Vor 70 Jahren wurden die ersten Häftlinge nach Auschwitz deportiert; am 27. Januar 2010 jährte sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz zum 65. Mal. Nur noch wenige Zeitzeugen sind am Leben und nur einzelne von ihnen sind in der Lage, darüber zu sprechen, was Menschen anderen Menschen angetan haben. Die Herausforderungen dieses „Zivilisationsbruchs“ sind dauerhaft und erhalten angesichts des Sterbens der letzten Zeitzeugen eine neue Dringlichkeit.
Die Ausstellung „Mein Auschwitz. Augenblicke der Erinnerung“, die vom 13. bis zum 30. Juli 2010 im Foyer der Universitätsbibliothek Regensburg zu sehen sein wird, bietet in diesem Zusammenhang eine multiperspektivische Annäherung an das Thema. „Was Auschwitz zu denken gibt“ – diese Thematik stand im Mittelpunkt eines Kooperationsprojekts von Schülerinnen und Schülern des Regental‐Gymnasiums Nittenau mit Studierenden und Mitarbeitern der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg. Die Beteiligten stellten sich dabei der unmittelbaren Begegnung mit der Gedenkstätte Auschwitz im polnischen Oświęcim: über Gespräche und das stille Verweilen vor Ort über mehrere Tage. Ihre Eindrücke haben sie in eine dokumentarische Form gebracht. Die individuell gestalteten Plakate, die in der Ausstellung öffentlich präsentiert werden, spiegeln die subjektiven Erfahrungen, Reflexionen und Emotionen wider.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am Dienstag, den 13. Juli 2010, ab 19 Uhr im Foyer der Zentralbibliothek wird neben der Vorstellung des Projekts durch die Beteiligten und den Auschwitz-Überlebenden Hugo Höllenreiner die Gründungsdirektorin des geplanten NS-Dokumentationszentrums in München, PD Dr. Irmtrud Wojak, die „Chancen eines zukünftigen Lernortes“ darstellen. Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung übernehmen Schülerinnen und Schüler des Regental-Gymnasiums Nittenau unter der Leitung von Dr. Wolfgang Wagner.
Die Zusammenarbeit zwischen der Universität Regensburg und dem Gymnasium in Nittenau wird in den nächsten Wochen noch erweitert. So wird vom 18. bis zum 24. Juli 2010 ein weiteres Seminar mit 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Oświęcim/Auschwitz stattfinden.
Zum geplanten NS-Dokumentationszentrum in München:
Mit dem geplanten NS‐Dokumentationszentrum, das bis 2013 in München entsteht, verweist der Freistaat Bayern auf die anhaltende Notwendigkeit, durch einen zentralen Lern‐ und Erinnerungsort eine zukunftsorientierte Bildungsarbeit auf historischem Hintergrund anzuregen. Auschwitz entzieht sich letztlich der isolierten Betrachtung einer einzelnen Fachdisziplin. Auschwitz wirft mit der ganzen Tiefe der Grausamkeit Fragen auf, die das Selbstverständnis des Menschen in seiner Vielschichtigkeit betreffen. Diese Fragen gehen deshalb natürlich auch zukünftige Pädagoginnen und Pädagogen etwas an.
Ansprechpartner für Medienvertreter:
Dr. Matthias Bahr
Universität Regensburg
Fakultät für Katholische Theologie
Tel.: 0941 943-3686/3697 (oder 0176/ 23 84 90 17)
Matthias.Bahr@theologie.uni-regensburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Schule und Wissenschaft
Deutsch
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