Die Fakultät für Bauingenieurwesen trauert um Prof. em. Dr.-Ing. Hans Ludwig Jessberger, der am 3. August 2001 im Alter von 68 Jahren unerwartet verstorben ist. Mit ihm verliert die Ruhr-Universität einen Hochschullehrer der ersten Jahre. Vielen ist Jessberger als Initiator des jährlichen Bochumer Altlastenseminars bekannt, das seit 1985 stattfindet.
Bochum, 07.08.2001
Nr. 229
RUB trauert um Prof. em. Hans Ludwig Jessberger
Hochschullehrer der ersten Jahre gestorben
Große Verdienste um die Fakultät für Bauingenieurwesen
Die Fakultät für Bauingenieurwesen trauert um Prof. em. Dr.-Ing. Hans Ludwig Jessberger, der am 3. August 2001 im Alter von 68 Jahren unerwartet verstorben ist. Mit ihm verliert die Ruhr-Universität einen Hochschullehrer der ersten Jahre. Jessberger, der seit 1972 den Lehrstuhl für Grundbau und Bodenmechanik innehatte, hat sein Fachgebiet in Lehre und Forschung aufgebaut und war Ende der 70erjahre Dekan der Fakultät. Zu seinen besonderen Verdiensten zählen der Aufbau des in Deutschland einmaligen Zentrifugenzentrums und die Erfahrung seiner Antarktis-Expedition. Vielen ist Jessberger als Initiator des jährlichen Bochumer Altlastenseminars bekannt, das seit 1985 stattfindet.
Bewegte Kindheit
Prof. Jessberger wurde am 20. Dezember 1932 in Saarbrücken geboren. Nach einer bewegten Kindheit in Wien, Eisenach, Thüringen, Bielefeld und Hamburg studierte er von 1952 bis 1957 an der TU München, wo er bis zu seiner Promotion 1960 wissenschaftlicher Mitarbeiter blieb. Danach folgten drei Jahre praktischer Arbeit bei der Firma Karl Bauer KG in Schrobenhausen, während derer er an seiner Habilitation an der TU München arbeitete. Von 1963 bis 1966 war Jessberger wissenschaftlicher Angestellter am Bayrischen Geologischen Landesamt München. 1967 wurde er Hochschuldozent der dortigen TU und war von 1967 bis 1972 wissenschaftlicher Rat. 1969 zum apl. Professor der TU München ernannt, wurde er 1972 zum ordentlich Professor für Grundbau und Bodenmechanik der Ruhr-Universität Bochum ernannt.
Studienreisen
Seine Forschungen führten Jessberger unter anderem nach Kanada, China, in die CSSR und in die USA. 1979/80 nahm er an der deutschen Anarktis-Expedition teil. Nach dem erfolgreichen Aufbau seines Bochumer Lehrstuhls gründete er zusammen mit Partnern ein Ingenieurbüro in Bochum, das mit seinen 15 über Deutschland verteilten Niederlassungen über 300 Mitarbeiter beschäftigt.
Gefrierverfahren, Altlastenseminar und Großzentrifuge
Besonders vertieft hat sich Jessberger seit seiner Münchner Zeit dem Gefrierverfahren zur Herstellung von Schächten und Tunneln gewidmet: Traditionell wenden Ingenieure dieses Verfahren im Bergbau an, wenn sie tiefe Schächte in Lockergestein herstellen. Es eignet sich aber auch zur Herstellung von Tunneln im Grundwasser. Seit 1985 findet auf seine Initiative das jährliche Bochumer Altlastenseminar statt. Ebenfalls Jessbergers Verdienst ist die erste Bochumer geotechnische Großzentrifuge, die 1987 in Betrieb genommen wurde. Sie ermöglicht Modelluntersuchungen unter realistischen Spannungsbedingungen. Wegen des großen Erfolgs wurde das Zentrifugenzentrum 1992 um eine weitere Zentrifuge ergänzt.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Personalia
Deutsch
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