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15.08.2001 14:28

Nachruf zum Tod von Prof. Dr. Karl Michaelis

Presse- und Informationsbüro Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Die Georg-August-Universität Göttingen und die Juristische Fakultät trauern um Prof. Dr. Karl Michaelis, der gestern am 14. August 2001 im Alter von 100 Jahren verstarb. Mit Prof. Dr. Michaelis verliert die Universität ihren ältesten Professor.

    Geboren wurde Prof. Dr. Karl Michaelis am 21. Dezember 1900 in Bethel. Er studierte Rechtswissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Philosophie in Münster, München und Göttingen. 1925 wurde er mit einer Arbeit über "Die Staatstheorie des Karl Rodbertus und ihre Stellung in der Sozialphilosophie des 19. Jahrhunderts" promoviert und habilitierte sich 1931 ebenfalls in Göttingen mit der Schrift "Der Feststellungsprozeß. Eine Untersuchung über den Gegenstand und die Grenzen der Rechtskraft des Feststellungsurteils". Die akademische Lehrbefugnis (venia legendi) erhielt er für Bürgerliches Recht und Neuzeitliche Rechtsgeschichte. 1934 wurde er nach Kiel berufen, ging 1938 nach Leipzig, half nach dem Krieg beim Wiederaufbau der Universität Münster, wo er 1951 den Lehrstuhl für Deutsche Rechtsgeschichte, Bürgerliches Recht und Zivilprozeßrecht übernahm. 1956 folgte er einem Ruf nach Göttingen. Hier lehrte er bis zu seiner Emeritierung 1969 Bürgerliches Recht und Neuzeitliche Rechtsgeschichte sowie Kirchenrecht. 1960/61 führte er die Juristische Fakultät als Dekan.

    Prof. Michaelis war Mitglied im Universitätsbund und in der Akademie der Wissenschaften und wurde von seinen Kollegen wegen seines umfassenden historischen Wissens und der Einbindung praktischer Aspekte sehr geschätzt. Prof. Michaelis habe mit seinem Engagement das Fundament für die heutige Entwicklung der Juristischen Fakultät geprägt, betonte Dekan Prof. Dr. Gerald Spindler in einer Feierstunde zu Prof. Michaelis 100. Geburtstag im Dezember 2000.

    Auch die Freude am gelehrten Disput hatte er sich über seine Emeritierung hinaus erhalten. 1968 initiierte er den Erwerb des "Büttnerhauses" und rief die "Reinhäuser Gespräche" ins Leben: alljährliche Zusammenkünfte von Juristen aus Hochschule und Praxis, auf der die aktuellen Themen der Jurisprudenz auf hohem Niveau diskutiert werden. Die Gesprächleitung dieses Zirkels hatte er bis zuletzt inne. Prof. Michaelis engagierte sich in vielen Kommissionen, unter anderem in der Bibliothekskommission, er leitete den Rechtspflegeausschuss und arbeitete im Senatsbeirat für Grundsatzfragen des Bau- und Haushaltswesens mit.

    Weitere Informationen:
    Presse- und Informationsbüro
    Tel.: 0551/39-4342
    E-Mail: pressestelle@zvw.uni-goettingen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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