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05.08.2010 10:55

Die juristische Seite im Arzt-Patienten-Verhältnis

Stephan Laudien Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Juristin Constanze Janda von der Universität Jena legt Buch zum Medizinrecht vor

    Jena (05.08.10) Das Verhältnis zwischen Arzt und Patient ist ein ganz besonderes: Der kranke Mensch vertraut sich ganz dem Wissen und den Fähigkeiten eines anderen Menschen an, um geheilt zu werden oder mindestens sein Leiden gemindert zu bekommen. Was im besten Falle ein Vertrauensverhältnis ist, kann jedoch auch zu Verstimmungen, sogar zu juristischen Auseinandersetzungen führen. Prozesse über „Ärztepfusch“ oder Streitfragen zur Sterbehilfe berühren das Medizinrecht.

    „Unter Medizinrecht lassen sich alle Rechtsfragen zusammenfassen, die mit der Behandlung von Patienten zusammenhängen“, sagt Dr. Constanze Janda. Die 34-jährige Juristin bietet seit vier Jahren an der Universität Jena eine Vorlesung zum Medizinrecht an. Nun hat die Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sozialrecht und Bürgerliches Recht ein Lehrbuch „Medizinrecht“ veröffentlicht. Ihre Motivation, das Buch zu verfassen, beschreibt Janda ganz nüchtern: „Es gibt zwar viel Literatur, aber bislang noch kein klassisches Lehrbuch zum Medizinrecht.“

    Den Ausgangspunkt der Darlegungen Constanze Jandas bildet das Krankenversicherungsrecht. Da in Deutschland die meisten Bürger krankenversichert sind, können rechtliche Fragen rund um Arzt, Patient und Krankenkasse für nahezu jeden relevant werden.

    Die Rechtswissenschaftler sprechen beim Medizinrecht von einem Querschnittsgebiet des Rechts, weil es öffentlich-rechtliche sowie zivil- und strafrechtliche Aspekte vereint. Außerdem steht es unter dem Einfluss des europäischen Rechts. Wie Janda erläutert, handelt es sich zudem um ein äußerst dynamisches Recht: „Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts bringen heftige Wirbel in die Diskussion.“ So jüngst geschehen, als das Gericht entschied, Krankenkassen hätten auch Heilmethoden zu bezahlen, die den wissenschaftlichen Prüfkriterien der Kassen nicht standhalten. Ein lebensbedrohlich erkrankter Patient habe demnach das Recht, jeden erdenklichen Strohhalm zu seiner Heilung zu ergreifen, so Janda. Änderungen der Rechtslage bringen natürlich auch die Initiativen des Gesetzgebers mit sich. Die Jenaer Juristin hat in ihrem Buch die aktuelle rechtliche Situation dargestellt – eine Situation, die sich mit jeder neuen Reform wieder ändert.

    Das Buch „Medizinrecht“ dient Studierenden als Einstieg in die Materie und vermittelt Grundkenntnisse, die sich etwa in der späteren Ausbildung zum Fachanwalt Medizinrecht vertiefen lassen. Diese Spezialisierung wird von den Rechtsanwaltskammern seit einigen Jahren angeboten. Zugleich ist das Buch ein umfassendes Nachschlagewerk für Patienten, die sich über ihre Rechte im Verhältnis zu Ärzten und Krankenkassen informieren wollen. Lesenswert wird die günstige Neuerscheinung zudem für Gesundheitsökonomen und Pflegedienstleister sein.

    Bibliographische Angaben:
    Constanze Janda: Medizinrecht, UVK Verlagsgesellschaft mbH, Konstanz 2010, 400 Seiten, Preis 24,90 Euro, ISBN 978-3-8252-3341-9

    Kontakt:
    Dr. Constanze Janda
    Rechtswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 942115
    E-Mail: c.janda[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Cover des neuen Buchs.
    Cover des neuen Buchs.

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin, Recht
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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