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06.08.2001 10:56

50 Jahre Rheumaklinik Berlin-Buch

Dr. Julia Rautenstrauch Geschäftsstelle der DGRh
Kompetenznetz Rheuma in der Geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh)

    Pressemeldung Kompetenznetz Rheuma Nr. 8, August 2001:
    Seit 50 Jahren ist die Rheumaklinik Berlin-Buch Anlaufstelle für Rheumatiker aus Berlin und Umgebung. Für die stationäre Betreuung stehen derzeit 80 Betten zur Verfügung. An der zugehörigen rheumatologischen Fachambulanz, dem so genannten Rheuma-Dispensaire, werden pro Quartal etwa 3000 Patienten versorgt: ein Drittel aller Berliner Rheumatiker. Der 50. Geburtstag der Klinik wurde am 22. Juni 2001 mit einem Festakt würdig begangen.

    1951 zogen die ersten 50 Rheumapatienten in die neue Abteilung für Rheumatologie im Bucher Ludwig-Hoffmann-Krankenhaus ein, die Leitung übernahm Chefarzt Dr. Gaudlitz. Als die Stadt Berlin Anfang 1963 das Klinikum Buch gründete, hatte die Rheumaklinik bereits 91 Betten, eine Rheumafachambulanz (Rheuma-Dispensaire) und eine Abteilung für physikalische Therapie. 1964 wurde Dr. Hans Ebert zum Chefarzt berufen, der eine zusätzliche Abteilung zur Rehabilitation von Herzoperierten einrichtete, so dass die Klinik fortan Rheumatologisch-kardiologische Klinik hieß. Sie verfügte nunmehr über 120 Betten und betrieb weiterhin ihr großes Rheuma-Dispensaire. Dr. Ebert bildete zahlreiche Ärzte zu Rheumatologen aus, von denen viele später auch die vorbildliche flächendeckende ambulante Betreuung von Rheumapatienten in den Ostberliner Stadtbezirken garantierten.

    Am 1. Januar 1988 übernahm Frau Prof. Dr. Erika Gromnica-Ihle die Leitung der Rheumaklinik, die seither auch Lehrkrankenhaus der Charité ist. 1993 erfolgte ein Trägerwechsel zur Immanuel-Krankenhaus GmbH mit dem Geschäftsführenden Direktor Mag. theol. Elimar Brandt. Wegen der Tubulenzen im Krankenhausplan des Berliner Senats sollte die Klinik 1999 um die Hälfte verkleinert werden. Dem Engagement von Mitarbeitern, Patienten und Politikern ist es jedoch zu verdanken, dass 80 Betten und das große Rheuma-Dispensaire für die verzahnte ambulante und stationäre Versorgung der Rheumakranken erhalten blieben.

    Heute werden an der Rheumaklinik Berlin-Buch überwiegend Patienten mit entzündlichem Rheumatismus betreut. Die wichtigsten Krankheitsbilder sind die rheumatoide Arthritis mit einem Diagnoseanteil von 38 % sowie rheumatische Erkrankungen der Blutgefäße (Vaskulitiden) und des Bindegewebes (Kollagenosen), die je etwa 10 % ausmachen. Insgesamt ist in Buch aber das gesamte breite Spektrum an rheumatologischen Erkrankungen vertreten. Patienten mit Morbus Bechterew finden hier ebenso eine qualifizierte Versorgung vor wie z. b. Patienten mit Arthrose, Osteoporose, chronischen Rückenschmerzen oder Fibromyalgie.

    In der Rheumaklinik sind alle wichtigen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten verfügbar. Die Funktionsdiagnostik umfasst Ultraschalluntersuchungen einschließlich Farbdoppler-Sonographie und Echokardiographie, Endoskopie von Magen und Darm, Belastungs- und Langzeit-EKG, Knochendichtemessungen sowie die Funktionsdiagnostik von Speichel- und Tränendrüsen. Außerdem werden Gelenke punktiert und intraartikuläre Injektionen durchgeführt. Wichtige rheumatologische Spezialverfahren wurden in der Rheumaklinik entwickelt oder verfeinert, so z. B. die Farbdoppler-Sonographie von Schläfen- und Fingerarterien sowie die Sonographie von Speicheldrüsen, Sehnen und Gelenken und die sonographisch gestützte Radiosynoviorthese.

    Obwohl der Schwerpunkt der Rheumaklinik in der Patientenversorgung liegt, kommt auch die Forschung nicht zu kurz. Insbesondere bei Therapiestudien zu wichtigen neuen Rheumamedikamenten ist Buch immer an vorderster Front dabei. In der sonographischen Diagnostik von Gefäßentzündungen ist die Rheumaklinik international führend. Oberarzt Dr. Wolfgang Schmidt gelang 1997 als einzigem deutschen Rheumatologen der letzten Jahre eine wissenschaftliche Publikation als Erstautor im renommierten New England Journal of Medicine.

    Als Lehrkrankenhaus nimmt die Rheumaklinik Aufgaben der Studentenausbildung, der ärztlichen Weiterbildung, der rheumatologischen Fortbildung und Patientenschulung wahr. Zahlreiche Rheumatologen, die heute in der Patientenversorgung in Klinik und Praxis oder in der wissenschaftlichen Rheumaforschung tätig sind, haben ihre rheumatologischen Meriten in Buch erworben. Die beliebten Bucher Rheumatage zur Fortbildung interssierter Ärzte jährten sich 2001 zum 10.Mal.

    Im Kompetenznetz Rheuma vertritt die Rheumaklinik Berlin-Buch die rheumatologischen Akutkliniken Deutschlands. Innerhalb des Netzes ist die Klinik ein wesentlicher Kooperationspartner auf der Versorgungsebene. Die Einrichtung gehört zum Rheuma-Zentrum Berlin und ist mit der Chefärztin im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie vertreten.

    Ansprechpartnerin:
    Prof. Dr. Erika Gromnica-Ihle
    Chefärztin der Rheumaklinik Berlin-Buch
    Karower Straße 11
    Haus 299
    13125 Berlin
    Tel.: 030 9479 20
    Fax: 030 9479 2550
    e-Mail: e.gromnica-ihle@immanuel.de


    Weitere Informationen:

    http://www.rheumanet.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     


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