Prof. Dr. Gerhard Rettinger, Ärztlicher Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Ulm, und Oberarzt Prof. Dr. Jörg Lindemann haben maßgeblich an einer Leitlinie zu „Formstörungen der inneren und äußeren Nase (mit funktioneller und/oder relativer ästhetischer Beeinträchtigung)“ als Leitlinienkoordinatoren mitgearbeitet, die nun den aktuellen Stand der medizinischen Erkenntnisse und damit auch der chirurgischen Behandlung beschreibt.
Universitätskliniken haben im Unterschied zu „normalen“ Versorgungskrankenhäusern weitere, sehr vielfältige Aufgaben. Dazu gehören unter anderem die Sicherstellung einer hochrangigen klinischen Forschung, eine qualifizierte studentische Lehre sowie strukturierte Weiterbildung graduierter Ärzte und natürlich eine medizinische Spitzenversorgung, die z. B. bei bislang nur unbefriedigend zu behandelnden Krankheitsbildern die Entwicklung und Erprobung von diagnostischen und therapeutischen Innovationen erlaubt.
„Ein bewährter Weg, um all das mit guten Ergebnissen zu leisten, ist die Ausarbeitung von Leitlinien. Darunter sind systematisch entwickelte Handlungsanweisungen im Sinne von Hilfen für Ärzte zu verstehen, die im Ergebnis die Grundlage für eine gemeinsame Entscheidung von Medizinern und deren Patienten zu einer im Einzelfall optimalen gesundheitlichen Versorgung darstellen“, erläutert Prof. Lindemann.
Eine Kernaussage liegt den beiden Koordinatoren, die die Leitlinie zusammen mit einem interdisziplinär besetzen Fachgremium im Rahmen eines so genannten Konsensusverfahrens entwickelt haben, besonders am Herzen: Die Ästhetik der Nase bestimmt auch deren Funktion. Formstörungen wie etwa Schiefnasen oder Sattel- und Breitnasen ziehen nicht nur kosmetische Fragen nach sich. Vielmehr können Formveränderungen beispielsweise zu einer erheblichen Nasenatmungsbehinderung führen. „Die ist medizinisch relevant“, verdeutlicht Prof. Lindemann und ergänzt: „Sehr häufig gehen Formstörungen der äußeren Nase mit Formstörungen der inneren Nase einher. Isolierte chirurgische Korrekturen innerer Strukturunregelmäßigkeiten reichen dann zur Funktionsverbesserung nicht aus.“ Das sei aber den Krankenkassen, die die Kosten tragen, zunehmend schwer zu vermitteln. „Sobald von Korrekturen der äußeren Nase die Rede ist, kann es schwierig werden, denn für ,kosmetische‘ Operationen kommen die Kassen nicht ohne Weiteres auf.“
Auch deshalb weist Prof. Lindemann explizit darauf hin, dass rein kosmetische Eingriffe nicht Gegenstand der aktuellen Leitlinie sind, die von der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie in Auftrag gegeben wurde. Interessierte können diese und weitere Leitlinien (auch aus anderen medizinischen Disziplinen) nachlesen: Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) bietet dazu im Internet folgende Adresse: www.uni-duesseldorf.de/AWMF
Für Rückfragen steht Ihnen gerne Jörg Portius, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Universitätsklinikum Ulm, unter der Rufnummer 0731 500-43043 zur Verfügung.
Oberarzt Prof. Dr. Jörg Lindemann
Quelle: Foto: UK Ulm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch
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