Von der Entwicklung eines Businessplans über die Erstellung einer Marketingstrategie oder eines Logistikkonzepts – die Studierenden der Handelshochschule Leipzig (HHL) arbeiten studienbegleitend an Projekten, deren konkrete Fragestellungen aus Unternehmen an sie herangetragen werden.
Bei den im Lehrplan der HHL integrierten Praxisprojekten stehen die Studierenden eng mit den Vertretern der Unternehmen sowie dem betreuenden Lehrstuhl im Kontakt. Dabei verbindet sich das Engagement der MBA-, MSc- oder Diplomstudenten mit den Forschungskapazitäten und dem Beratungs-Know-how an den Lehrstühlen der HHL. Die Studententeams verstehen sich somit als studentische Unternehmensberater, die ihre Ergebnisse der Unternehmensleitung in Form einer Zwischen- und einer Abschlusspräsentation vorstellen.
Konkrete Unterstützung für Unternehmen
In welche europäischen Länder sollte der Online-Brillenhändler Mister Spex nach seinem erfolgreichen Start in Deutschland expandieren? Wie sollte eine entsprechende Markteintrittsstrategie aussehen? Und wann wäre der Break Even für die Investition erreicht? Antworten auf diese Fragen fanden sechs MBA-Studenten der HHL, die ihr Praxisprojekt gemeinsam mit dem Berliner Internet-Händler für Markenbrillen durchführten. Von Januar bis Juni 2010 analysierten sie die europäischen Märkte in Bezug auf den Online-Brillenverkauf. Aus Studien der Kunden, Wettbewerber und rechtlichen Grundlagen des jeweiligen Landes erarbeiteten die HHLler eine Empfehlung, in welche Regionen Mister Spex aus Kosten-/Nutzen-Aspekten investieren sollte. Auch Vorschläge zur lokalen Anpassung des Online-Shops, zur Integration verschiedener Marketingkanäle und zur Zusammenarbeit mit potenziellen Logistikpartnern gehörten zum Konzept. Geschäftsführer Dirk Graber und selbst HHL-Absolvent ist begeistert: „Die Arbeit der Studenten hat unsere Internationalisierungsplanung einen großen Schritt voran gebracht. Nun haben wir auf Basis umfangreicher Analysen eine gute Vorstellung davon, welche Expansionsschritte für uns attraktiv und sinnvoll sind. Diese wollen wir bis Ende 2010 analog der Empfehlungen aus dem Praxisprojekt umsetzen.“
Der Fall Mister Spex zeigt, dass sich die Praxisprojekte für beide Seiten lohnen: Die Studenten können ihr Wissen an einem konkreten Beispiel anwenden und lernen dabei viel für ihre zukünftige Karriere. Die Unternehmen hingegen profitieren von den frischen Ideen der Studenten und können Projekte schnell und ohne eigene Ressourcen vorantreiben.
„Wir sehen auch in Zukunft Potenzial für weitere Praxisprojekte und Kooperationen mit der Handelshochschule“, so Graber. „Es freut mich sehr, dass ich als ehemaliger HHLler nach wie vor eine enge Bindung zu meiner Uni habe und heute als Unternehmer die Studenten durch meine Erfahrung und das Ermöglichen solcher Projekte unterstützen kann.“
Vielfältige Projekte mit Praxisbezug
Auch in die Pharmabranche sind Studenten des Master-Studiengangs in Management (M.Sc.) im Frühjahr während eines Praxisprojekts eingetaucht. Gemeinsam mit dem auf Pflanzenbiotechnologie spezialisierten Unternehmen BioPlanta untersuchten sie den Markt und die Wettbewerbssituation im Bereich der Herstellung von Pharmaka durch Pflanzen, die dann in Gewächshäusern speziell angezüchtet werden. Das so genannte „molekulare Pharming“ ist besonders relevant für die Herstellung individueller Medikamente beispielsweise für die Krebstherapie. Wie müsste hier ein schlagkräftiges Geschäftsmodell für individuell auf den Patienten angepasste Medikamente gestaltet sein? Betreut wurde dieses Projekt durch den Lehrstuhl für Finanzmanagement und Banken. Prof. Dr. Bernhard Schwetzler sagt: „Unsere Studenten sind durch dieses Praxisprojekt Experten für Individualmedizin geworden. Sie konnten somit dem Projektpartner BioPlanta wertvolle Impulse bei der Erschließung des für Außenstehende zumeist recht undurchsichtigen Marktes geben.“
Mit einer ganz anderen Themenstellung waren indes ihre Studienkollegen konfrontiert. Sie beschäftigten sich mit der Analyse der Zielgruppe Frauen für die SV SparkassenVersicherung. Hierzu erarbeiteten die fünf Studenten ein Konzeptpapier für den öffentlichen Versicherer. Durch vielfältige Befragungen und Dokumentenanalysen stellten sie fest: Frauen möchten nicht explizit mit speziellen „weiblichen“ Motiven angesprochen werden. Abgeleitet aus den Präferenzen hinsichtlich Kundenberater, Informationsmaterialien und Angebotspalette definierten die HHL-Studenten Kommunikationskanäle, die für die Zielgruppe der Frau ab Mitte 20 von Interesse ist. Andreas Hönl (25) sagt stellvertretend für das studentische Team: „Das Praxisprojekt mit der SV SparkassenVersicherung baut auf unseren Vorkenntnissen im Finanz- und Versicherungsbereich auf. Dank der ausgezeichneten und engagierten Betreuung des Projektpartners hat die Zusammenarbeit großen Spaß gemacht.“
Mit kreativen Methoden tragfähige Lösungen entwickeln
Neben einer klassischen Situationsanalyse entschied sich das Team für eine kreative Methode. „It’s Ladies Day at HHL“ lautete das Motto eines eintägigen Workshops an der Handelshochschule. Hierzu luden die Studenten berufstätige Frauen ab Mitte 20 zur Diskussion ein. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Fragen wie „Welchem Typ von Kundenberater würden Sie in Versicherungsdingen trauen?“ oder „Welche Kanäle nutzen Sie vorrangig für die Informationsbeschaffung rund um Versicherungsprodukte?“ Mit den Recherchen in der Tasche machte sich das engagierte Team, das durch den Lehrstuhl für Marketingmanagement (Prof. Dr. Manfred Kirchgeorg und Dipl.-Kffr. Beatrice Ermer) betreut wurde, Ende März auf den Weg zur Abschlusspräsentation nach Stuttgart. Hönl resümiert: „Motivierend war für uns die Tatsache, dass ein großer Teil unseres Konzepts vom Projektpartner umgesetzt werden kann.“
Weitere Informationen:
www.hhl.de/de/lehre-forschung/praxisprojekte/
www.misterspex.de
www.bioplanta-leipzig.de
www.sparkassenversicherung.de
Handelshochschule Leipzig (HHL)
Die Handelshochschule Leipzig (HHL) ist Deutschlands älteste betriebswirtschaftliche Hochschule und zählt heute zu den führenden Business Schools. Innerhalb der Ausbildung von leistungsfähigen und verantwortungsbewussten Führungspersönlichkeiten spielt neben der Internationalität die Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis eine herausragende Rolle. www.hhl.de
http://www.hhl.de/de/lehre-forschung/praxisprojekte/
http://www.misterspex.de
http://www.bioplanta-leipzig.de
http://www.sparkassenversicherung.de
Präsentation bei der SV SparkassenVersicherung: Hinten von links nach rechts: Projektbetreuerin Frau ...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
Deutsch
Präsentation bei der SV SparkassenVersicherung: Hinten von links nach rechts: Projektbetreuerin Frau ...
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