idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
25.06.2010 12:41

„Der deutsche Arbeitsmarkt in der Weltrezession – Das Jobwunder und seine Erklärung“

Charlotte Brückner-Ihl Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Gastvortrag im Rahmen des wirtschaftswissenschaftlichen Forschungskolloquiums – Es spricht Prof. Dr. Dr. h. c. Joachim Möller, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit

    Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) lädt zum öffentlichen Gastvortrag „Der deutsche Arbeitsmarkt in der Weltrezession – Das Jobwunder und seine Erklärung“ ein. Dafür konnte ein hochkarätiger Referent gewonnen werden: Prof. Dr. Dr. h. c. Joachim Möller, Direktor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit. Der Vortrag untersucht die überraschend verhaltene Reaktion des deutschen Arbeitsmarktes auf die durch die Finanzmarktkrise ausgelöste Weltrezession. Das wirtschaftswissenschaftliche Forschungskolloquium wird koordiniert von Prof. Dr. Jürgen Meckl, Professur für VWL und Internationale Wirtschaftsbeziehungen am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der JLU.

    Die verhaltene Reaktion des deutschen Arbeitsmarktes weist auf eine sehr hohe interne Flexibilität der Unternehmen hin, mit der diese auf den abrupten Einbruch der Güternachfrage reagieren. Eine wichtige Rolle spielen institutionelle Regelungen, wie Arbeitszeitkonten, die darauf ausgerichtet sind, innerhalb der Firmen einen großen Spielraum für die Absorption ökonomischer Schocks zu schaffen. Auch die Arbeitsmarktreformen und das Verhalten der Sozialpartner haben die Anpassungsmöglichkeiten bei einem temporären Nachfrageausfall begünstigt. Die Krise hat zudem vornehmlich die exportorientierten starken Firmen in den wirtschaftlich prosperierenden Regionen Deutschlands getroffen. Vor dem Ausbruch der Krise waren diese Firmen Wachstumsträger, die unter Fachkräftemangel litten.

    Exportorientierte Betriebe stellen besonders hohe Anforderungen an die Qualifikation der Belegschaften. Einarbeitungskosten sind dort besonders hoch. Entlassungen sind deshalb mit einem hohen Verlust an firmenspezifischem Wissenskapital verbunden. Unterstützt durch die großzügigen Regelungen zum Kurzarbeitergeld haben die genannten Faktoren die von der Krise betroffenen Firmen dazu veranlasst, ihre Arbeitskräfte trotz Unterauslastung zu halten (Phänomen des „Arbeitskräftehortens“). Der in Deutschland vergleichsweise hohe Kündigungsschutz spielt hingegen bei der Erklärung des Anpassungsverhaltens der Unternehmen in der Krise nur eine untergeordnete Rolle.

    Termin:
    Mittwoch, 30. Juni 2010, 18 Uhr, HS2,
    Hörsaalgebäude, Licher Straße 68, 35394 Gießen

    Kontakt:
    Prof. Dr. Jürgen Meckl, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
    Licher Straße 66, 35394 Gießen
    Telefon: 0641 99-22111


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).