1. Tagung des Romanistischen Dachverbandes in Jena
Romanistik mit Zukunft
Jena (29.09.97) ,Wir brauchen nicht weniger, wir brauchen mehr Geisteswissenschaften", mit diesem eindeutigen Bekenntnis hat Bundestagspraesidentin Rita Suessmuth am Sonntag den Romanistenkongress ,Romania I" an der Friedrich-Schiller-Universitaet Jena eroeffnet.
Die erste Tagung des Romanistischen Dachverbandes, zu dem sich sieben romanistische Fachgesellschaften zusammengeschlossen haben, fuehrt fast 1.000 Teilnehmer in Jena zusammen. Sie koennen bis Donnerstag in 30 Sektionen ueber 450 Referate hoeren und sich nebenbei mit dem Jenaer Uni-Institut fuer Romanistik bekanntmachen, ,das eine fachliche Breite bietet, die man ansonsten nur selten in Deutschland findet", wie Prof. Dr. Wolfgang Dahmen heute vor der Presse anmerkte. Er hat in Jena die Rumaenistik-Professur inne - die einzige, die es in Deutschland gibt. Weltweit sprechen beinahe 700 Millionen Menschen eine der romanischen Sprachen, in Europa immerhin rund 177 Millionen. Dennoch hat die Romanistik, wie alle geisteswissenschaftlichen Faecher, Zukunftssorgen. Die Gruendung des Romanistischen Dachverbandes soll dabei helfen, die ,Kraefte zu buendeln". Der Verband will die fruehere ,Zersplitterung" aufhalten und ,eine wirksame Repraesentation erreichen", so Prof. Dr. Juergen Grimm. Der Muensteraner Romanist und Praesident des Romanistischen Dachverbandes verfolgt mit dem Jenaer Kongress ein doppeltes Ziel: ,Auf der einen Seite wollen wir eine Leistungsschau der Romanistik bieten, auf der anderen Seite wollen wir uns hochschulpolitisch hinterfragen." Diesem Zweck dient vor allem der Dienstag, der als `hochschulpolitischer Tag' ,in dieser Form eine Neuheit ist", wie Prof. Dahmen erlaeuterte. Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sollen ueber das Verstaendnis der Romanistik und der Geisteswissenschaften im allgemeinen diskutieren. ,Ob wir den gesellschaftlichen Erwartungen gerecht werden", so Prof. Juergen Grimm, wird eine der Fragestellungen sein. Wenn Rita Suessmuth die politische Meinung widerspiegelte, so koennen die Romanisten auf hoechste Unterstuetzung hoffen. ,Trotzen sie der Frage, dass eine Antwort nur in der Kosten-Nutzen-Analyse liegt", hatte die Bundestagspraesidentin in ihrem Plaedoyer fuer die Mehrsprachigkeit geraten und der Romanistik stellvertretend fuer alle Geisteswissenschaften Selbstbewusstsein gewuenscht. Dann werde sie auch in Zukunft eine bedeutende Rolle spielen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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