idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.08.2001 10:42

Historische Analyse über Jenaer Studenten unter NS-Herrschaft

Dr. Wolfgang Hirsch Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jena (15.08.01) Ein 200 Seiten dickes Taschenbuch haben die beiden Historiker Mike Bruhn und Heike Böttner über "Die Jenaer Studenten unter nationalsozialistischer Herrschaft 1933-1945" verfasst und in einer Publikationsreihe der Thüringer Landeszentrale für politische Bildung herausgegeben. Dort kann das aufschlussreiche Bändchen auch - kostenfrei - bestellt werden. Es entstand auf der Grundlage der Staatsexamensarbeiten von Bruhn und Böttner am Historischen Seminar der Universität Jena; beide sind heute im Schuldienst tätig.

    Bei den Jenaer Studenten - dies eine Erkenntnis aus der fundierten Analyse - war während des so genannten ,Dritten Reichs' eine gewisse Unzufriedenheit zu spüren, die sich in erster Linie gegen eine Einschränkung der traditionell recht ungebundenen studentischen Lebensweise durch Arbeitseinsätze, Fachschaftsarbeiten und politische Pflichtübungen richtete. Gegen plumpe politische Indoktrination gab es zumindest eine spürbare "stille Rebellion". Allerdings war der Grad der politischen Organisiertheit - mehr oder minder zwangsläufig - auch in Jena hoch.

    Der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund vor Ort zwischen dem Wintersemester 1932/33 bis zum Sommer 1934 einen Anstieg seiner Mitgliederzahlen von 61 auf 501; im Winter 1935/36 gehörten 20 Prozent der männlichen Studenten im 1. bis 4. Semester der NSDAP an und 40 Prozent der SA. Indes hält Mike Bruhn fest, dass diese "Anpassungsleistungen" eher aus Karriereüberlegungen, weniger aus politischen Enthusiasmus geschahen - zum Leidwesen der braunen Funktionäre. "Die Fahnen mögen hoch geweht haben; die Reihen waren nicht so dicht geschlossen", bilanziert Bruhn.

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Jürgen John
    Historisches Seminar der Universität Jena
    Tel.: 03641/944480, Fax: 944402

    Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Dr. Wolfgang Hirsch
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Fürstengraben 1
    D-07743 Jena
    Telefon: 03641 · 931030
    Telefax: 03641 · 931032
    E-Mail: roe@uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.thueringen.de/de/lzt


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).