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26.07.2010 09:44

Komplikationen bei Operationen von Parkinson- Patienten vermeiden

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Berlin – In Deutschland leiden etwa 400 000 Menschen an Morbus Parkinson, der sogenannten Schüttellähmung. In einigen Fällen hilft eine Gehirnoperation. Doch häufig vertragen sich die notwendigen Narkosemittel nicht mit den Parkinson-Arzneien. So treten oft vermehrte Speichelbildung und Schluckprobleme auf. In Einzelfällen kann es zu lebensbedrohlicher Atemnot kommen. Wie Anästhesisten solche Komplikationen vermeiden, erörtern Experten auf dem Hauptstadtkongress der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) vom 16. bis 18. September 2010 in Berlin.

    Bei Morbus Parkinson sterben jene Hirnzellen ab, die den Botenstoff Dopamin enthalten. Betroffene zittern, ihre Muskeln sind steif und sie haben Probleme beim Schlucken. An der Erkrankung leiden derzeit etwa zwei Prozent aller Bundesbürger über 65 Jahren und bis zu fünf Prozent der Über-80-Jährigen.

    Steht bei diesen Patienten eine Operation an, müssen Anästhesisten deren besondere Situation berücksichtigen, um Komplikationen bei der Narkose zu vermeiden. „Die Narkosemittel dürfen weder die Parkinson-Symptomatik verstärken noch die Wirkung der Parkinson-Medikamente beeinflussen“, betont Dr. med. Ingrid Rundshagen, Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin der Berliner Charité. So können etwa hochpotente Opioide, die die Schmerzen während einer Operation ausschalten, die Muskulatur zusätzlich versteifen. Das erschwert den Patienten zu atmen und abzuhusten.

    Zusätzliche Vorsicht ist bei jenen Patienten geboten, die Parkinson-Mittel in kurzen Abständen nehmen. Denn deren Wirkung kann während der Narkose nachlassen. Experten empfehlen deshalb, die Präparate bis kurz vor Einleitung der Narkose einzunehmen. „Die Medikamente sollten möglichst während des gesamten Eingriffs wirken, um Komplikationen wie etwa eine Brustkorbstarre mit Luftnot zu vermeiden“, erläutert Dr. Rundshagen im Vorfeld des Hauptstadtkongresses der DGAI. „Damit sich der Operationsbeginn nicht verschiebt, raten wir Morbus-Parkinson-Patienten morgens als erste zu operieren.“

    Generell empfiehlt Rundshagen Anästhesisten, ihr Vorgehen mit einem Neurologen abzustimmen. Experten diskutieren neuste Erkenntnisse zu diesem Thema auf dem Hauptstadtkongress der DGAI vom 16. bis 18. September 2010 in Berlin.

    Terminhinweise

    „Morbus Parkinson - eine interdisziplinäre Herausforderung in der operativen Medizin“
    Termin: 17. September 2010, 16.00 bis 17.40 Uhr
    Ort: Raum 43, ICC Berlin

    HAI 2010 – 12. Hauptstadtkongress der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) für Anästhesiologie und Intensivtherapie mit Pflegesymposium,
    16. bis 18. September 2010, Internationales Congress Centrum, ICC Berlin

    Pressekontakt für Rückfragen:

    Kathrin Gießelmann
    DGAI Pressestelle
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Tel. 0711 8931-981
    Fax: 0711 89 31-167
    E-Mail: giesselmann@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.dgai.de
    http://www.hai2010.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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