Cornelya Klütsch, Doktorandin am Zoologischen Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig untersucht die Entstehungsgeschichte der Tierwelt Südarabiens.
Aus "Arabia felix", wie der Jemen in Erinnerung an die ehemalige Weihrauchstraße auch genannt wird, ist die Bonner Biologin soeben von ihrer einmonatigen Forschungsreise zurückgekehrt. Dort findet sich eine ungewöhnliche Mischung alt-afrikanischer und eurasiatischer Tier- und Pflanzenarten. Durch die Trennung der arabischen Halbinsel vom afrikanischen Kontinent im Erdaltertum einerseits und durch die Verbindung zu Europa und Asien andererseits hat die Fauna Südarabiens eine eigenständige Entwicklung erfahren.
Feld- und Laborarbeit:
Um dieser Entwicklungsgeschichte auf die Spur zu kommen, sammelte Cornelya Kütsch im Bergland des Jemen Gewebeproben ausgesuchter Insekten- und Wirbeltierarten. In dem neu eingerichteten Molekularlabor des Museums Koenig entschlüsselt und analysiert sie nun einen Teil der genetischen Informationen dieser Tiere. Ihre Untersuchungen führt die Biologin im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Schwerpunktprogramms BIOLOG (Biodiversität und Globaler Wandel) durch.
Allein unter Männern:
Der Jemen ist einer der ursprünglichsten der arabischen Staaten. "Hier sind die Einflüsse der westlichen Welt nur im Werbefernsehen spürbar. Das Leben in der Gesellschaft ist fest auf den Koran, der Familie und die Tradition gegründet", berichtet Cornelya Klütsch. Auf den Straßen, auf dem Basar und in den Garküchen sucht man vergeblich nach Frauen. "Eine unverschleierte Frau, die alleine - nur von einem Fahrer begleitet - in einer Männergesellschaft unterwegs ist und dabei auch noch mit großen Netzen Schmetterlinge fängt oder Laubfrösche aus den Tümpeln fischt, ist überall ein Gesprächsstoff", erzählt die Forscherin von ihren Erlebnissen in den Bergdörfern. Neben Fragen über Herkunft, ihrer Arbeit und nach ihrem Alter wurden zahlreiche Heiratsverhandlungen geführt.
Nächste Reise im Herbst geplant:
Der Jemen ist auch ein Land der Gastfreundschaft und Herzlichkeit. Diese Eigenschaften der Einheimischen, die zahlreichen Erfahrungen in einer völlig anderen Kultur, aber auch die gute Kooperation mit jemenitischen Wissenschaftlern an den Universitäten Sanaa und Mukalla sind gute Voraussetzungen für einen weiteren Forschungsaufenthalt im September.
Nähere Informationen:
Dipl. Biol. Cornelya Klütsch
Zoologisches Forschungsinstitut und
Museum Alexander Koenig
Adenauerallee 160
53113 Bonn
Tel.: 0228/9122-276
Fax: 0228/216979
e-mail: c.kluetsch.zfmk@uni-bonn.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
regional
Forschungsprojekte
Deutsch
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