jahren angelegt und wird mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro gefördert. Es ist eines der größten Verbundprojekte zum Thema „Infektionskrankheiten in Afrika“, für das die Deutsche Forschungsgemeinschaft jetzt insgesamt rund 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt hat. Neben der Saar-Uni und dem Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik (IBMT) in St. Ingbert sind die Universitäten in Freiburg, Münster und Tübingen sowie Forschungseinrichtungen in Mozambique, Tanzania und Gabun beteiligt. Der Sprecher des Konsortiums ist Mathias Herrmann, Professor für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universität des Saarlandes. Rund 156.000 Euro der Fördergelder verbleiben für Forschungen und Projektmanagement am Institut für Medizinische Mikrobiologie auf dem Universitätscampus in Homburg/Saar, weitere 113.000 Euro beim IBMT (Professor Hagen von Briesen).
Der Krankheitserreger „Staphylococcus aureus“ ist tückisch, weil er die Haut von Mensch und Tier besiedeln kann, ohne Symptome hervorzurufen. Bei einer harmlosen Störung der Hautbarriere, aber auch bei einem medizinischen Eingriff kann der Erreger in den Körper eindringen und dort schwere Infektionen der inneren Organe oder eine Blutvergiftung (Sepsis) verursachen. Durch den Einsatz von Antibiotika sind die Bakterien teilweise multiresistent geworden („MRSA“) und nur noch schwer mit Medikamenten zu bekämpfen.
Die Wissenschaftler in Deutschland und Afrika wollen herausfinden, wie verbreitet und resistent die Erreger auf dem afrikanischen Kontinent sind und was getan werden kann, um die tödliche Gefahr einzudämmen. Die Wissenschaftler können dabei auch auf umfangreiche Erfahrungen aus regionalen deutschen Netzwerken zurückgreifen. So leitet Herrmann das Netzwerk „MRSAarNetz“ und die am Projekt beteiligten Mediziner der Universität Münster führen das dortige Euregio-Projekt „MRSA-net“.
Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Mathias Herrmann
Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene
Universität des Saarlandes
Tel. 06841 / 16-23900
E-mail: mathias.herrmann@uks.eu
http://www.african-german-staph.net
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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